Stehende Ovationen in der Halle

Für Baunach und Rattelsdorf geht eine bewegte Basketball-Saison zu Ende. Bike Cafe Messingschlager Baunach konnte das letzte Spiel der Saison noch gewinnen, für die Playoffs hat es aber nicht mehr gereicht. Dennoch: Coach Ivan Pavic darf zu Recht „stolz auf seine Jungs“ sein.

 

Baunacher setzen das i-Tüpfelchen auf eine grandiose Saison

Auf der Baunacher Spielerbank grinsten die verletzten Steffen Hamann und Johannes Thiemann schon eine Minute vor der Schluss-Sirene um die Wette. Und als diese ertönte, gab es auch für die 910 Zuschauer in der Bamberger Graf-Stauffenberg-Halle kein Halten mehr. Mit stehenden Ovationen – nicht zum ersten Mal in dieser Saison – feierten sie die Zweitliga-Basketballer von Bike-Cafe Messingschlager Baunach, die soeben den Tabellenzweiten der ProA und Aufstiegskandidaten Gießen 46ers mit 73:65 (31:35) bezwungen hatten. Damit verhalfen sie dem fränkischen Nachbarn aus Nürnberg zum zweiten Platz, während die Gießener von Rang 3 aus in die Play-offs starten.

Diese hat das junge Team von Trainer Ivan Pavic zwar knapp verpasst. Doch mit dem unerwarteten Triumph setzte es das i-Tüpfelchen auf eine grandiose Saison, die der Aufsteiger am Samstagabend nach 30 Spielen mit dem 14. Sieg und auf dem neunten Tabellenplatz beendet hat. „Damit konnte niemand rechnen. In den vergangenen Jahren sind die Aufsteiger in die ProA zumeist mit Pauken und Trompeten gleich wieder abgestiegen. Wir haben dagegen unser Ziel, den Klassenerhalt, schon vier Spieltage vor Saisonende sichergestellt. Sportlich sind wir deshalb natürlich rundum zufrieden“, freute sich Jochen Hirmke, Basketball-Abteilungsleiter des FC Baunach.

Obwohl die Gastgeber neben Hamann und Thiemann mit Andi Obst sowie Leon Kratzer, die beide mit den Brose Baskets unterwegs waren, zwei weitere Leistungsträger nicht zur Verfügung hatten, zeigten sie beim Saisonfinale noch einmal die Tugenden, die sie über die gesamte Spielzeit ausgezeichnet hatten. Mit viel Leidenschaft und Siegeswillen boten sie den favorisierten Hessen von Anfang an Paroli und spielten auf Augenhöhe. Keines der beiden Teams konnte sich um mehr als acht Punkte absetzen, zwölfmal wechselte die Führung.

Nach einem kleinen Durchhänger in den zweiten zehn Minuten hielt Anthony Lee die Baunacher im Spiel. Der Flügelspieler traf alle sechs Würfe aus dem Feld und versenkte fünf Dreier, zwei davon aus großer Distanz, im Korb. Noch mehr ärgerte aber Marcos Knight den Gegner: Er fand immer wieder Lücken in der Gießener Verteidigung und hatte mit 23 Punkten und 10 Rebounds ein sogenanntes Double Double zu Buche stehen. Samuel Muldrow (9/11) verpasste dieses nur knapp.

Doch es waren nicht ausschließlich die drei US-Amerikaner, die beim Aufsteiger die Akzente setzen. Bis auf Tibor Taras standen die „jungen Wilden“ Daniel Keppeler, Dino Dizdarevic, Alex Engel (6 Assists), Steffen Walde und Jörg Dippold jeweils mindestens 17 Minuten auf dem Feld und nutzten ihre Spielzeit. Dippold trug mit sechs Punkten im letzten Viertel maßgeblich dazu bei, dass die Baunacher ihre zu Beginn des letzten Abschnitts zurück erkämpfte Führung bis zum Schluss verteidigten.

„Unsere jungen Spieler haben bewiesen, dass sie zurecht aufgestiegen sind. Sie haben das in sie gesetzte Vertrauen gerechtfertigt. In der stärksten ProA aller Zeiten so gut abzuschneiden, haben nur wenige erwartet. Ich bin stolz auf die Jungs“, meinte Trainer Pavic. „Unser Projekt ist auf dem richtigen Weg.“

Den eingeschlagenen Weg, junge Talente auf eine Profilaubahn in der Bundesliga vorzubereiten, wollen die Baunacher in der kommenden Saison nicht verlassen. „Ich kann schon jetzt sagen, dass wir auch in der kommenden Saison wieder die jüngste Mannschaft der Liga stellen werden“, kündigte Pavic an.

2. Basketball-Bundesliga ProA

Bike-Cafe Messingschlager Baunach – Lti Gießen 46ers 73:65

Bike-Cafe Messingschlager Baunach: Knight (23 Punkte), Lee (17/5 Dreier), Muldrow (9), Dippold (8/2), Keppeler (6), Engel (5/1), Dizdarevic (4), Walde (1), Taras /

Gießen 46ers: DiLeo (10/2), Wells (10), Polas (10), Zazai (8/2), Lischka (6), Schoo (6), Palm (6), Malu (5), Hawley (4/1) /

Zuschauer: 910

 

Arbeitssieg gegen Rosenheim

Vor knapp 250 Zuschauern in der Hans-Jung-Halle gewinnen die Regionalliga-Basketballer des TSV Tröster Breitengüßbach gegen den SB DJK Rosenheim mit 81:72.

Coach Kositz schickte zu Beginn Taraš, Jefferson, Dippold, Djerman und Sanders aufs Parkett. Die Breitengüßbacher führten durch einen Djerman-Dreier und Jefferson-Punkte schnell mit 5:0, doch danach fanden die Rosenheimer ins Spiel. Steinhauer und Hlatky punkteten für die Oberbayern zum Start des Spiels. Das Spiel gestaltete sich zu Beginn sehr offen und keine Mannschaft konnte sich absetzen. Punkte auf beiden Seiten des Feldes waren die Folge. Weigel brachte die DJK kurz vor Ende des ersten Viertels zum ersten Mal in Führung, doch fünf Dinkel-Punkte in Serie brachten ein 22:19 nach den ersten zehn Spielminuten.

In den ersten Minuten des zweiten Abschnittes kam Rosenheims Center Marco Lachmann deutlich besser ins Spiel. Ihm gelangen 7 Punkte am Stück, Hogges legte mit einem Korbleger noch zwei drauf und somit führten die Rosenheimer in der 14. Spielminute mit 24:28. Nach einer Auszeit von Coach Kositz gelangen den gelbschwarzen sechs Freiwurfpunkte hintereinander, was den erneuten Ausgleich bedeutete. Das Spiel war nun geprägt von vielen Ballverlusten und unnötigen Fehlern auf beiden Seiten. Hlatky und Hogges trafen für die Gäste, sodass diese sich erstmals mit sechs Punkten (32:38) absetzen konnten. Wagner und Taraš sorgten kurze Zeit später für den 37:38-Halbzeitstand.

Zwei Dreier von Taraš und Jefferson sorgten kurz nach Wiederbeginn für den erneuten Ausgleich. Auch in dieser Phase gingen bei beiden Mannschaften, ähnlich wie im zweiten Viertel, einige leichte und offene Würfe daneben. Deshalb war das Spiel beim Tip-In von Lucas Wagner immer noch ausgeglichen (48:48, 25. Min.). 5 Djerman-Punkte hintereinander brachten endlich mal wieder eine Führung für den TSV, die allerdings Marco Lachmann per Dreier egalisierte und für ein 55:55 nach 30 Minuten sorgte.

Im Schlussabschnitt konnten erst die Oberbayern die besseren Akzente setzten und sich etwas absetzten, doch der TSV biss sich durch zwei Dreier von Taraš und Dinkel zurück ins Spiel. Hlatky und Hogges sorgten 5 Minuten vor dem Ende des Spiels für eine 64:68-Führung der DJK. Das fünfte Foul von Center Marco Lachmann spielte den Oberfranken in die Hände, sodass sie erneut den Rückstand durch ein 4-Punkte-Spiel von Jefferson egalisieren konnten (68:68). Dies war die Initialzündung für den TSV. Kurze Zeit später gelangen Taraš ein Drei-Punkte-Spiel und Sanders zwei Freiwürfe, was eine 73:70-Führung mit sich brachte. Diese Führung bauten die Oberfranken schrittweise bis zum Ende aus und ließen sich diese, auch durch taktische Fouls der Rosenheimer, nicht mehr nehmen. Djerman setzte mit 2 Freiwürfen den Schlusspunkte und sorgte für das 81:72 Endergebnis.

Breitengüßbach: Djerman (19Punkte/2Dreier), Taraš (18/4), Jefferson (12/3), Sanders (10/1), Dinkel (9/2), Dippold (7/1), Wagner (4), Kral (2), Fichtner, Kunz, Völkl

 

Vorletzter der Liga

Am späten Samstagabend sahen die wie immer zahlreichen Zuschauer in der HUK Arena Coburg ein offensives Feuerwerk, wobei Jason Boucher an diesem Abend einen Sahnetag erlebte.

Beide Team ohne einige Verletzte angetreten, konnten die Rattelsdorfer den Ausfall von Niklas Kohn und Eric Kangne nicht so gut kompensieren, wie die Coburger den Ausfall von Yasin Turan. Den Beginn des Spiel verschliefen die Rattelsdorfer in der Verteidigung komplett und mussten so gleich von Beginn an einem großen Vorsprung der Coburger hinterher rennen. Jedes Aufbäumen der kämpfenden Itzgrunden beantworteten die Coburger immer wieder durch Punkte durch die am Korb, wie immer in dieser Saison, physisch überlegenen Gastgeber. Wenn es am Korb nicht klappte scorten die Festestädter durch Krauß und Co auch von der Dreierlinie. Es entwickelte sich ein auf und ab, in dem die Rattelsdorfer durch Herz überzeugten.

Einen Sahnetag im Team der Independents erwischte Jason Boucher der alleine 54 Punkte, davon 13 !! getroffenen Dreipunkt Würfe verwandelte. Aber nicht nur er, sondern alle Rattelsdorfer boten dem Publikum spektakuläre Aktionen. Mit dieser 120:98-Niederlage beenden die jungen Wilden aus dem Itzgrund um Coach Andy Sippach die Saison auf dem vorletzten Tabellenplatz. „Die letzten beiden Spiele haben gezeigt das wir auch enge Spiele gewinnen können, das und die fehlende Präsenz unter dem Korb, war unser größtes Manko diese Saison. Wir haben es leider nicht geschafft die Konstanz über die Saison zu festigen. Wir hatten immer wieder tolle Spiele und dann am nächsten Wochenende ein Spiel zum vergessen. Ich bin stolz auf mein Team, da es nie aufgegeben hat, obwohl die Saison beiweiten nicht einfach war. Viele Abgänge, Verletzte, Veränderungen haben uns richtig weh getan. Ich bedanke mich im Namen der Mannschaft bei Allen unseren Unterstützern für diese Saison und hoffe ein eine gute Saison 2015/2016, so Coach Andy Sippach.“

Spielerstatistiken Rattelsdorf Independents: Boucher, J. (54/13); Reh, P. (11/3); Reinfelder, S. (8); Seemüller, A. (7); Sabeckis, D.(6/2); Reichmann, N. (6); Loch, F. (4/1); Stretz, T.; Kühnel, M.

Spielerstatistiken BBC Coburg: Prejean, D. (37/4); Özdil, S. (16); Krauß, M. (15/3); Stawowski, D. (13); Thomas, T. (12/1); Albus, A. (12); Herold, M. (7/1); Leberle, F. (4/1); Dilukila, N. (4)

Jochen Hirmke, Florian Dörr, Andy Sippach
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