Das Mega-Thema Mobilität, ein Ausbildungszentrum für die Feuerwehren, die Herausforderungen der Wirtschaft, die Erwartungen von Familien oder die Ausgangssituation in der Bildung – darüber und über weitere Themen tauschten sich Bürgermeister und Landkreisverwaltung bei der inzwischen vierten zweitägigen Klausurtagung aus.
Die Mobilität der Zukunft ist nach den Worten von Landrat Johann Kalb für unsere Bürger essenziell und gleichzeitig für einen Flächenlandkreis im ländlichen Raum eines der wichtigsten und komplexesten Themen. Daher wurde 2018 das intermodale Mobilitätskonzept verabschiedet. Seitdem wird mit Hochdruck an der Umsetzung von insgesamt 46 Maßnahmen gearbeitet.
Ein neuer Nahverkehrsplan wird schnelle, vertaktete Linien und mehrfache Hin- und Rückfahrten pro Tag in vielen Orten vorsehen. „Wir streben parallel zu den längerfristigen Prozessen natürlich auch schnelle, deutliche Optimierungen für die Mobilität unserer Bürger an“, so der Landkreischef. Bürgerbusse der Gemeinden sollen zum Beispiel das bestehende Liniennetz zusätzlich ergänzen. Hierfür will Landrat Johann Kalb die Förderung des Landkreises anheben. Diskutiert werden soll über die Einrichtung von Bürgermobilen, Fifty-fifty-Taxis, Abruftaxis oder Rufbusse.
Der Bildungsbericht gab den Teilnehmern einen interessanten Überblick über die demographische Entwicklung mit der sich der Landkreis in den nächsten Jahren auseinander setzen wird. Seit 2012 steigt die Geburtenrate im Kreis wieder an, auf der anderen Seite erfolgt eine „Ausbildungsabwanderung“ der 16- bis 25-Jährigen. Die Zahl der Menschen, die älter als 60 Jahre sind, verdoppelt sich dagegen.
Gruppenbild während der Klausur in Bad Steben
Die Familienbefragung brachte hervor, dass sich fast die Hälfte dieser Zielgruppe spezifische Angebote für Freizeitgestaltung wünscht, direkt gefolgt von Informationen über Gesundheits-, Ernährungs-, und medizinischen und schulischen Themen.
Kreisbrandrat Bernhard Ziegmann erläutert die Anforderungen an ein mögliches Ausbildungszentrum im Landkreis Bamberg. Beim Thema sexualisierte Gewalt in Kindertagesstätten will der Landkreis das von der Erzdiözese Bamberg erarbeitete Präventionskonzept übernehmen und es den Gemeinden für deren gemeindliche Kitas zur Verfügung stellen.
Mitarbeiter der Landkreisverwaltung informierten über aktuelle Ehrenamtsprojekte oder die diesjährige „Internationale Woche“, die im September mit 43 abwechslungsreichen Veranstaltungen in 18 Gemeinden aufwartet.
Politik zum Anfassen möchte der Landkreis mit der „Partnerschaft für Demokratie“ bieten. Dies hat mit einem Meinungsaustausch mit Vertretern der fridays-for-future-Bewegung bei der Energiemesse in Memmelsdorf begonnen und sieht im September das nächste Projekt, ein Jugendforum, vor.
Der Landkreis mit Landrat Johann Kalb und der Kreisverband des Bayerischen Gemeindetages mit seinem Vorsitzenden Bürgermeister Helmut Krämer (Heiligenstadt i.OFr.) waren die Gastgeber der zweitägigen Klausur. Beide freuten sich, dass das Informationsangebot so gut angenommen wurde. Die Landräte Stefan Rößle (Donau-Ries) und Oliver Bär (Hof) zollten den Bambergern Anerkennung zu diesem Format und überlegen, dieses zu kopieren.