Das Jahr 2015 stand beim Turnverein Hallstadt (TVH) ganz im Zeichen der 125-Jahr-Feier. Die Organisation war dabei ein Kraftakt. Und nebenher galt es natürlich, die Standardaufgaben zu erledigen, die bei einem Verein mit über 1.100 Mitgliedern anfallen. Bei der Mitgliederversammlung zeigte sich, dass weiterhin viel zu tun bleibt, dass die Aussichten zugleich aber äußerst positiv sind.
„Vor zwei Jahren habe ich den warnenden Zeigefinger hochgehalten“, sagte Kassier Veit Popp bei der Jahreshauptversammlung des TVH am 6. März 2016 in der Gaststätte der Bettelseehalle. „Vielleicht sollte ich das in jedem Jahr tun, denn seitdem läuft es besser.“ Zwar hat der TVH nach wie vor 180.000 Euro Schulden, die bauen sich aber sukzessive ab, wie Popp anhand einer Präsentation zeigte. Einen wichtigen Teil dazu trägt auch die Verpachtung der Gaststätte bei. Nach langem Leerstand ist 2014 das griechische Restaurant Kalamata eingezogen, und hat sich mittlerweile etabliert. „Wenn in der Wirtschaft das Licht brennt, ist in der Halle mehr los“, freute sich Popp, mahnte aber zugleich, auf dem Boden zu bleiben. Denn, wie sich in anderen Tagesordnungspunkten zeigte: Der Besitz einer großen Turnhalle mit Nebenräumen und Außenbereich bleibt auch weiterhin eine Herausforderung.
So sollen im Jahr 2016 diverse Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Dazu gehören die energetische Sanierung der Glasflächen an der Westseite, die Dämmung der oberen Decke sowie eine Aufwertung des Schachraums, der bislang, so Vorstand Martin Krohn, eher „historischen Charme“ habe und eine Verjüngungskur verdiene. Rund 43.000 Euro werden die Arbeiten dem Verein in diesem Jahr kosten. Die Investitionen täuschen aber nicht darüber hinweg, dass Platzmangel herrscht. So muss der TVH weiterhin Hallenkapazitäten anmieten, um den Mannschaften ein vernünftiges Training zu ermöglichen. „Mittel- und langfristig streben wir daher eine bauliche Lösung an, um keine Außenkapazitäten mehr anmieten zu müssen“, erklärte Krohn. Außerdem ließ Krohn die Highlights des Jahres 2015 Revue passieren. Im Vordergrund stand das Vereinsjubiläum mit dem Festkommers, dem Eintrag des Vereins ins Goldene Buch der Stadt sowie der Sportschau und dem Gemeinschafts- und Ehrungsabend.
Wurden für ihre langjährige Mitgliedschaft geehrt: Rudolf Koch (55 Jahre) und Helmut Weber (50 Jahre). Es fehlt Liselotte Zeller (50 Jahre). Rechts im Bild: 1. Vorsitzender Martin Krohn. Bild: Angelika Nehr
Vorstandschaft bleibt vollständig im Amt
Den Jahresrückblick aus den Abteilungen übernahm Oberturnwartin Silvia Wagner. Sie berichtete vom nach wie vor äußerst beliebten Mutter-Vater-Kind-Turnen, aber auch von sinkenden Teilnehmerzahlen beim Zumba. Ein Aushängeschild des Vereins, der Musik- und Spielmannszug, stecke aktuell in einem Tief. Da die Zahl der aktiven Mitspieler stetig gesunken sei, gebe es meist nur einen Spieler pro Instrumentengruppe. Daher seien oft Aushilfen nötig. Zudem höre Dirigent Christian Heilmann auf, ein Nachfolger sei aber in Aussicht. Beeindruckend ist nach wie vor die Anzahl der Mitglieder unter 26 Jahre. Sie machen fast 57 Prozent der Gesamtmitglieder (1.141) aus, 369 Mitglieder sind sogar unter 13 Jahre alt. Bürgermeister Thomas Söder, ebenfalls Vereinsmitglied, würdige dies in einem kurzen Grußwort.
Gewählt werden musste in diesem Jahr auch. Nachdem sich die Wahlen vor zwei Jahren schwierig gestalteten und sich erst nach einer langen Zitterpartie Martin Krohn spontan bereit erklärte, sich als 1. Vorsitzender zur Verfügung zu stellen, gingen die Wahlen diesmal problemlos vonstatten. Alle Vorstandsmitglieder traten wieder an. Das sind: Martin Krohn (1. Vorsitzender), Hermann Spies (2. Vorsitzender), Wolfgang Hornung (3. Vorsitzender), Silvia Wagner (Oberturnwartin), Veit Popp (Kassier), Jasmin Stegner (Schriftführerin) sowie Cornelia Christa und Christine Wich (Jugendwartinnen). Kassier Veit Popp kündigte an, letztmals für eine zweijährige Amtsperiode zur Verfügung zu stehen, nachdem er bereits seit bald 20 Jahren amtiere.
Das Vorstandsteam: Hermann Spies, Cornelia Christa, Veit Popp, Silvia Wagner, Martin Krohn und Christine Wich. Es fehlen: Wolfgang Hornung und Jasmin Stegner.