Nach Sanierung: Der große „Rückzug“

Nun ist es soweit: Nach fast sieben Jahren ziehen Bürgermeister und Stadtverwaltung wieder ins historische Hallstadter Rathaus am Marktplatz um. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde in den vergangenen 15 Monaten von Grund auf saniert und ist jetzt, nach jahrelangem Leerstand, wieder nutzbar.

Mitte März 2010 erfolgte der Umzug ins Bürgerhaus, dem provisorischen Amtssitz. Doch die räumlichen Verhältnisse sind dort sowohl für die Mitarbeiter der Verwaltung als auch für die Bürgerinnen und Bürger sehr beengt. Deshalb beschloss der damalige Stadtrat die Sanierung des historischen Rathauses und einen baldmöglichsten Rückzug. Ein Rathausneubau oder die dauerhafte Nutzung des Bürgerhauses als regulärer Amtssitz wurden sofort ad acta gelegt. Ein möglicher Neubau hätte unnötige Kosten verursacht, das Bürgerhaus wäre langfristig als Amtssitz unzumutbar. Auch beim historischen Rathaus gibt es Einschränkungen. Da eine Vergrößerung der Verwaltung nicht geplant ist, sollte das vorhandene Raumangebot jedoch ausreichen.

Weitere Herausforderungen: Brandschutzkonzept, Schadstoffe und mangelnde Barrierefreiheit. Diese drei Faktoren hatten großen Einfluss auf die Planungen, die sich über mehrere Jahre hinzogen. Doch in enger Zusammenarbeit zwischen Architektin Simone Krainz, Stadtrat, Denkmalschutzbehörde des Landratsamtes Bamberg, Personalrat und städtischem Bauamt gab es Lösungen.

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Die Mitarbeiter saßen in den vergangenen Tagen sozusagen auf gepackten Kisten.

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Vom Bürgerhaus geht’s nun zurück ins historische Rathaus.

Warum der Auszug?

Messungen ergaben erhöhte Schadstoffkonzentrationen – unter anderem von sogenannten giftigen Chlornaphtalinen (siehe auch unser Artikel Rathaus: Chlornaphthalin macht erneute Teilsanierung nötig). Zur Beseitigung wurden Holzdielen und Mineralfasern in den Böden entfernt, alle Holzbalken gründlich gereinigt und schließlich die verbleibenden Staubteilchen aufgesaugt. Mit ihnen auch die im Staub enthaltenen Chlornaphtaline. Zur Erfolgsüberprüfung fanden immer wieder Freimessungen statt. Künftig wird eine in den Holzbalken integrierte Lüftung permanent laufen, um dauerhaft verbleibende Chlornaphtaliene zu entfernen.

Da im denkmalgeschützen Gebäude nur ein Rettungsweg zur Verfügung steht, kommt dem Brandschutzkonzept eine besondere Bedeutung zu. Eine Trockenschüttung im Boden soll in Kombination mit Stahlplatten eine Ausbreitung der Flammen im Brandfall verhindern. Die Trockenschüttung befindet sich zwischen den Rohren und verhindert eine eventuelle Ausbreitung der Flammen. Zusätzlich werden Stahlplatten eingezogen, um den Schallschutz zu verbessern. Statische Probleme werde es dadurch keine geben, versicherte die Architektin.

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Die Barrierefreiheit wurde soweit möglich beim Sanierungskonzept berücksichtigt. So sind die behindertengerechten Toiletten im Untergeschoss über einen Treppenlift erreichbar. Zusätzlich gibt es im Erdgeschoss einen gesonderten barrierefreien Raum, der durch spezielle Ausstattung auch für Seh- und Hörgeschädigte optimiert ist.

Aufgrund des Umzugs ist die Stadtverwaltung von Mittwoch bis Freitag nur unter einer Notfallnummer (0171 9517500) zu erreichen. Für den Parteiverkehr ist das Rathaus dann ab Montag wieder erreichbar – am Marktplatz.

Stadt Hallstadt
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