Am 21. September 2012 hatten die Marktgemeinderäte in Rattelsdorf beschlossen, die Schulhaussanierung mit der europaweiten Ausschreibung der Architektenleistung zu beginnen. Nun ist die Entscheidung für ein Büro gefallen und in den kommenden Wochen soll das Gebäude eingehend untersucht werden. Dann nach wie vor ist ein vollständiger Neubau nicht ganz auszuschließen.
Thomas Wieden vom Städteplanungsbüro Dr. Holl aus Würzburg hatte das so genannte VOF-Verfahren zur Ausschreibung der Architektenleistungen begleitet und stellte das Ergebnis in der Gemeinderatssitzung vom 11. April 2013 vor. Fünf Bewerbungen gab es, vornehmlich von Architekturbüros aus der Region. Davon präsentierten sich vier Bewerber in Vorträgen und Fragerunden einem Beurteilungsgremium, das sich aus Mitgliedern der Gemeinde- und Schulverwaltung und Vertretern der politischen Fraktionen zusammensetzte. Knapp entschied sich das Gremium für Architekt Stefan Paptistella aus Hirschaid, der auch bereits erste Voruntersuchungen am Gebäude durchgeführt hatte.
Einstimmig vergaben die Räte den Planungsauftrag für die Leistungsphase 3 HOAI, der eine Entwurfsplanung sowie eine Kostenberechnung enthalten wird. Vor der Planung steht allerdings noch eine Untersuchung in Sachen Schadstoffbelastung auf der Agenda. „Die Schule ist teilweise ein Plattenbau und es gibt vergleichbare Gebäude, die aufgrund hoher PBC-Belastung rückgebaut werden mussten. Bisher gibt es dafür zwar an der Rattelsdorfer Schule keine Anzeichen, allein aufgrund des Alters des Gebäudes sollte diese Prüfung aber nicht ausbleiben“, so Paptistella.
Paptistella möchte sanieren, nicht neu bauen
Nicht vom Tisch ist auch ein vollständiger Neubau des Gebäudes, sollten sich Probleme am Altbau zeigen. Paptistella betonte aber, diesen nicht zu favorisieren – die Klassenzimmer würden dann deutlich kleiner, heute habe das Gebäude Überhangflächen, die er gerne erhalten würde. Gemeinderat Otto Schobert (Ebinger Liste) stellte die Frage nach dem Fortbestand der Mittelschule. Sollte sie keine Zukunft haben, wäre das Gebäude ohnehin überdimensioniert. Paptistella kündigte daraufhin an, dass eine Modifizierung der Planung auch noch später möglich wäre.
Erweiterung des Monsterparks nachträglich genehmigt
Die Gemeinderäte beschäftigten sich auch mit einem Bauantrag der Freizeitgesellschaft Monsterpark Rattelsdorf. Hintergrund war eine Prüfung des Landratsamtes Bamberg, die ergeben hatte, dass erhebliche Abweichungen zwischen den Plänen und der tatsächlichen Situation vor Ort bestanden. Konkret ging es um die Genehmigung eines größeren Parkplatzes, um Mauern auf dem Grundstück, um eine Fahrbahn für Amphibienfahrzeuge sowie um einen Kiosk und die Schaffung von Ausgleichsflächen. Betreiber Gerhard Seibold nahm selbst vor dem Gremium Stellung. Unter der Maßgabe, künftig nicht mehr vor vollendete Tatsachen gestellt und über Bauprojekte vor deren Durchführung informiert zu werden, stimmte der Gemeinderat einstimmig dem Bauantrag zu.
Johannes Michel. Titelbild: Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung