„Ihr habt die Bäume richtig gepflanzt, sie wachsen und grünen schon“, sagte Kemmerns zweiter Bürgermeister Hans-Dieter Ruß bei strahlendem Sonnenschein, als die Streuobstwiese, unweit des Sportplatzes in Kemmern, nun auch offiziell eröffnet wurde. Gepflanzt wurden die Bäume noch bei frostigen Temperaturen im November vergangenen Jahres. Und wenige Meter weiter erinnern nun zehn Hopfenpflanzen ebenso an Kemmerns Geschichte.
Früchtetee und Salzstangen? Die gab es im November, als die Kinder von der Kindertagesstätte St. Maria und der Grundschule zum Pflanztermin erschienen waren. Hart war der Boden, denn ein paar frostige Tage hatten sich angekündigt. Heute sieht das Wetter ganz anders aus: Strahlender Sonnenschein, eine grüne Wiese und zwischendrin viele bereits fleißig austreibende Bäume, alles historische Sorten.
Die Streuobstwiese, die in Zusammenarbeit mit den Kreisfachberatern aus dem Landratsamt Bamberg angelegt wurde, erfüllt gleich mehrere Funktionen. Natürlich wird sie eine Anlaufstelle für Insekten aller Art sein – und im Sommerferienprogramm bauen die Kindern zudem ein Insektenhotel, das insbesondere Wildbienen anlocken soll. Die Wiese erinnert aber auch an die Geschichte Kemmerns. „Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass es rund um Kemmern einst viele Streuobstwiesen gab“, erklärte Bürgermeister Rüdiger Gerst bei der offiziellen Einweihung, zu der auch die Kinder erneut gekommen waren.
Fünf Hopfensorten
Was schon bei einem Themenabend im Pfarrheim anklang, wird wenige Meter weiter deutlich: Kemmern hat eine lange Biertradition. Seit Ende des 18. Jahrhunderts wurde in Kemmern Hopfen angebaut, er löst den Weinbau an den Hängen auf der westlichen Seite des Mains ab. Mit Unterstützung der Brauerei Wagner gibt es nun erneut Hopfen in Kemmern: Zehn Pflanzen der Sorten Polaris, Saphir, Tettnanger, Hersbrucker und Opal klettern gerade die langen Stützen nach oben.
Sowohl an der Streuobstwiese als auch bei den Hopfenpflanzen lässt sich außerdem was lernen: Informationstafeln erklären, warum etwa die Bienen so wichtig sind, dass die Wiese kein Einzelprojekt ist, sondern zum Projekt „Obstsortenvielfalt in Oberfranken“ gehört und wie der Hopfen gepflegt werden muss. Übrigens: Er eignet sich nicht nur als Nutz-, sondern auch als Zierpflanze. Hopfen im eigenen Garten? Kein Problem …
Viele Fotos von der offiziellen Eröffnung der Streuobstwiese und der Hopfenpflanzung finden Sie in unserer großen Bildergalerie (zum Öffnen einfach ein beliebiges Foto anklicken, zum Beenden der Anzeige das X in der Ecke oben wählen).