VG-Haushalt wächst aufgrund der Schulsanierung

Im Mittelpunkt der Sitzung der Gemeinschaftsversammlung der VG Baunach stand Haushaltsplan für das laufende Jahr, der erneut stark von der umfassenden Generalsanierung der Grund- und Mittelschule Baunach geprägt ist. Aber auch der neu strukturierte Bauhof, künftige Energieverträge sowie ein weiterer Digitalisierungsschritt in der Verwaltung waren Thema.

Der Verwaltungshaushalt der Verwaltungsgemeinschaft (VG) steigt im Jahr 2025 auf knapp sieben Millionen Euro – eine Steigerung um rund 71 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2024: 4,1 Millionen Euro, 2023: 3,3 Millionen Euro). Der Vermögenshaushalt umfasst 7,3 Millionen Euro (2024: 7 Millionen Euro), sodass sich das Gesamtvolumen auf rund 14,25 Millionen Euro beläuft – knapp 29 Prozent mehr als 2024.

Grund für diesen massiven Zuwachs ist insbesondere die Fortsetzung der Generalsanierung der Grund- und Mittelschule Baunach. Die Maßnahme, deren Gesamtkosten mittlerweile auf fast 29 Millionen Euro geschätzt werden, läuft seit 2021 in mehreren Bauabschnitten bei laufendem Schulbetrieb. Im Jahr 2025 sind dafür weitere 6,3 Millionen Euro eingeplant. Bereits 2023 wurde zur Vorbereitung eine Containerschule errichtet. Die voraussichtliche Förderhöhe liegt weiterhin bei rund 14,9 Millionen Euro. Die Zuwendungsanträge für die Bauabschnitte 1 bis 3 wurden bei der Regierung von Oberfranken eingereicht und befinden sich derzeit in Prüfung.

In der Finanzplanung der nächsten Jahre schlagen sich die anstehenden Ausgaben bereits jetzt nieder: Für 2026 sind 5,8 Millionen Euro, für 2027 rund 6,8 Millionen Euro und für 2028 weitere 5,3 Millionen Euro vorgesehen. Parallel dazu steigen auch die Schulden. Zum 1. Januar 2025 lag die Pro-Kopf-Verschuldung bei 812 Euro, bis 2028 soll sie – bei rund 8.200 Einwohnerinnen und Einwohnern – auf etwa 1.730 Euro anwachsen.

Die Gemeinschaftsversammlung stimmte sowohl dem Haushaltsplan als auch dem Finanzplan bis 2028 einstimmig zu.

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Bauhof neu organisiert

Rainer Schmidt, 2025 Betriebsleiter des Gemeinschaftsbauhofs, stellte dem Gremium einen Bericht über die ersten 100 Tage vor. Die Neuorganisation war notwendig geworden, um Synergien zu nutzen und die Bauhöfe der Mitgliedsgemeinden unter einheitliche Leitung zu stellen. Zentrale Punkte waren dabei die Auflösung des Standortes Gerach und die Eingliederung in den Standort Reckendorf, die Anschaffung neuer Fahrzeuge – unter anderem für die Bereiche Abwasser Region Nord und Standort Reckendorf – sowie die Einführung einheitlicher Prozesse. Mithilfe einer Software wurde eine digitale Struktur für Personal, Tätigkeiten und Material geschaffen, inklusive mobiler Datenerfassung per App.

Weitere Maßnahmen betrafen die Spielplatzkontrolle, Arbeitszeiterfassung, Geräteunterweisungen sowie eine Vereinheitlichung der Arbeitskleidung. Perspektivisch soll zudem die Beschaffung von Verbrauchsmaterial zentral erfolgen, um bessere Preise zu erzielen. Ziel ist außerdem eine intensivere standortübergreifende Zusammenarbeit.

Neuer Partner bei der Bündelausschreibung

Einstimmig beschloss die Gemeinschaftsversammlung, die Teilnahme an künftigen Bündelausschreibungen für Strom und Gas über einen neuen Dienstleister zu organisieren. Der bisherige Kooperationsvertrag zwischen dem Bayerischen Gemeindetag und der KUBUS GmbH endet. Künftig soll die enPORTAL GmbH die Ausschreibungen koordinieren. Durch die Bündelung der Nachfrage mehrerer Kommunen können in der Regel günstigere Konditionen erzielt und der Verwaltungsaufwand gesenkt werden. Die VG beauftragte den Gemeinschaftsvorsitzenden Tobias Roppelt mit der Vertragsunterzeichnung und übertrug ihm zudem die Entscheidung über die künftig zu beschaffende Stromqualität (Graustrom oder Ökostrom mit/ohne Neuanlagenquote).

Digitalisierung: VG Baunach Vorreiter

Im Rahmen seines Kurzberichts informierte der Gemeinschaftsvorsitzende über einen weiteren Digitalisierungsschritt in der Verwaltung: Seit kurzem wird der Dienst „ePostBox“ genutzt, über den der Druck, die Kuvertierung und der Versand von Serienbriefen abgewickelt wird – erheblich werden so Zeit und Kosten gespart. Zudem wird es ab sofort möglich sein, sich im gesamten Bereich der VG Baunach elektronisch an- oder umzumelden – bequem von zu Hause aus. Die Adressänderung im Chip des Personalausweises kann per Smartphone durchgeführt werden, der notwendige Aufkleber wird von der Bundesdruckerei direkt zugesandt. Entwickelt wurde der Dienst ursprünglich von der Stadt Hamburg. Die VG Baunach ist die erste Kommune in Stadt und Landkreis Bamberg, die diesen Service anbietet – bayernweit ist sie damit unter den ersten 25 von über 2.000 Kommunen.

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