Im Titelbild: Gunda Schaller bedankt sich für die Auszeichnung, die sie im Zuge der Jahresabschluss-Sitzung des Gemeinderats erhielt.
In den vergangenen Jahren hat Zapfendorf, gefördert durch die so genannte RZWas („Richtlinien für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben“) zahlreiche Kanäle und Leitungen saniert. 2024 soll es weitergehen – mehrere Millionen Euro werden investiert.
Die Erneuerung und Sanierung von Kanälen und Trinkwasserleitungen verursachen hohe Kosten – und wird durch den Freistaat Bayern mit der RZWas bezuschusst. Für Leitungen und Kanäle gibt es mindestens 40 Prozent Förderung, für Anlagen 70 Prozent. Notwendig ist, dass die beantragende Kommune einen Härtefallschwellenwert erreicht – die Voraussetzungen dafür sind in Zapfendorf gegeben. Von der Gemeindeverwaltung wurde daher ein Maßnahmenpaket zusammengestellt, um in den Jahren 2024 bis 2028 weitere Arbeiten durchführen zu können.
Konkret ist angedacht, bei den Trinkwasserleitungen im Jahr 2024 die Hauptstraße und Bamberger Straße anzugehen, 2025 die Alte Landstraße, 2026 die Ringstraße und 2027 den Gemeindeteil Kirchschletten. Rund 3,5 Millionen Euro werden hierfür veranschlagt. Für die Abwasserkanäle existiert eine Prioritätenliste aus dem Kanalsanierungskonzept – ca. 1,5 Millionen Euro wird Zapfendorf hier ausgeben. Ebenfalls steht die Sanierung des Hochbehälters an – und die Kläranlage soll unter anderem mit einer stationären Presse zur Klärschlammentwässerung auf den aktuellen Stand gebracht werden.
Einstimmig erklärte sich der Gemeinderat in der Sitzung vom 14. Dezember 2023 mit der vorgestellten Vorgehensweise einverstanden und beauftragte die Verwaltung, für die Bereiche Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung die notwendigen Förderanträge an das Wasserwirtschaftsamt in Kronach zu stellen und die Haushaltsmittel einzuplanen.
Klärschlamm nach Bamberg?
Ein weiterer Tagesordnungspunkt hatte ebenfalls mit dem Thema Abwasser und Kläranlage zu tun. Denn auf Anregung des Landrats hat der Zweckverband Müllheizkraftwerk Stadt und Landkreis Bamberg eine Abfrage bei den Gemeinden gestartet, ob man sich an einer gemeinsamen Klärschlammtrocknung am Standort des MHKW in Bamberg mit anschließender weiterer Verwertung beteiligen würde. Für die Gemeinden wäre die Entsorgung damit abschließend geklärt, weil nach der Abgabe an den Zweckverband dieser für die weitere Entsorgung verantwortlich wäre. Einstimmig war das Gremium der Meinung, dass eine grundsätzliche Beteiligung an diesem Projekt in Frage kommt.
Neu erlassen wurde die Satzung über Aufwendungs- und Kostenersatz für Einsätze und andere Leistungen gemeindlicher Feuerwehren. Die bisherige Satzung stammte aus dem Jahr 2013, nun wurden im Nachgang zum Prüfungsbericht des Kommunalen Prüfungsverbandes die Sätze neu kalkuliert.
Ehrung für Gunda Schaller
Eine Woche später, am 21. Dezember, lud der Markt Zapfendorf dann zur Jahresabschluss-Sitzung in die Schulaula ein. Bürgermeister Michael Senger blickte auf die größten Herausforderungen im zurückliegenden Jahr – unter anderem die Flüchtlingsfrage mit der Errichtung einer Container-Wohnanlage, die letzten Tage des Hofmann-Areals, die Renovierung der künftigen Marktscheune und viele weitere Projekte. Zweite Bürgermeisterin Sabine Köhlerschmidt berichtete über einen schwierigen Start in die Schwimmbadsaison und viele Veranstaltungen im Aquarena.
Eine besondere Ehrung wurde zum Schluss der Sitzung an Gunda Schaller verliehen – die Bürgermedaille des Marktes Zapfendorf in Silber. Schaller war über viele Jahre ehrenamtlich engagiert (insbesondere im Obst- und Gartenbauverein und bei den Landfrauen) und ist vielen Zapfendorferinnen und Zapfendorfern auch als Zeitzeugin des 1. April 1945 und als Büttenrednerin beim Frauenfasching bekannt. „In Anbetracht ihrer Lebensleistung wird sie als erste Frau mit einer gemeindlichen Ehrung ausgezeichnet“, so Bürgermeister Senger.
Gunda Schaller mit Bürgermeister Michael Senger, drittem Bürgermeister Andreas Schonath und zweiter Bürgermeisterin Sabine Köhlerschmidt