Am dritten Adventswochenende konnten die Kemmerner wählen zwischen vorweihnachtlichem Dorfplatzfest und Adventskonzert mit anschließender Weihnachtsfeier des Musikvereins. Diejenigen, die sich nicht entscheiden wollten, besuchten nacheinander beide Veranstaltungen.
Mit geschätzt 80 Zuhörern war es in der Pfarrkirche St. Peter und Paul zu leer für das, was die 30 Musiker des Musikvereins Kemmern in ihrem einstündigen Adventskonzert boten. Wie Simon Schmaus in seiner Begrüßung das Programm beschrieb, war von der Eroberung des Paradieses über traditionelle Adventslieder und Filmmusik auch wirklich alles dabei.
Einen Ausschnitt aus dem Konzert zeigt unser Video (Tipp: Wollen Sie das Video in HD-Qualität sehen? Dann klicken Sie im unteren Bereich des Videos einfach auf das Einstellungsrädchen und wählen dann bei Qualität 720p HD oder 1080p HD aus…).
Weihnachtsklassiker auf Böhmisch-Mährisch
Unter der Leitung von Dimitry Braudo entführten die Musiker des Hauptorchesters die Zuhörer in die Landschaft von „Ammerland“ und die symphonische Blasmusik. Die Erwachsenen-Bläserklasse setzte den Kontrast dazu mit traditionellen Adventsliedern. Auf dem Programm standen anschließend weitere Weihnachtsklassiker wie Jingle Bells und Leise rieselt der Schnee. Durch das Arrangement von Franz Watz, einem der bekanntesten Komponisten für böhmisch-mährische Blasmusik, bekamen die Weihnachtslieder einen fröhlichen Schwung, die Spielfreude der Musiker war deutlich zu hören. Die Filmmusik des „Polar Express“ leitete über zur anschließenden Weihnachtsfeier des Musikervereins im Pfarrheim.
Alphornklänge und Märchenscheune
Das Adventskonzert war noch nicht ganz zu Ende, da sammelten sich auf dem Platz zwischen Kirchplatz und Rathaus bereits die ersten Besucher des Dorfplatzfestes, das „Zukunft für Kemmern“ heuer zum ersten Mal organisierte. Drei Engelein eröffneten am Sonntag, wie auch schon am Samstag, mit einem kleinen Prolog das Fest. Stündlich scharte der Nikolaus Kinder um sich und führte sie in die Märchenscheune gegenüber. In der kuschligen Scheune lauschten viele Kinder auch gerne mehrmals dem Vorleser.
Am Sonntagabend wärmten sich noch viele Besucher an Glühwein und Punsch.
(Foto: Alexander Dorsch)
Derweil plauderten Eltern und Besucher entspannt hinter dem Rathaus. Die Kemmerner Turmbläser und sogar Alphornbläser sorgten für vorweihnachtliche Klänge. Auffallend viele junge Familien waren am Sonntagnachmittag unterwegs. Die Holzbuden, die Dekoration und die Feuertonnen sorgten für eine warme Atmosphäre.
Kommentar: Warum nicht gemeinsam?
Etwas ins Nachdenken kommt der Außenstehende schon, was zur Adventszeit in Kemmern denn wohl los ist. Ein Weihnachtsmarkt mit den Vereinen und am nächsten Wochenende ein vorweihnachtliches Dorffest. Der Markt am Ortsrand auf einem Parkplatz, das Dorffest im historischen Ortskern im Umfeld der Kirche und des Rathauses mit viel Atmosphäre und Charme. Der Markt mit Verkaufsständen der Ortsvereine, das Fest mit umfangreichem Programm aufgezogen von einer Gruppierung. – Aber warum nicht gemeinsam? Und warum an einem Tag, an dem seit Jahren auch Adventskonzert und Weihnachtsfeier eines Ortsvereines stattfindet?
Ein gemeinsames Konzept für ganz Kemmern an einem Wochenende? Vielleicht schaffen es die Verantwortlichen nächstes Jahr, gemeinsam zu planen und zu feiern – vorausgesetzt, sie würden das wirklich wollen. Aber wäre das nicht einen (vor-)weihnachtlichen Gedanken wert?
Bildergalerie 1: Fotos vom Adventskonzert des Musikvereins (zum Öffnen einfach ein beliebiges Foto anklicken, zum Beenden der Anzeige das X in der linken Ecke oben wählen).
Bildergalerie 2: Fotos vom vorweihnachtlichen Dorfplatzfest (zum Öffnen einfach ein beliebiges Foto anklicken, zum Beenden der Anzeige das X in der linken Ecke oben wählen). Fotos von Lena Thiem, Alexander Dorsch (ZfK)
Sie sprechen aus, was sich sicher viele gedacht haben. Kemmern braucht keine Konkurrenzveranstaltungen, so lobenswert sie auch sind. Abstimmung ist angesagt. Noch besser: Die Verantwortlichen sprechen sich einfach ab und gehen in Zukunft gemeinsame Wege.
Solche Kommentare sehen doch Kemmern wieder ählich: Man kann auch die schönsten Veranstaltungen (noch dazu in der Vorweihnachtszeit) schlecht reden. In anderen Städten und Dörfern nenn man das Vielfalt, in Kemmern sind das Konkurrenzverantaltungen … wirklich nicht zu glauben. Und was die gegenseitige Abstimmung betrifft: Die kommt bestimmt irgendwann, aber man muss ihr auch mal etwas Zeit geben. Nur ist es in der Vorweihnachtszeit auch manchmal schwierig freie Termine zu finden, denke ich. Ich weiß auch nicht, was schlimm daran sein soll, wenn an einem Wochenende eine Veranstaltung am Markt ist und eine Woche später eine Andere in der Ortsmitte – aber wie gesagt – hauptsache gemeckert. In diesem Sinne noch eine friedliche Mecker …*ähhh* Weihnachtszeit.
WARUM NICHT GEMEINSAM, so der Kommentar von Lena Thiem, dem ich mich einfach nur angeschlossen habe. Denn gemeinsame Veranstaltungen fördern das Miteinander in einer Gemeinde wie Kemmern. Keineswegs wollte ich MECKERN, wie mir nun vorgeworfen wird. Oder wird der Kommentar von Frau Thiem auch als Meckerei verstanden? Doch wohl sicher nicht. In diesem Sinne FROHE WEIHNACHT und mehr MITEINANDER IN 2015.