Wer denkt, eine Feuerwehrübung sei langweilig, der hat wohl eine solche noch nie erlebt: Drehleitern, die eine Höhe von bis zu 50 Meter erreichen, das Abseilen von Verletzten aus schwindelerregenden Höhen und natürlich der klassisch löschende Feuerwehrmann – all das waren auch die zu bestaunenden Motive der Einsatzübung in Sassendorf. Neben der Feuerwehr aus Zapfendorf probten außerdem sieben weitere Wehren den Ernstfall und zeigten, wie eingespielt die Feuerwehr im Norden Bambergs ist.
Die Sirene ertönt. Einsatz für die Feuerwehr in Zapfendorf, die über Funk zu einem Garagenbrand bei der Fensterbaufirma Rauh in Sassendorf gerufen wird. Die Alarmstufe trägt den Titel „B3-Person“, da laut Meldung zusätzlich eine unbekannte Anzahl an Personen im Gebäude eingeschlossen ist. Am Einsatzort geht dann alles blitzschnell: Männer mit Sauerstoffmasken stürmen die Maschinenhallen, während die Wasserwerfer die angrenzende und mit dicken Rauchschwaden behangene Garage ins Visier nehmen. Alles wirkt koordiniert, geplant, zigmal geprobt. Nach einigen Minuten beruhigt sich die Lage und die ersten Verletzten werden abseits auf wärmenden Decke versorgt – Gott sei Dank, alles nur Übung!
Erstversorgung der befreiten Personen am Einsatzort
Mit 101 beteiligten Personen der Feuerwehren von Zapfendorf, Sassendorf, Breitengüßbach, Hohengüßbach, Unteroberdorf, Scheßlitz, Lauf und Roth wurde am vergangenen Freitagabend dieser Großeinsatz simuliert. „Solche Übungen finden für gewöhnlich zweimal im Jahr statt und sollen unsere Leute vor allem im koordinativen Bereich schulen“, wie Kreisbrandmeister Andreas Schnapp erklärte. Darüber hinaus können die Feuerwehrmänner in Großbrandübungen wie dieser den Umgang mit modernsten Gerätschaften erproben, die zur Rettung von Menschenleben notwendig seien. So findet beispielsweise eine Wärmebildkamera, die selbst im dichtesten Rauch menschliche Wärmesilhouetten kenntlich macht, bei diesen Einsätzen ihre optimale Verwendung.
„Ich will euch gar nie mehr sehen!“
Eine Großeinsatzübung sei jedoch nur dann möglich, wenn der Feuerwehr ein passender Übungsplatz zur Verfügung stehe, ergänzte Schnapp. Aufgrund seiner großen Hallen eigne sich daher das Gebäude der Fensterbaufirma Rauh besonders gut. Auch der Einsatz einer Drehleiter, die das Löschen eines Brandes aus der Luft gestattet, konnte von der Scheßlitzer Feuerwehr hier bestens getestet werden. Die Größe des Geländes erlaubte den Rettern zudem mehrere Zugriffspunkte: Während an einer Seite des Gebäudes das Abseilen von geborgenen Personen geübt wurde, konnte an der anderen Seite das Löschen eines Brandes simuliert werden.
Nach der etwa einstündigen Übung folgte noch die Einsatzkritik, also eine Art Feedback für die Feuerwehrleute. Diese wurde vom Kreisbrandinspektor Thomas Renner geübt, der sich zunächst noch einmal beim Geschäftsführer der Fensterbaufirma, Stefan Rauh, für die zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten bedankte. Rauh richtete auch selbst kurz das Wort an die versammelten Feuerwehrmänner: „Seid mir bitte nicht böse, aber mir ist es lieber, wenn ich keinen von euch hier jemals wieder sehen muss“. Er habe bereits einen verheerenden Brand miterlebt und sei nicht erpicht darauf, einen solchen erneut zu durchleben. Natürlich sei er dennoch froh, sich im Notfall auf die umliegende Feuerwehr verlassen zu können, teilte Rauh den Rettern dankend mit.
Die Kritik an sich fiel dann noch ziemlich ausführlich aus, sollte den Männern jedoch nicht eine Belehrung, sondern vielmehr eine Hilfestellung sein, betonte Kreisbrandinspektor Renner. „Es geht einzig und allein um die Perfektionierung von Abläufen, die im Falle eines realen Einsatzes Menschenleben bedeuten könnte“, so Renner. Der Einsatz war damit offiziell beendet. Für den Autor dieses Textes und für die Zuschauer war die Veranstaltung überaus kurzweilig. Und eines wurde klar: Der Bamberger Norden kann sich im Notfall auf seine Feuerwehren verlassen!
Viele Eindrücke der Feuerwehrübung in Sassendorf finden Sie in unserer Bildergalerie (zum Öffnen einfach ein beliebiges Foto anklicken, zum Beenden der Anzeige das X in der linken Ecke oben wählen).
hallo,
es ist ja schön wenn etwas über das ehrenamt feuerwehr berichtet wird. allerdings sollte dann auch bitte korrekt berichtet werden. der verfasser der hier die übung als sehr kurzweilig beschreibt ist anscheinend kein feuerwehrmann und war wohl so fasziniert, dass sich viele, aber gravierende, fachliche fehler eingeschlichen haben.
bitte hol dir bei deinem nächsten artikel eine der führungskräfte vom markt zapfendorf ins boot und schreibe den beginn nicht gar so lebhaft. … dann bleibts auch glaubwürdig 😉
kameradschaftliche grüsse
thomas neuberger, Kdt. FF Lauf