Energienutzungplan für den Landkreis

Die Klima- und Energieagentur Bamberg hat unter der Federführung des Landkreises und in Zusammenarbeit mit dem Institut für Energietechnik IfE GmbH an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden im Zeitraum von Dezember 2015 bis März 2017 einen Energienutzungsplan für das Gebiet der Stadt und des Landkreises Bamberg erstellt.

„Ziel des Projektes ist, den Anteil erneuerbarer Energieträger zu erhöhen und den sparsamen, effizienten Umgang mit Energie durch den zielgerichteten Einsatz finanzieller Mittel zu fördern“, so Landrat Johann Kalb. Der Energienutzungsplan wurde zu 70% vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie (StMWi) gefördert.

Basierend auf einer umfassenden Datenerfassung wurde zunächst kommunenspezifisch die Energie- und CO2-Bilanz im Ist-Zustand für das Bilanzjahr 2014 erstellt – unterteilt in die drei Verbrauchergruppen „Private Haushalte“, „Kommunale Liegenschaften“ und „Wirtschaft“. Ein straßenweiser Wärmekataster für jede Kommune baute auf der Bestandsanalyse auf. Mit rund 42% geht der größte Endenergieeinsatz auf die Beheizung der Haushalte zurück. Der höchste Stromverbrauch liegt mit ca. 21% des gesamten Endenergieeinsatzes im Bereich „Wirtschaft“.

Übergabe des Förderbescheids durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie (v. l. n. r.): Klimaschutzbeauftragter Robert Martin, Landrat Johann Kalb und Staatssekretär Franz Josef Pschierer
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Der nächste Schritt war eine verbrauchergruppenspezifische Untersuchung, welche Energieeinsparpotenziale und Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz und zum Ausbau der Erneuerbaren Energien im Betrachtungsgebiet vorhanden sind. In der Stadt Bamberg liegen diese Potenziale vor allem bei der energetischen Nutzung der vorhandenen Dachflächen zur Strom- und Wärmeerzeugung in Form von Photovoltaik und Solarthermie. Im Landkreis existieren darüber hinaus große Potenziale bei der Windkraftnutzung, welche in den vergangen Jahren weitgehend ausgebaut wurden.

Basierend auf den Potenzialberechnungen konnten für jede Kommune realistische, strategische Zielvorgaben zum bilanziellen Anteil der Erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch ermittelt werden. Um den ambitionierten Klimaschutzfahrplan der Klima- und Energieagentur Bamberg zu verwirklichen, liegt der primäre Schwerpunkt des Energienutzungsplanes auf der Entwicklung eines greifbaren und umsetzbaren Maßnahmenkatalogs. Dieser enthält konkrete Möglichkeiten zu den Themen Energieeinsparung, Effizienzsteigerung, Ausbau von Kraft-Wärme-Kopplung und Erneuerbarer Energien. Nach einer Prüfung der technischen und wirtschaftlichen Umsetzbarkeit von 15 Leuchtturmprojekten sollen erste Maßnahmen angestoßen werden.

Zur Weiterentwicklung und Umsetzung der erarbeiteten Maßnahmen wurden bei der Bürgermeisterdienstbesprechung am 27. März 2017 die Möglichkeiten zur Gründung eines kommunalen Energieeffizienznetzwerks vorgestellt. Die Stadt Bamberg als auch zahlreiche Kommunen im Landkreis haben ihr Interesse daran bekundet.

Landratsamt Bamberg, Foto: StMWi
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