Ronny Beck: Erfolgreiche Arbeit der vergangenen Jahre fortsetzen

Er ist langjähriger Feuerwehrkommandant und aktuell auch Gemeinderat. Nun möchte Ronny Beck (CSU) als Bürgermeister ins Rathaus einziehen. Im Interview mit Nachrichten am Ort geht es um die wichtigen Projekte der Zukunft und auch die finanziellen Spielräume für die Gemeinde Lauter.

18 Jahre lang war Armin Postler Bürgermeister in Lauter. Nun stellt er nicht mehr zur Wahl. Wenn Sie ein wenig zurückblicken: War es eine erfolgreiche Zeit für die Gemeinde?

Die letzten Jahre wurde viel und zukunftsorientiert investiert. So wurde die Flurbereinigung in Lauter abgeschlossen und in den anderen Ortsteilen wird sie in den nächsten Jahren abgeschlossen werden. Zwar konnte bei einigen Entscheidungen nicht jeder Einzelne berücksichtigt werden, jedoch wurde im Sinne des Gemeinwohls gehandelt und teilweise unliebsame Beschlüsse gefasst. Überwiegend jedoch waren die vergangenen 18 Jahre eine erfolgreiche Zeit.

Was hat Sie bewogen, am 15. März als Kandidat für das Bürgermeisteramt anzutreten?

Ich bin daran interessiert, dass es auch in den nächsten Jahren mit Lauter weiter vorangeht und will die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre fortsetzen.

Haben Sie schon Erfahrung auf kommunalpolitischer Ebene oder in einem anderen Gremium?

Ich bin seit 2008 bereits Mitglied im Gemeinderat und war hier ebenso im Bau- als auch im Finanzausschuss tätig.

Lauter ist Mitglied in der Verwaltungsgemeinschaft Baunach und in der Baunach-Allianz. Wie wichtig sind solche Partnerschaften für Lauter?

Sehr wichtig, da hier der Fokus nicht nur auf Lauter alleine gerichtet ist und hier gemeinsam Projekte angestoßen werden können. Auch erhält die Gemeinde durch die Mitgliedschaft in der ILEK-Baunach-Allianz eine erhöhte Förderung bei bestimmten Maßnahmen. Die Mitgliedschaft in der VG ist dahingehend sehr positiv, da in der Verwaltung in Baunach doch Mitarbeiter tätig sind, die jeweils ein Fachgebiet haben und sich dementsprechend gut auskennen.

Wo liegen die Stärken und Schwächen der Gemeinde?

Die Stärken liegen im gemütlichen Landdasein, ohne dass sich der Lärm durch Autobahn oder Bahnstrecke hier auswirken. Dementsprechend liegen die Schwächen in der Anbindung am ÖPNV und an der Nahversorgung. Um von Lauter hinauszukommen, ist es wie vielerorts auf dem Land notwendig, ein eigenes Auto zu haben – im Gegensatz zu der Stadt.

Ronny Beck

Was wären, sollten Sie die Wahl gewinnen, Ihre „Herzensprojekte“?

Die Ehrenämter stärken, da es leider rückläufig ist, Ehrenamtliche für den Dienst an der Allgemeinheit zu begeistern. Insbesondere den aktiven Feuerwehrdienst mehr Würdigung zukommen lassen und diesen stärken. Ebenso sollte die Jugendförderung nicht zu kurz kommen und weiterhin Unterstützung erfahren, damit sie an die örtlichen Vereine mehr Bindung haben, als an die überörtlichen.

Allgemein gesagt insbesondere die Grundlagen der Vereinsarbeit in der Gemeinde beibehalten und noch verbessern, dass jeder in der Gemeinde ein Mehr vom Leben hier hat.

Die Schulhaussanierung in Baunach wird auch Lauter in den kommenden Jahren stark finanziell belasten. Bleibt da genügend Luft zum Atmen, und auch Geld für eigene wichtige Projekte?

Das Sanierungskonzept ist momentan bis 2028 mit gut 25 Millionen veranschlagt. Zwar kommt hier noch eine Förderung von der Regierung, jedoch bleibt bei der Gemeinde Lauter ein nicht unerheblicher Betrag hängen, der sich an die momentane Schülerzahl zum jeweiligen Abrechnungszeitpunkt orientiert.

Es ist schwierig hier weitere kostenintensive Projekte zu verwirklichen, da zudem das Kanalsanierungskonzept und die Fortentwicklung des Problems mit der Kläranlage nicht unerhebliche Mittel verschlingen. Dementsprechend müssen wir uns die nächsten Jahre genau überlegen, wie wir mit dem Geld wirtschaften und welche weiteren Investitionen wir tätigen.

Die gastronomische Situation in Lauter ist wenig befriedigend, die letzte örtliche Brauerei schloss vor einigen Jahren. Das ist traurig für die Einwohner und auch für Gäste. Obwohl es auch mit zahlreichen Denkmälern touristische Anziehungspunkte gibt, scheint dieser Bereich recht wenig erschlossen. Sehen Sie hier Möglichkeiten?

In Lauter und Appendorf gibt es momentan noch jeweils eine Gastwirtschaft, die jedoch unter der Woche tagsüber nicht geöffnet haben, da die Nachfrage nicht dementsprechend ist. Auch sind viele in der Gemeinde Lauter berufstätig, was den Besuch der Lokalitäten erst abends ermöglicht. So ist es verständlich, dass die Gastronomie nicht öffnet, wenn es nicht wirtschaftlich ist.

Zunächst muss eine Anbindung für Radfahrer geschaffen werden, die momentan in der Planung ist, damit hier Radfahrer abseits der kurvenreichen gefahrengeneigten Hauptstraße sicher unterwegs sein können, um dann den Weg nach Lauter zu finden. Nach der infrastrukturellen Erschließung kann man dann über den nächsten Schritt nachdenken, den Fremdenverkehr zu fördern.

In vielen Kommunen besteht die Gefahr, dass die Altorte ausbluten und dennoch immer weiter in Neubaugebiete investiert wird, um zusätzliche Einwohner, insbesondere junge Familien, anzulocken. Was meinen Sie zu diesem Thema?

Zum einen braucht es Neubaugebiete bei uns, da in den jeweiligen Ortskernen der Ortsteile zwar Häuser stehen, jedoch überwiegend bewohnt sind. Einige freien Bauplätze sind in privater Hand, die nicht verkauft werden. Deswegen haben wir uns in der Gemeinde richtigerweise dafür entschieden, im neuen Baugebiet einen Bauzwang aufzuerlegen, um hier unbebaute Grundstücke zu vermeiden. Zudem ermöglicht es so Bauwilligen zeitnah einen Baugrund zu erwerben.

Es ist anzunehmen, dass es in den jeweiligen Ortskernen möglicherweise zu Leerständen kommt, jedoch hier die Familien da sind und nicht wie in einigen Städten Investoren mit den Leerständen bei alten Gebäuden spekulieren.

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Neben Ihnen stellen sich noch weitere Kandidaten zur Wahl. Ganz konkret: Warum sollten die Bürger Ihnen ihre Stimme geben?

Das ist schwierig zu sagen. Ich will mich nicht bei bestimmten Punkten hervorheben, da es dann heißt, dass es beim weiteren Kandidaten negativ ist. Ich bin ein Fairplayer und verzichte deswegen darauf mich hervorzuheben.

Eine persönliche Frage noch zum Schluss: Was gefällt Ihnen an Lauter besonders? Haben Sie einen Lieblingsplatz?

Lauter und seine Gemeinden sind sehr ländlich geprägt, was dazu führt, dass ein gewisser Zusammenhalt notwendig ist. Auch kennt hier fast jeder jeden und es ist einfach lebenswert, wenn man die Kinder in und mit der Natur aufwachsen sieht.

Es gibt mehrere Lieblingsplätze – alle draußen in der Natur. Einfach mal auf einer der aufgestellten Bänke entlang der Wege platz nehmen eine kleine Auszeit nehmen.

Ronny Beck aus Lauter, 41 Jahre, ist seit 2013 verheiratet und hat drei Kinder (fünf und zwei Mal eindreiviertel Jahre alt). Nach dem Abschluss der Mittleren Reife absolvierte er erfolgreich eine Ausbildung als Einzelhandelskaufmann bei der Fa. Möbel Neubert. Anschließend wurde er ab 1999 zum Polizeibeamten im mittleren Dienst ausgebildet und war folgend bei verschiedenen Dienststellen der Bayerischen Landespolizei im Einsatz. 2014 schloss er die Weiterbildung in den gehobenen Polizeidienst ab. Aktuell ist er stellvertretender Stationsleiter bei der Polizeistation Bad Staffelstein. Seit 2008 engagiert er sich für die CSU im Gemeinderat und ist zudem seit 18 Jahren Feuerwehrkommandant bei der FF Lauter. Weitere Ehrenämter: Ortsvorsitzender des CSU-OV Lauter, stellvertretender Vorsitzender des Elternbeirats im Kindergartens Lauter.

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