Im Kemmerner Gemeinderat wurde die Ausführungsplanung des 7. Bauabschnitts (BA 7) der Ortskernsanierung im Bereich „Am Bächlein“ präsentiert. Architekt Karl-Heinz Rösch und Valentin May von der Planungsgruppe Strunz stellten die detaillierten Planungen vor.
Bürgermeister Rüdiger Gerst betonte, dass die Anliegerbeteiligung im Zuge der Ausführungsplanung sehr intensiv durchgeführt wurde. Es habe mehrere Gespräche mit den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern gegeben, um deren Anliegen und Wünsche in die Planung zu integrieren. Dies sei besonders wichtig gewesen, da das Projekt nicht nur zur optischen Aufwertung des Ortskerns für Besucherinnen und Besucher beiträgt, sondern auch für die Anwohnerinnen und Anwohner, die sich mit den Veränderungen identifizieren sollen.
Architekt Rösch erinnerte daran, dass der 7. Bauabschnitt bereits seit 2017 in Planung ist. In den vergangenen Jahren wurden bereits mehrere Entwürfe diskutiert, und die Entwurfsplanung wurde dem Gemeinderat bereits Ende Juni 2022 vorgestellt. Dabei betonte Rösch, dass insbesondere die Maßnahmen des Wasserwirtschaftsamtes (WWA) mit der Ortskernsanierung der Gemeinde verknüpft werden müssen. Daher wird der BA 7 auch vorgezogen.
Eine zentrale Herausforderung stellt die Zuwegung zu den Grundstücken dar, die in intensiven Gesprächen mit den Anliegern geklärt wurde. Vor allem Fragen zu den Grundstücksgrenzen und wer an den Maßnahmen teilnehmen möchte, standen im Mittelpunkt. So entschieden sich einige Anwohner dafür, keine Veränderungen an ihrer Einfriedung vorzunehmen. Beispiele hierfür sind ein bestehendes Edelstahltor oder eine Mauer mit einem Edelstahlgeländer. Diese individuellen Entscheidungen wurden in die Planung integriert.
So sieht die Ausführungsplanung im Bereich „Am Bächlein“ Richtung Aussichtsplattform aus. Quelle: Architekt Karl-Heinz Rösch
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Naturnahe Gestaltung und Baumpflanzungen
Ein gestalterisches Element, das für die Aufwertung des Ortsbildes sorgen soll, ist der geplante „Baumbogen“ im Zwischenbereich. Dieser soll unter anderem die offenen Höfe kaschieren und somit für ein harmonischeres Gesamtbild sorgen. Als Baumarten wurden beispielsweise Haselnussbäume genannt.
Ein besonderer Blickfang wird der „Hauptbaum“ auf der Aussichtsplattform sein, möglicherweise eine so genannte Boulevard-Eiche. Bürgermeister Gerst unterstrich, dass diese prominente Stelle eine entsprechende Bepflanzung verdiene, auch wenn dies mit höheren Kosten verbunden sei. Rösch bezifferte die Kosten für einen größeren Baum auf rund 8.000 bis 9.000 Euro.
Valentin May erläuterte die technischen Details wie die Pflasterung. Die Flächen werden mit dem gleichen Pflaster ausgestattet, das bereits in den vorangegangenen Abschnitten der Ortskernsanierung verwendet wurde, um ein einheitliches Erscheinungsbild zu gewährleisten. Eine besondere Herausforderung stelle die Verbindung der höher gelegenen Bereiche mit den bestehenden Flächen im Ortskern dar. Die Entwässerung erfolgt über in der Fahrbahn mittig angeordnete Rinnen, während im südlichen Bereich eine Mulde am Rand zur Ableitung des Wassers dienen wird.
So sieht der Bereich aktuell aus …
Kunstwerk auf der Aussichtsplattform
Neben der geplanten Bepflanzung wird das WWA auf der Aussichtsplattform noch ein Kunstwerk installieren. Hierfür soll ein Wettbewerb ausgeschrieben werden, um kreative Ideen zu sammeln und die Plattform zusätzlich optisch aufzuwerten.
Zum Abschluss der Präsentation stimmte der Gemeinderat einstimmig der Ausführungsplanung des 7. Bauabschnitts zu.
Weiteres aus der Sitzung vom 26. September 2024
Verabschiedet wurde vom Gemeinderat eine Änderung der Gebührenordnung der Bücherei. Konkret geht es darum, DVDs aus dem Angebot herauszunehmen und dafür Tonie-Boxen sowie Tiptoi-Stifte zu ergänzen.
Einstimmig zugelassen wurde die Raumnutzung im Grundschulgebäude für Zwecke der Schulkindbetreuung (Hort) durch das Haus für Kinder St. Maria. Dafür werden drei Räume zusätzlich zu den Horträumen in der ehemaligen Hausmeisterwohnung zur Verfügung gestellt. Wie bisher können diese vormittags auch durch die Vorschule genutzt werden.
In seinem Kurzbericht informierte Bürgermeister Gerst noch darüber, dass kürzlich eine 134-jährige Geschichte zu Ende ging. Denn die Dillinger Franziskanerinnen haben ihren Standort in Kemmern aufgegeben, die beiden verbliebenden Schwestern wurden abgezogen. Hintergrund ist, wie ein auf der Webseite der Pfarrei Kemmern veröffentlichter Artikel erklärt, gesundheitliche Gründe.