Die AWO Bamberg ist mit rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber in Stadt und Landkreis Bamberg. Bei der Kreiskonferenz im vollbesetzten Saal der Wagner Bräu in Oberhaid haben am vergangenen Donnerstag rund 200 Mitglieder turnusgemäß den neuen Vorstand gewählt.
Am Ende eines langen Wahlabends stand ein nahezu komplett neu gewählter Vorstand fest. Lediglich Klaus Stieringer, der den Vorstandsvorsitz bereits zu Beginn des Jahres kommissarisch übernommen hatte, erhielt Bestätigung für die in den vergangenen Monaten geleistete Arbeit. Ihn wählten die Mitglieder zum neuen Kreisvorsitzenden.
Damit setzte sich Stieringer gegen den überraschend zur Wahl angetretenen Gundelsheimer Bürgermeister Jonas Merzbacher durch, der sich letztendlich mit dem Posten des Stellvertreters zufrieden geben musste. Reinhard Schmid, der bisherige Kreisvorsitzende des Wohlfahrtsverbandes, war bereits Anfang des Jahres aufgrund einer plötzlichen Erkrankung von seinem Amt zurückgetreten. Die Kreiskonferenz nutzte er, um Abschied zu nehmen. Der Abschied sei jedoch „kein Abschied für immer“, so Schmid. „Ich werde der AWO weiter als Freund und Berater zur Verfügung stehen.“
Klaus Stieringer ist der neue Kreisvorsitzende der AWO Bamberg.
Ein positiver Blick in die Zukunft
Dass dieser Rat auch in Zukunft ausdrücklich erwünscht ist, bestätigte die Versammlung. Diese ernannte Schmid sowie seinen Vorgänger und langjährigen Kreisvorsitzenden, Rudolf Peterhänsel, zu Ehrenvorsitzenden des Verbandes. Die Mitgliedschaft der beiden Ehrenvorsitzenden sei stets weit über eine „normale Mitgliedschaft“ hinausgegangen, so Stieringer. „Für sie bedeutet ihre Mitgliedschaft zugleich auch Leidenschaft für den Verband, seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Menschen in der Region, die auf Unterstützung angewiesen sind und der AWO ihr Vertrauen entgegen bringen.“
In seinem Bericht ging Stieringer auf die schlimmen Ereignisse im Haus für Kinder „Am Vogelberg“ in Bischberg und die damit verbundene turbulente Zeit des Verbandes ein. Neben diesen prägenden Ereignissen habe es auch an der Spitze des Verbandes Veränderungen gegeben. Mit Frank Eiben habe man an der Seite von Werner Dippold einen zweiten Geschäftsführer eingesetzt. „Mit dieser Entscheidung hat die AWO einen weiteren Schritt in Richtung Professionalisierung getan“, so Stieringer.
Der neue Kreisvorsitzende bezeichnete seinen Verband als „systemrelevantes Unternehmen“ und verlässlichen Partner in Stadt und Landkreis. In diesem Zusammenhang warnte er vor den Herausforderungen des demografischen Wandels: „Die gute Arbeit der AWO für die Menschen in der Region kann dauerhaft nur gesichert werden, wenn es uns gelingt, genügend qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen.“ Deshalb soll in Zukunft verstärkt in die Zufriedenheit der Mitarbeiter investiert werden. „Wenn es uns gelingt, die AWO als lebendigen Mitmach-Verband zu stärken, mache ich mir um die Zukunft des Verbandes keine Sorgen.“ Seinen besonderen Dank sprach Stieringer dem geschäftsführenden Vorstand Werner Dippold aus, der in den vergangenen 20 Jahren den Verband zu dem gemacht habe, was wir heute als AWO kennen.
Als weitere Mitglieder des Kreisvorstandes wurden gewählt: Jonas Merzbacher und Carsten Joneitis als stellvertretende Vorsitzende sowie Sigrid Reinfelder, Wolfgang Heyder, Inge Goppert und Ingeborg Eichhorn als Beisitzerinnen und Beisitzer. Als Revisoren wurden Gottfried Schneider und Martin Alfsmann gewählt.