Hafengleis den Riegel vorgeschoben

Die Idee einer Retourkutsche schwebte nur kurz durch den Raum, ward zaghaft angesprochen und schnell verworfen: Eine Bebauungsplanänderung der Stadt Bamberg fürs Hafengebiet wurde vom Nachbargremium als Verfahrensbeteiligter einstimmig abgesegnet.

Allerdings wurde im Beschluss festgehalten, dass das die im Plan enthaltene Hafengleis-Verlängerung über Hallstadter Gebiet abgelehnt wird. Und zwar „nach wie vor“, wie auf Wunsch von Ludwig Wolf (BBL/FW) eingefügt wurde, weil er sich einen schärferen Ton gewünscht und gar mit Ablehnung gedroht hatte.

So weit wollte aber keiner seiner Kolleginnen und Kollegen, Bürgermeister Thomas Söder schon gar nicht. Wolf hatte den Vortrag des neuen Bauamtsleiters Marc Hilbert gelobt, der die Bamberger Modifizierungen damit begründet hatte, dass sich seit 2015 im Bereich der Bahnanlagen einige Veränderungen ergeben hätten und auch Verkehrsflächen, die „so nicht realisiert wurden“, die nun städtebaulich genutzt werden sollen. Allerdings sei aus dem Plan auch ersichtlich, dass eine Fortführung des Gleises in Richtung Hallstadt als „geplant“ eingezeichnet sei, womit der Stadtrat nicht einverstanden sein kann. Auch gebe es dafür keine rechtliche Grundlage in Form einer Planfeststellung. Das sah auch Bürgermeister Söder so: „Wir stehen dem Plan grundsätzlich positiv gegenüber, bestehen aber auf den Hinweis, dass die Bahnanlagen im Bestand vorgesehen und nicht auf Hallstadter Gebiet ausgeweitet werden.“

„Das Hafen-Zuführungsgleis wurde schon fast etwas versteckt eingezeichnet“, lobte Ludwig Wolf den Bauamtsleiter, was „einen dramatischen Eingriff in die Hallstadter Flur mit Unterführung bedeuten würde“. Und Wolf weiter: „Wir haben erst über die Rechtsstreitigkeit der Bamberger zu unseren Bebauungsplänen im Hafengebiet in der Zeitung gelesen.“ Auch merkte er an, dass das in der Diskussion stehende Auffüllen eines Hafenbeckens in dieser Bebauungsplanänderung gar nicht berücksichtigt sei. „Aber davon hört man ja nix mehr.“

Die Zustimmung mit der leicht verschärften Beschlussformulierung erfolgte einstimmig. Zweiter Bürgermeister Hans-Jürgen Wich (SPD) gab der Verwaltung noch einen Wunsch mit an den Arbeitsplatz: „Es wäre interessant, wie die Stellungnahme der Bahn zu dieser Bebauungsplanänderung lautet.“

Weitere Themen im Stadtrat am 20. März 2024

Im September oder Oktober ziehen die ersten Nutzer in den Cleantech Innovation Park (ehemaliges Michelin-Gelände) ein. Diese Neuigkeit brachte Bürgermeister Thomas Söder von einem Treffen am selben Tag in der Stadtratssitzung mit. „Dann wird auch die Bevölkerung zu einem Besichtigungstag eingeladen.“ Im Juni finde der zweite Wissenschafts-Summit statt, zu dem im Vorjahr 220 Vertreter aus Firmen und Universitäten gekommen waren „Heuer dürfte es noch mehr werden und auch Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger kommt wieder.“

Söder wies auch noch darauf hin, dass die nächsten kulturellen Veranstaltungen mit den Aufführungen der Theatergruppe bis Ostern in der Schulturnhalle schon anstünden. Deren Leiter und SPD-Fraktionssprecher Harald Werner verwies auf rund 70 Karten, die noch zu Verkauf stehen. „Hauptsächlich für Ostersonntag und Ostermontag.“

Ralf Kestel. Titelfoto: Johannes Michel

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