Überschwänglicher Jubel in Baunach: Klassenerhalt gesichert

Die Baunach Young Pikes haben den Klassenerhalt in der 2. Basketball-Bundesliga ProA auf den letzten Drücker geschafft: Obwohl sie in Kirchheim mit 83:75 unterlagen, konnten sie nach dem klaren 102:67 Erfolg der Hanau Whitewings in Ehingen dank des besseren direkten Vergleichs den rettenden 14. Tabellenplatz vor dem punktgleichen Team Urspring behaupten und dürfen nun ein weiteres Jahr für die ProA planen. Hanau sicherte sich mit dem Start-Ziel-Sieg den letzten Platz in den Playoffs.

Allerdings merkte man den ersatz- und verletzungsgeschwächten Baunachern gleich zu Beginn an, dass sie mit den Gedanken mehr in Ehingen als in Kirchheim waren, denn sie gerieten bis zur 5. Minute mit 15:6 in Rückstand. Auch eine frühe Auszeit von Coach Mario Dugandzic konnte nichts daran ändern, dass der Rückstand bis zur 8. Minute auf 24:11 anwuchs. Vor allem in der Verteidigung fehlte die nötige Intensität, sodass die Knights, für die es noch um den Einzug in die Playoffs ging, bis zum Ende des 1. Viertels schon 34 Punkte erzielen konnten. Vor allem Corban Collins, der eine klasse Leistung ablieferte, war überhaupt nicht zu stoppen und hatte bis dahin schon 14 Punkte erzielt, während auf Baunacher Seite  Louis Olinde, der neun der 18 Baunacher Punkte auf seinem Konto hatte, dagegen halten konnte.

Im 2. Abschnitt änderte sich nur wenig an dieser Spielweise, sodass die Gastgeber über 43:20 (14. Minute) bis zum Halbzeitstand von 51:32 schon für klare Verhältnisse gesorgt hatten. Zu schwach war die Dreierquote (ein Treffer bei elf Versuchen) der Pikes in der 1. Hälfte gewesen, um die Begegnung ausgeglichener zu gestalten. Hinzu kam, dass das klare Zwischenergebnis aus Ehingen bei beiden Teams die Spannung herausnahm.

Trotzdem wollten sich die Oberfranken nach dem Wechsel besser präsentieren, was ihnen auch gelang. Bis auf 58:44 (27.) konnten sie verkürzen und beim Stand von 65:50 war vor dem Schlussviertel noch nicht alles entschieden.

Die Chance, das Blatt in diesem nun bedeutungslosen Spiel zu wenden, bot sich den Oberfranken sogar in der 35. Minute, als sie nach einem Dreier und einem Korbleger von William McDowell-White auf 73:63 herankamen. Im nächsten Angriff aber bekam Olinde ein unglückliches Offensivfoul gepfiffen, sodass die Aufholjagd wieder beendet war und Kirchheim einen letztendlich ungefährdeten Heimsieg einfahren konnte.

Nach der Begegnung dauerte es noch eine Weile, bis das Endergebnis aus Ehingen eintraf, doch dann brachen alle Dämme und die Nichtabstiegsparty konnte beginnen. Ein klatschnasser Mario Dugandzic strahlte bei der Pressekonferenz: „So eine tolle Niederlage habe ich noch nicht erlebt, aber wir sind jetzt glücklich die Klasse gehalten zu haben. Mit einem Auge haben wir immer das Ergebnis aus Ehingen verfolgt. Das war eine ungewohnte Situation für uns, da wir den Ausgang des Spieltags nicht in unseren Händen hatten. Nach dem schlechten Start aber hat mein Team auch heute seinen Charakter gezeigt und gekämpft und am Schluss sind wir ja sogar nochmal dran gewesen.“ Teammanager Jörg Mausolf jubelte nach der Begegnung: „Niemand hat nach der Vorrunde mehr an uns geglaubt, aber das gesamte Team um Mario hat das Wunder in der Rückrunde noch möglich gemacht.  27 Spieltage lagen wir am Tabellenende und haben trotzdem eine tolle Moral gezeigt. Das ist eine charakterstarke Mannschaft, die sich nicht aufgegeben hat. Heute ist vor allem Rob Ferguson zu loben, der sein letztes Spiel bestritten hat und sich trotz seiner Grippeschwächung zur Verfügung gestellt hat. Jetzt wird erst mal gefeiert, bevor wir ab Dienstag die bereits begonnenen Planungen für ein weiteres ProA-Jahr fortsetzen können.“

2. Basketball-Bundesliga ProA

Kirchheim Knights – Baunach Young Pikes   83:75

Kirchheim Knights: Collins (30 Punkte/5 Dreier), Barton (15/1), Kronhardt (14), Koch (8/1), Rendleman (7), Burnette (5/1), Allen (4), Wenzel, Hedley.

Baunach Young Pikes: McDowell-White (22/1), Olinde (20/2), Fowler (8/1), Drell (8/1), Edigin (7), Wolf (4), Gomila (2), Ferguson (2), Keppeler (2).

Zuschauer: 1250

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Jochen Hirmke
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