Fünf Kommunen bekommen je zwei Bänke. So lautete eigentlich der Plan des Demografie-Kompetenzzentrums Oberfranken. Und dann qualmten die Server, als dutzende Bewerbungen eingingen. Also gibt es mehr von ihnen, zwei gehen auch nach Zapfendorf. Zusätzlich gibt es in Oberleiterbach schon eine Mitfahrerbank. Und wie funktioniert das eigentlich?
Schild mit dem Ziel einstellen, draufsetzen und warten. So einfach ist das Konzept der Mitfahrerbank, die sich nach und nach in immer mehr Kommunen und Landkreisen etabliert. Keine Konkurrenz und kein Ersatz, aber eine Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr sollen die Mitfahrerbänke sein. In Sachen Zapfendorf gibt es aber gleich zwei Besonderheiten: Erstens steht im Gemeindeteil Oberleiterbach bereits länger eine solche Bank – auf Initiative des Obst- und Gartenbauvereins. Und zweitens überzeugte die Bewerbung für die beiden neuen Bänke vielleicht auch gerade deshalb, weil sie als interkommunales Projekt zusammen mit der Nachbargemeinde Ebensfeld eingereicht wurde.
Und so bekam bei der offiziellen Übergabe am 21. September 2018 nicht nur Zapfendorf zwei weitere Bänke, sondern auch Ebensfeld ein Zweierset. Eine der beiden Zapfendorfer Bänke ist schon verplant, sie soll künftig an der katholischen Pfarrkirche direkt in der Ortsmitte ihren Platz finden. Ein guter Ort, um in alle Richtungen weiterzukommen. „Ich wünsche mir, dass die Bänke in einem Jahr nicht mehr so aussehen wie heute, sondern richtig abgewetzt sind“, meinte Ebensfelds Bürgermeister Bernhard Storath. Und der Zapfendorfer Bürgermeister Volker Dittrich hob das Engagement der Oberleiterbacher, insbesondere von Angela Hennemann, hervor – ohne diese Anregung und die Ausarbeitung des Projekts hätte es die Bewerbung um die Bänke nicht gegeben.
Zur Übergabe waren Landräte und Bürgermeister gekommen.
In Oberleiterbach steht schon eine Mitfahrerbank – fotografiert beim Besuch der Bewertungskommission im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft. Unser Dorf soll schöner werden“.
Bekommen alle Landkreisgemeinden Bänke?
Zur Übergabe war auch Landrat Johann Kalb gekommen. Er könne sich vorstellen, dass der Landkreis jeder Landkreisgemeinde eine solche Bank zur Verfügung stellt. Denn der öffentliche Nahverkehr erreiche leider, auch aus Kostengründen, nicht alle kleinen Ortschaften. Vor allem für Fahrten zu Supermärkten oder für Arztbesuche bieten sich die Bänke daher an. Weitere Bänke können nachgekauft werden, dank dem Demografie-Kompetenzzentrum sind sie, inklusive Schildständer, für 1.000 Euro pro Stück zu haben. So ist es denkbar, dass sich die Mitfahrerbänke in Kürze weiter ausbreiten werden.
In Oberleiterbach gibt es aber noch weitergehende Pläne. So soll zu Stoßzeiten ein kleiner Fahrplan erarbeitet werden, eine WhatsApp-Gruppe könnte mögliche Fahrer und Mitfahrer zusammenbringen, erklärte Angela Hennemann. Denn außer zu den typischen Schulbuszeiten ist Oberleiterbach nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.
Oberleiterbachs Mitfahrerbank war Vorbild …