Der Marktgemeinderat Zapfendorf hat in seiner Sitzung am 24. April 2025 den Haushalt für das laufende Jahr beschlossen. Mit einem Gesamtvolumen von 21,4 Millionen Euro liegt dieser deutlich über dem Ansatz des Vorjahres.
Bürgermeister Michael Senger führte ins Thema ein und erklärte, dass der Haushalt unter anderem Anfang April im Finanzausschuss vorberaten wurde. Dies sei eine hilfreiche Sitzung gewesen – mit der abschließenden Empfehlung an den Marktgemeinderat, den Haushaltsplan so anzunehmen.
Kämmerer Klaus Helmreich präsentierte die Zahlen und betonte die Notwendigkeit einer klaren Priorisierung bei den anstehenden Investitionen. Der Verwaltungshaushalt umfasst im Jahr 2025 insgesamt 14,2 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt 7,1 Millionen Euro. Die Zuführung vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt liegt bei rund 960.000 Euro. Zum Jahresende wird ein Schuldenstand von voraussichtlich knapp unter fünf Millionen Euro erwartet – das sind rund 460.000 Euro mehr als Ende 2024. Grund dafür ist eine geplante Kreditaufnahme in Höhe von einer Million Euro.
Kreisumlage größte Ausgabe
Auf der Einnahmeseite spielen insbesondere die Beteiligung an der Einkommenssteuer mit 3,5 Millionen Euro und die Gewerbesteuer mit 1,2 Millionen Euro eine zentrale Rolle. Die Grundsteuern schlagen mit 570.000 Euro zu Buche, zudem fließen 2,2 Millionen Euro an Schlüsselzuweisungen in die Gemeindekasse.
Die größte einzelne Ausgabe im Verwaltungshaushalt stellt die Kreisumlage dar – mit 2,6 Millionen Euro. Für die Tilgung laufender Kredite sind im Jahr 2025 rund 540.000 Euro vorgesehen. In der Sitzung wurde deutlich, dass im Verwaltungshaushalt kaum Spielräume bestehen. Bürgermeister Michael Senger wies etwa am Beispiel des Bauhofs darauf hin, dass Einsparungen dort schnell sichtbare Auswirkungen im Ortsbild hätten. Gemeinderätin Mona Bahr (ZuZ) plädierte dennoch für eine intensivere Auseinandersetzung mit den Einzelplänen im Verwaltungshaushalt, um Einsparpotenziale zu identifizieren.
Der Vermögenshaushalt ist geprägt von mehreren Großprojekten. Mit 950.000 Euro ist der Umbau des Horts an der Schule, der erst drei Wochen zuvor im Gemeinderat Thema war, der zweitgrößte Einzelposten in diesem Jahr – der gleiche Betrag steht noch einmal im Finanzplan für das Jahr 2026. Weitere bedeutende Investitionen erfolgen ins Schwimmbad mit 265.000 Euro (unter anderem für eine Photovoltaikanlage sowie technische Verbesserungen). Helmreich nannte auch weitere Projekte wie Grundstücksankäufe (1,1 Millionen Euro), die Wasserversorgung (590.000 Euro), die Abwasserbeseitigung (460.000 Euro), die Westtangente (460.000 Euro, hier fehlt noch immer die Schlussrechnung), das Feuerwehrwesen (105.000 Euro), die Dorferneuerung Oberleiterbach (175.000 Euro), den Bauhof (90.000 Euro) sowie Abbruchkosten für das Hofmann-Areal (120.000 Euro).
Blick in die Zukunft: Mehr Ausgaben, weniger Spielräume
Der Finanzplan bis 2028 zeigt, dass sich der Investitionsdruck in den kommenden Jahren weiter erhöhen wird. Sichtbar werden Investitionen in die Schule mit einer Million Euro für den B-Bau inklusive Mensa und Ganztagsbetreuung sowie der Neubau des Feuerwehrhauses ab 2028 mit einem Startbetrag von 540.000 Euro.
Helmreich warnte in der Sitzung, dass die Gemeinde nicht jedes Jahr neue Kredite in Millionenhöhe aufnehmen könne, obwohl zentrale Maßnahmen wie das Feuerwehrhaus noch gar nicht in den Planungen enthalten seien. Gemeinderat Andreas Hofmann (ZuZ) drückte die aktuelle Lage deutlich aus: Das Investitionsprogramm sei „das Papier nicht wert, auf dem es steht“, da die seit vielen Jahren diskutierten Großprojekte fehlten. Zweite Bürgermeisterin Sabine Köhlerschmidt (CSU) schlug vor, das Investitionsprogramm künftig schon im Herbst zu beraten, um frühzeitiger reagieren zu können.
Die Haushaltssatzung wurde nach der Diskussion einstimmig beschlossen. Der Finanzplan samt Investitionsprogramm fand mit 13 Ja- und 5 Nein-Stimmen ebenso eine Mehrheit.
Freibadsaison startet – 300 Dauerkarten bereits verkauft
Zum Ende der Sitzung informierte Bürgermeister Senger außerdem über den bevorstehenden Start in die Freibadsaison. Das Aquarena startet am 1. Mai – und wird Montag bis Freitag von 13.30 bis 20.00 Uhr und an Wochenenden, Feiertagen sowie in den Ferien von 9.00 bis 20.00 Uhr geöffnet sein. Über 300 Saisonkarten seien bereits verkauft worden – ein positiver Ausblick für die kommenden Sommermonate.