Sehr groß war das Interesse der Bauhofmitarbeiter am Seminar „Der sichere Spielplatz“ der Firma Sigena Spielplatz Service Sicherheitstechnik im Feuerwehrhaus. Die interessierten Zuhörer kamen aus den Kommunen des Landkreises Bamberg, Forchheim, Coburg, Haßberge und Bayreuth. Referent Klaus Serwotka begrüßte einen illustren Kreis, dessen Praxiserfahrungen ihm wichtig waren.
Er erläuterte, dass die Firma Sigena deutschlandweit, von Sylt bis an den Bodensee sowie von Kaiserslautern bis nach Görlitz, die Sicherheit der Spielplätze überprüfe. Der Referent erklärte die DIN-Normen der Spielgeräte und betonte, dass die Latte für die Sicherheitsstandards immer höher gelegt würde. Alle fünf Jahre würden die Normen geändert. Als Reaktion auf die Haftungsfragen sei regelmäßig eine visuelle Kontrolle notwendig, so der Referent. Hier bemerkte der Rattelsdorfer Bauhofvorarbeiter Andreas Schnapp, dass jeden Freitag zwei Bauhofmitarbeiter mit der Sichtkontrolle beschäftigt seien. Einmal im Quartal werde die operative Kontrolle mit der Ausbesserung von Schäden durchgeführt. Danach folge einmal im Jahr die Sicherheitsinspektion. Über sämtliche Spielplätze gebe es eine Dokumentation.
Bauhofmitarbeiter aus Ober- und Unterfranken …
… wurden in Rattelsdorf geschult.
Eine lebhafte Diskussion über die Gefahr von Löschteichen löste eine Information über eine Tragödie in Hessen aus. Drei Kinder ertranken in einem Löschteich in der Nähe eines Spielplatzes. Bürgermeister Bruno Kellner bezeichnete den sicheren Spielplatz als heißes Thema, für das auch die Bürgermeister sensibilisiert werden müssten. Bei 19 Spielplätzen in der Gemeinde sei der Bürgermeister nicht nur für die Sicherheit der Spielplätze verantwortlich, sondern auch für die Sicherheit der spielenden Schulkinder im Schulhof. Rattelsdorf stellte er vor als Kommune mit 13 Gemeindeteilen und einer sehr guten Infrastruktur. Neben der historischen Bausubstanz gebe es fünf Brauereien und schöne Biergärten. Das Sicherheitsseminar sei aus seiner Sicht sehr sinnvoll, damit die Bürgermeister wieder ruhig schlafen könnten, so Kellner.
Weitere Schwerpunktthemen waren die Sicherheitsabstände und Anfälligkeit von Spielgeräten aus Robinien-Holz und das Material für den Fallschutz. Eine Robinie müsse mindesten acht bis zwölf Jahre alt sein, bevor sie geschlagen werden dürfte. Als Standbein benötige sie Pfostenschuhe, entweder einbetoniert oder eingegraben. Groß ist bei diesem Holz das Risiko des Pilzbefalls. Eine lebhafte Debatte gab es zu den verschiedenen Möglichkeiten des Fallschutzes. Von Rindenmulch über Hackschnitzel und Sand wurden die Vor- und Nachteile diskutiert. Andreas Schnapp berichtete über gute Erfahrungen mit abgerundetem Main-Kies – relativ teuer, aber deutlich langlebiger als Sand, der alle zwei Jahre ausgewechselt werden müsse. Danach gab es Informationen der Firma Westfalia über Spielgeräte aus Recycling-Kunststoff. Überaus positiv war zum Schluss das Feedback der Bauhofmitarbeiter zur Veranstaltung.