Zur Jahreshauptversammlung der Kemmerner Feuerwehr begrüßte 2. Vorstand Volker Pflaum neben dem Bürgermeister Rüdiger Gerst auch die Ehrenmitglieder Karl Dinkel und Georg Wagner und den KBM Florian Kügler. Nach dem Totengedenken und dem Verlesen des Protokolls der letzten Jahreshauptversammlung durch Schriftführer Hans-Dieter Ruß gab der 1. Vorstand Max Eichhorn seinen Rechenschaftsbericht des letzten Jahres. Die Mitgliederzahl liegt bei 166. Drei Verwaltungsratssitzungen kamen zu den verschiedenen Vereinsveranstaltungen.
Kommandant Bernhard Gries fasste in seinem Rückblick die Einsätze, Übungen und Lehrgänge zusammen. 48 Aktive, davon 14 Jugendliche zählen zur Feuerwehr. In 20 Übungen wurden die Aktiven für ihre Aufgaben geschult und eine Gruppe legte ihre THL Prüfung ab. Von den 23 Einsätzen waren sechs technische Hilfeleistungen, acht Brandeinsätze und sechs Sicherheitswachen. Die Anschaffung des Digitalfunks und die Beschaffung neuer Schutzanzüge war eine wichtige Aufgabe im abgelaufenen Jahr. Erfolgreich absolvierten Katharina Gries und Mathias Panzer den Gruppenführerlehrgang in Würzburg. Sie werden rückwirkend zum 1. Januar 2016 zum Löschmeister befördert. Im Jahr 2016 wird neben den festen Terminen vor allem die Planung und Vorbereitung des neuen Feuerwehrhauses viel Zeit in Anspruch nehmen. In seinen Schlussgedanken erinnerte er an die lebensnotwendigen Rauchmelder in den Wohnungen und ihren richtigen Einsatz.
Für die Jugend trug die Vertreterin des Jugendwartes Christian Derra, Katharina Gries, den Bericht 2015 vor. 14 Jugendliche zählen zur Jugendgruppe, von denen in diesem Jahr neun in den aktiven Dienst wechseln. Höhepunkt war die modulare Ausbildung mit praktischer und theoretischer Prüfung, zusammen mit Breitengüßbach, Hohengüßbach und Unteroberndorf. Neun Jugendliche nahmen an der Deutschen Leistungsspange mit Erfolg teil. Wissenstest in Burgebrach, Gaudileistungsmarsch in Gräfenhäusling, Fußballturnier in Stegaurach und die 24 Stunden-Wache in Breitengüßbach zählen zu den Trainingseinheiten. Auch das Ferienprogramm „Feuerwehr live erleben“ war ein großer Erfolg, dass mit viel Aufwand gestaltet wurde. Für das Jahr 2016 stehen wieder die Wettbewerbe des Landkreises, das Ferienprogramm und die regelmäßigen Übungen und Unterrichte bevor. Eine Hauptaufgabe wird die Generierung des Nachwuchses sein. Ihr Dank galt der Gemeinde für die Unterstützung der Jugendarbeit, den Aktiven für die Mithilfe bei der Ausbildung und der ZfK für eine Spende in die Jugendkasse. Kassier Helmut Ortlauf stellte die Einnahmen und Ausgaben für das abgelaufene Jahr gegenüber und konnte einen Gewinn verzeichnen. Kassenrevisor Bernhard Dorsch bestätigte eine ordnungsgemäße Kassenführung.
Hinten: 1. Bürgermeister und stellvertretender Landrat Rüdiger Gerst, 40 Jahre aktiver Dienst Hans-Dieter Ruß, Georg Görtler, Wolfgang Eichhorn, 1. Kommandant Bernhard Gries, KBM Florian Kügler, 1. Vorstand Max Eichhorn. Vorne: 60 Jahre Vereinszugehörigkeit Heinz Raab, Gottfried Dorsch und Franz Nehr
Seit März 1975 bei der Feuerwehr
Für 40 Jahre aktiven Dienst wurden Wolfgang Eichhorn, Georg Görtler und Hans-Dieter Ruß mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen ausgezeichnet. Stellvertretender Landrat Rüdiger Gerst betonte, dass alle drei im März 1975 zur Feuerwehr kamen, sich der Feuerwehr mit Leib und Seele verschrieben haben und Vorbilder unserer heutigen Jugend sind. Diese Auszeichnung hat eine ganz andere Bedeutung, als eine Vereinsehrung. Der Hauptunterschied ist, dass der Dienstleistende bereit sein muss, sein Leben für Andere einzusetzen. Beständiges Üben und Fortbilden ist erforderlich. Die drei Geehrten sind in dieser Hinsicht Vorbilder und es ist keine Selbstverständlichkeit an den Einsätzen und Übungen teilzunehmen, wenn andere auf dem Sofa liegen. Dafür schuldet die Gesellschaft für 40 Jahre Dienst Respekt und Anerkennung.
Wolfgang Eichhorn absolvierte 1978 die Ausbildung zum Maschinisten und 1980 zum Gruppenführer. 1985 wurde er zum Oberlöschmeister ernannt, machte 1989 die Atemschutzausbildung und übte diese Aufgabe bis 2008 aus. 1995 übernahm er nach seinem Lehrgang „Leiter einer Feuerwehr“ das Amt des stellvertretenden Kommandanten und somit auch die Führungsverantwortung bei der Feuerwehr. Georg Görtler wurde 1978 zum Maschinisten ausgebildet und legte 1982 die Prüfung zum Gruppenführer ab. Er wurde 1990 zum Oberlöschmeister ernannt. Seit seiner Maschinisten-Ausbildung kümmerte er sich um die Fahrzeuge und deren Ausrüstung. Hans-Dieter Ruß legte seinen Funklehrgang 1979 ab und wurde 1989 zum Hauptfeuerwehrmann befördert. Nach der Atemschutzausbildung 1989 war er bis 2006 mit dieser Aufgabe betreut. Seit 1983 ist er Schriftführer im Feuerwehrverein und war 29 Jahre als Unterkassier für die Vereinsbeiträge zuständig. Seit 1990 als Gemeinderat und seit 2002 als 2. Bürgermeister hat er stets ein offenes Ohr für die Belange der Feuerwehr. Zusammen mit dem Kreisbrandrat Bernhard Ziegmann überreichte der stellvertretende Landrat den Geehrten die Urkunde des Bayerischen Staatsministers Joachim Herrmann mit dem Goldenen Feuerwehr-Ehrenzeichen und dazu einen Gutschein für einen einwöchigen Aufenthalt im Feuerwehrerholungsheim Bayerisch Gmain.
Für 60 Jahre Vereinszugehörigkeit erhielten die Mitglieder Gottfried Dorsch – der jahrelang die Standarte trug, Franz Nehr – aktiver Feuerwehrmann und Maurer des alten Feuerwehrhauses und Heinz Raab – der als Brautwurstbrater an so manchem Fest den Hunger stillte, von den beiden Vorständen Max Eichhorn und Volker Pflaum ein Präsent überreicht. Der Vorstand dankte allen Geehrten für die langjährige Treue zur Feuerwehr und zum Verein.
1. Bürgermeister und stellvertretender Rüdiger Gerst, 1. Kommandant Bernhard Gries und die beiden neuen Gruppenführer Katharina Gries und Mathias Panzer
Moderne und sichere Ausrüstung für die Wehren
Kreisbrandrat Ziegmann dankte den Jubilaren für die 40 aktiven Jahre, wo sie stets bereit waren zu helfen, mit der Verpflichtung an Übungen und Einsätzen teilzunehmen. Ein Kommandant kann froh über solche Kräfte sein. Um den Nächsten helfen zu können, ist eine stetige Ausbildung erforderlich. Es müssen viele Kompromisse für das gemeinsame Ziel eingegangen werden. Auch die Familie muss da hinter stehen, daher ein Dank an die Partner, die von der Gemeinde ebenfalls einen Gutschein für diese Erholungswoche erhalten werden. Die Ehrung soll jedoch nicht heißen: Meine Zeit ist voll! Er dankte auch der Jugend, das sie sich für die Feuerwehr begeistern. Sie müssen selbst ihre Konzepte entwickeln. Kemmern ist bei den Feuerwehren im Landkreis ein Markenzeichen. Sie ist ein Eckpfeiler im nördlichen Landkreis mit seinem geschulten Personal, worauf die Gemeinde stolz sein kann. Sein besonderer Dank gilt den Kommandanten und der Gemeinde für die großzügige Mittelbereitstellung zur Unterstützung der Feuerwehr und dem geplanten Neubau des Feuerwehrhauses. Der Weg der Gemeinde ist richtig, stets auf eine moderne und sichere Ausstattung zu achten. Auf Landkreisebene wurde das Atemschutzzentrum umgebaut und der Digitalfunk eingeführt. Am 24. April wird die Einweihung der Wechsellader für Hochwassereinsätze in Hirschaid sein.
Kreisbrandmeister Florian Kügler dankte der Jugendgruppe, da sie als erst Jugendgruppe die Prüfung zur Grundausbildung absolvierte. Da keiner die Anforderungen kannte zeigte das der Ausbildungsstand in Kemmern sehr hoch ist. Er dankte der ganzen Wehr, dass sie bei Einsätzen auch die größeren Nachbarortschaften unterstützt.
Erster Bürgermeister Rüdiger Gerst bedankte sich in seinem Grußwort bei allen Funktionsträgern, der aktiven Mannschaft mit den Führungskräften und der großartig funktionierenden Jugendgruppe mit seinen Jugendwarten. Er gratulierte auch den beiden neuen Löschmeister/in Katharina Gries und Mathias Panzer. Mit der Anschaffung der neuen Schutzanzüge, dem Digitalfunk und der Überholung des Atemschutzes kommt die Gemeinde ihren Verpflichtungen stets gerne nach. Das wichtigste Projekt in den nächsten Jahren ist der Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses. Es wurde 2014/15 eine Machbarkeitsstudie erstellt, die Förderung vorgeklärt und Varianten dem Gemeinderat vorgestellt. Zwischenzeitlich wurde die Planung bis zur Leistungsphase 4 an ein Architekturbüro vergeben. Man entschloss sich für drei Stellplätze, einen Dekontaminationsstandort und zur Schlauchtrocknung einen Halbturm. Der Standort wird im Gewerbegebiet, oberhalb des Einkaufsmarktes liegen. In den nächsten Schritten werden u.a. das Landratsamt und die Regierung weiter eingebunden um schließlich die Eingabeplanung durch den Gemeinderat auf den Weg bringen zu können.
Zum Schluss bedankte sich Ehrenvorstand Karl Dinkel bei den Geehrten. Es war 1975 ein Glücksfall, dass zehn junge Feuerwehrleute zur Feuerwehr kamen. Kemmern war bei der Entwicklung schon immer ganz vorne dabei.