„Wir sind keine Windkraftgegner …“

Im Titelbild: So könnte es aussehen: Mehrere Windräder, von Lauf aus, mit Schattenwurf an einem 24. Dezember gegen 15 Uhr. Simulation: Energie-Atlas Bayern, Reality-Maps. Erarbeitung: Bürgerinitiative. Screenshot: Johannes Michel

Bisher steht zwischen Lauf und Sassendorf ein Windrad. Und das ist schon lange außer Betrieb. Entstehen sollen allerdings gleich mehrere neue – und zahlreiche Bürgerinnen und Bürger fühlen sich schlecht informiert. Nun gab es eine Infoveranstaltung.

Organisiert wurde diese allerdings nicht von der Gemeinde oder einem möglichen Betreiber der neuen Windräder, sondern von einer Bürgerinitiative. Der Einladung in die alte Schule in Lauf gefolgt waren deutlich über 50 Personen. Auf dem Podium saßen Florian Ebert, Janos Seifert und Steffen Wetterich, alle drei wohnhaft in Lauf. Sie zeigten rund eine Stunde lang alles, was sie bisher über den neuen Windpark zusammentragen konnten.

„Erneuerbare Energien sind uns wichtig, aber mit Rücksicht auf die Bedürfnisse von Mensch und Umwelt“, war zu hören. Denn viele Bürgerinnen und Bürger wüssten gar nicht, was bereits entschieden worden sei. Klar wurde schnell: Insbesondere die Art und Weise stört. „Wir sind keine Windkraftgegner, haben nichts gegen erneuerbare Energien, nutzen selbst Photovoltaik auf unseren Dächern.“ Allerdings seien die Bürgerinnen und Bürger hier keineswegs in die Entscheidungen eingebunden worden, Informationen von der Gemeinde habe es erst gegeben, als schon entschieden war. Dabei sei es doch möglich, zusammen konstruktive Lösungen zu erarbeiten.

Blick in die alte Schule Lauf bei der Infoveranstaltung.

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Höhe: 270 Meter

Per Präsentation wurde vieles zur Windkraft gezeigt. Etwa, das in Franken im bayerischen Vergleich bereits überproportional viele Windräder stehen – im Rest des Freistaats somit weniger. Zwischen Lauf, Sassendorf und Unteroberndorf seien bis zu sieben Windräder möglich, die Verträge für die Flächen seien bereits geschlossen. In den Jahren 2026 oder 2027 könnte die Inbetriebnahme der neuen Windräder erfolgen. Alle diese Infos seien erst durch die Presseveröffentlichung im Nachhinein bekannt geworden, eine öffentliche Sitzung des Gemeinderats habe es dazu nicht gegeben. Lediglich der zugehörige Teil einer nichtöffentlichen Sitzung wurde im Mitteilungsblatt veröffentlicht.

Die Windvorranggebiete im Regionalplan. Quelle: Regionalplan Oberfranken-West, Regierung von Oberfranken

Und: Die Windräder liegen in einem Windvorranggebiet, das im Jahr 2010 mit dem Regionalplan Oberfranken West erarbeitet wurde. Heute, da waren sich die Initiatoren der Bürgerinitiative einig, würde ein solches in dieser Form nicht mehr ausgewiesen. Denn: Es liegt im Wald und bietet laut Windatlas Bayern lediglich bedingt geeignete Windhäufigkeit. Großflächige Waldrodungen ließen sich nicht vermeiden – und die Anwohnerinnen und Anwohner dürften durch den Schattenwurf beeinträchtigt werden. Der darf zwar nur an 30 Stunden im Jahr erfolgen – eine 3D-Analyse, die gezeigt wurde, legte aber nahe, dass dieser nicht unerheblich sein dürfte. Das liegt, wie erläutert wurde, auch an der Höhe der Anlagen. Die bisherige in Sassendorf kommt auf eine Höhe von 100 Metern, die neuen auf 270 Meter.

Auch das Ziel der Bürgerinitiative wurde ausgegeben: Erarbeitet werden soll ein Fragenkatalog, der dann unter anderem von den zuständigen Behörden vor dem Bau beantwortet werden soll. Zudem könnte sich, bei ausreichend Interesse, auch ein gemeinnütziger Verein gründen.

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