854 Mitglieder hat der gesamte Sportclub Kemmern, 38 davon folgten der diesjährigen Einladung zur Jahreshauptversammlung am 12. April ins Vereinsheim. Dabei hätte es mit der Erhöhung der Mitgliedsbeiträge und drei Satzungsänderungen einiges zum Mitreden gegeben.
Mit sieben Abteilungen stellt der Verein im vergangenen Jahr viel auf die Beine. Vorzeigeabteilungen sind dabei sicherlich die Abteilung SC-Running, aber auch die weibliche Basketballjugend fährt zahlreiche Erfolge ein, wie aus den Berichten der jeweiligen Abteilungsleiter inklusive mitschwingendem Stolz herauszuhören ist. Auch wenn es in den höheren Ligen, in denen die Kemmerner Basketballerinnen locker mithalten können, nötig ist, die Heimspiele auch mal in Eggolsheim auszutragen, da die heimische Turnhalle hierfür nicht ausgelegt ist.
Mäßige Erhöhung der Mitgliedsbeiträge
Die „Alten Herren“, die Ski- und die Damen-Gymnastik lassen es da je nach Fitness etwas ruhiger angehen, sind aber vor allem für die Festivitäten des Vereins, wie Weinfest und Sportheim-Bewirtschaftung unentbehrliche Stützen. Der Nachwuchs im Turnen erschöpft bereits die Kapazitäten der ehrenamtlichen Übungsleiter, in der Tischtennis-Abteilung gibt es ebenfalls in den letzten Jahren Zuwachs in der Jugend, dagegen sieht es bei den Fußballern ab der „U 13“ so mau aus, dass der SC-Kemmern nur in Spielgemeinschaft mit benachbarten Gemeinden in der Kreisliga antreten kann. Wie Thomas Scholz betonte, gibt es im Kleinfeldfußball (Altersgruppen D, E und F) noch viele Kinder, was auch der großen Unterstützung durch die Trainer, die Gemeinde und die Schulleitung zu verdanken sei.
2. Vorsitzende Heike Bräuer führte im Anschluss an die Berichte der Abteilungsleiter in das Thema Mitgliedsbeiträge ein. Die Vorstandschaft hatte einen Vorschlag zur Erhöhung zum 1. Januar 2015 ausgearbeitet und stellt diesen zur Abstimmung: Kinder (0-14 Jahre) jährlich 24 Euro, Jugendliche (15-18 Jahre) 30 Euro, Herren 54 Euro, Damen 36 Euro. Hintergrund sind nach Bräuers Ausführungen die sukzessiv steigenden laufenden Kosten für das Vereinsheim, zum Beispiel für Wasser und anstehende Renovierungen, die zukünftig vermehrt zu Buche schlagen werden. Auf die Einnahmen vom Weinfest allein könne sich der Verein nicht verlassen. Die monatliche Erhöhung der Beiträge wurde kurz von den Mitgliedern diskutiert, aber schließlich war man sich einig, dass die „paar Cent“ vertretbar seien. Auch die kleinen Änderungen der Satzung an drei Paragraphen waren schnell erklärt und mehrheitlich beschlossen.
Treue Mitglieder geehrt
Dem Ehrenamtsbeauftragten Werner Weinkauf oblag es im Rahmen der Jahreshauptversammlung, langjährige, treue und verdiente Mitglieder zu ehren.
Für 25 Jahre Vereinsmitgliedschaft überreichte Werner Weinkauf (z. R. r.) gemeinsam mit Vorsitzendem Henrik Waldhäuser (z. R. zweiter v. l.) eine Urkunde mit Vereinsnadel in Silber an (v. l.) Jutta Christa, Siegfried Christa, Anna-Luise Ortlauf und Anna-Maria Walde.
Mit sichtlicher Freude und persönlichen Worten über den jeweiligen Werdegang durch Werner Weinkauf bekamen Herbert Bauer und Siegfried Brehm für ihre 50-jährige Vereinsmitgliedschaft eine Urkunde sowie die Vereinsnadel in Gold überreicht. Herbert Bauer habe in seiner aktiven Spielzeit als Libero mit seiner stoischen Ruhe vor allem seinem Torwart einiges an Nerven gekostet und mit einem nie vergessenen Tor der Vereinsgeschichte sowohl den Verteidiger als auch den Torwart des VfL Bochum wie Amateure wirken lassen. Dem Verein ist er auch nach seiner aktiven Zeit als Mitgliedervertreter und Kassenrevisor treu geblieben.
„Siegfried Brehm hatte schon immer eine kräftige Lunge, aber es sei schnell klar gewesen, dass aus ihm kein guter Fußballer werden würde“, leitete Werner Weinkauf seine Laudatio ein, „also wurde er Schiedsrichter.“ Als solcher habe er auch immer stolz den SC Kemmern vertreten und den Namen auch außerhalb bekannt gemacht. Trotz anderweitiger und lukrativer Angebote in seiner aktiven Zeit ist der heutige Bezirksschiedsrichterobmann des Bayerischen Fußballverbandes dem SC Kemmern treu geblieben. Siegfried Brehm bedankte sich sichtlich erfreut für die Ehrung und forderte alle Mitglieder auf, sich darüber Gedanken zu machen, wie sie dem Verein etwas davon zurückgeben können, was dieser für sie leistet.
Für 60 Jahre überreicht Henrik Waldhäuser dem früher aktiven Fußballer und technisch versierten Linksaußen, Heinrich Eichhorn, ebenfalls eine Urkunde und eine SCK-Uhr und dankte ihm für die langjährige Mitgliedschaft.
Eingerahmt von Werner Weinkauf, Henrik Waldhäuser und Heike Bräuer die geehrten Mitglieder: Siegfried Brehm (für 50 Jahre), Heinrich Eichhorn (für 60 Jahre) und Herbert Bauer (für 50 Jahre).
Appell für das Ehrenamt
Trotz der positiven Berichte der Abteilungsleiter war in der Sitzung des SC Kemmern auch davon zu hören, dass es schwer ist, neue Leute für verantwortungsvolle Posten zu finden – so steht Henrik Waldhäuser für die nächste Amtsperiode nicht mehr zur Verfügung auch die Abteilungsleiterin der Damen-Gymnastik erfährt zwar viel Unterstützung, aber findet keinen Nachfolger/keine Nachfolgerin, wie auch die Buchführung weiterhin kommissarisch bei Gabi Plaha liegt, bis ein Nachfolger gefunden ist. Und das bei einem Verein mit 854 Mitgliedern, bei einem SC Kemmern, der bereits auf viele helfende Hände zurückgreifen kann, aber – wie vermutlich in vielen anderen Vereinen unserer Gemeinden – hört man viele Namen immer, einzelne Familien tragen den Verein, die Abteilung, die Veranstaltung auf ihren Schultern. Sicherlich veranlasste nicht zuletzt dieser Umstand auch Ehrenamtsbeauftragten Werner Weinkauf einen deutlichen Appell um Unterstützung an die leider sehr raren anwesenden Mitglieder zu richten: „Wie verrückt muss man sein, ein Ehrenamt anzunehmen? Man hat mehr Arbeit, weniger Urlaub und weniger Zeit mit der eigenen Familie. Man hat mit verschiedenen Menschen zu tun: kranken, sportlich-verletzten oder politischen. Man hat Kritik und Verantwortung zu ertragen, der Arbeitgeber ist nicht immer glücklich, wenn man aufgrund seines Ehrenamtes wieder einmal nicht auf seinem Posten ist. Man hat mit Behörden zu tun und muss sich mit vielem auskennen, wofür Firmen ganze Rechtsabteilungen beschäftigen. Man hat alles – nur keine Ehre, wenn einer es trotzdem macht, ehrt ihn das.“
Weiterhin forderte Weinkauf mit dem Vergleich: „Nicht jeder, der das Gras wachsen hört, mäht es auch“, alle Mitglieder auf, die geleistete Arbeit der Verantwortlichen anzuerkennen, statt Versäumnisse zu kritisieren.
Hier ist mir die Tischtennis-Abteilung viel zu kurz gekommen.
Deshalb folgende Ergänzung:
1. Mannschaft schafft schon fast sensationell vorzeitig den Klassenerhalt in der Bezirksliga 3, dies als Aufsteiger.
Die 2. Mannschaft wird Meister der Kreisliga 2 und steigt in die Elite-Liga des Kreises, der immerhin über 60 Teams hat, auf.
Mannschaft Nr. 3 erringt ebenfalls Platz 1 und steigt auf. Hinzu kommt noch die 4.Mannschaft und der Aufbau von Jugendteams.
Hauptverantwortlich für diesen großen Erfolg ist der sportliche Leiter Jürgen Friedmann, dem dafür ein ganz großes Lob zu zollen ist.
Die personell kleine Abteilung ist sich, im Gegensatz zu anderen Sparten, auch nicht zu schade den Wirtschaftsbetrieb im Sportheim zu übernehmen. Eigentlich für jede Abteilung ein Muß, damit der SC Kemmern finzanziell überleben kann.