Bereits in der letzten Stadtratssitzung im Oktober wurde die Entwurfsplanung zur Marktplatzsanierung weitgehend abgeschlossen. Nun galt es nur noch ein kleines aber wichtiges Detail zu klären. Die Entscheidung über die Versetzung des Mahnmals für die Verstorbenen der beiden Weltkriege war eine der zwei Tagesordnungspunkte in der jüngsten Stadtratssitzung.
Das um 1930 erbaute Mahnmal sorgte für Diskussionen im Gremium. Es solle nicht versteckt, sondern aufgewertet und ein würdiger Rahmen für dieses Mahnmal gefunden werden, so Bürgermeister Thomas Söder. Er betonte außerdem die Dringlichkeit der Entscheidung, mit der die Planungsphase beendet werden kann. Als Alternativstandorte wurden zusammen mit Ralph Stadter vom Architekturbüro RSP aus Bayreuth verschiedene Möglichkeiten auf dem Friedhofsgelände ausgearbeitet.
Die Meinungen im Stadtrat zur Versetzung des Mahnmals konnten nicht unterschiedlicher sein. „Es steht an zentraler Stelle. Es ist aussagekräftig und gibt der Stadt Charakter“, so zweiter Bürgermeister Ludwig Wolf (BBL/FW). Durch den Verbleib auf dem Marktplatz soll, laut Wolf, ein Zeichen inmitten der Gesellschaft gesetzt werden und so auch für jüngere Generationen im Gedächtnis bleiben. Auch Stadtrat Michael Beck (CSU) setzte sich für den Verbleib auf dem „würdigen Marktplatz“ ein. Das Mahnmal sei dazu da, für die Öffentlichkeit dargestellt zu werden. Dabei ging er auch auf eine mögliche Umgestaltung des Mahnmals und des umliegenden Grüns ein.
Das Mahnmal an seinem aktuellen Standort vor der Bücherei und dem Pfarrhaus auf dem Marktplatz.
Für die Versetzung auf das Friedhofsgelände wurde seitens des Stadtrates Veit Popp (CSU) so argumentiert, dass der Marktplatz kein optimaler Platz zum Gedenken sei. Die parkenden Autos, die die Sicht versperren und der Straßenlärm seien als Störfaktoren anzusehen. Auch die Tatsache, dass das Mahnmal nur unterbewusst am Vorbeilaufen wahrgenommen werde und im Schatten der den Marktplatz dominierenden Kirche stünde, so Heiko Nitsche (SPD), seien Gründe für eine Versetzung. Die Befürworter waren sich einig, dass das Kriegerdenkmal im Friedhof besser in die Umgebung eingebettet werden und somit ein würdiger Rahmen zum Gedenken geschaffen werden kann .
Über die fällige Sanierung dieses Mahnmals war sich das Gremium einig. Bei der abschließenden Abstimmung mit zwölf zu acht Gegenstimmen wurde die Versetzung des Denkmals auf das Friedhofsgelände beschlossen. Der Beschluss über den künftigen Standort auf dem Friedhof wurde auf Wunsch der Stadträte zurückgestellt. Enttäuschung über die spärliche Beteiligung der Bürger an der vermeintlichen „Herzensangelegenheit“ äußerten die beiden Stadträte Wich und Nitsche.
Als zweiter Tagesordnungspunkt stand ein Antrag der SPD-Fraktion hinsichtlich eines neuen Fahrradstegs von Hallstadt nach Dörfleins auf dem Programm. Dieses „Dauerthema“, wie Bürgermeister Söder es bezeichnete, sei wichtig, aber leider auch nicht einfach. Bevor mit der Planung begonnen werden könne, seien Stellungnahmen verschiedener beteiligter Fachbehörden abzuwarten, die der Stadt zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vorliegen. Die Überquerung des Maines sei gefährlich, regelrecht „abenteuerlich“, wie Wich es betonte. Besonders für Kinder und ältere Bürger stelle die nur einseitige Verbreiterung der Brücke sowie die Fahrbahnquerung eine Herausforderung dar. Ein separater Fahrradsteg würde auch keine Querung vermeiden, so Wolf und plädierte für einer Verbreiterung der Brücke. Doch diese käme teurer als ein neuer Steg, wendete Wich ein. Geeinigt hat sich das Gremium schlussendlich auf das Abwarten der Stellungnahmen, bevor weitere Entscheidungen getroffen werden.