Serie gerissen: Nach 20 Heimsiegen wieder eine Niederlage

Mit 6:4 Zählern und einem Sieg gegen Bayreuth schieben sich die Regionalliga-Basketballer vom TSV Tröster Breitengüßbach ins obere Drittel der Tabelle. Enttäuschung dagegen in Baunach: Nach 20 Heimsiegen in Folge musste Bike Cafe Messingschlager gegen Leipzig wieder eine Niederlage einstecken – und das erst in der Verlängerung.

Knapper Erfolg gegen Bayreuth

Nach einem hart umkämpften Oberfrankenderby stand bereits am Mittwochabend der dritte Heimsieg des TSV Tröster Breitengüßbach im ebenso dritten Heimspiel der Regionalliga-Saison zu Buche. Um diesen bejubeln zu können, musste das Team des Trainer-Trios Mirko Petrick, Kevin Kositz und Pat Hwastunow jedoch Schwerstarbeit verrichten.

Beide Teams lieferten sich in der ersten Halbzeit einen offenen Schlagabtausch, bei dem sich keine Mannschaft nennenswerte Vorteile erspielen konnte. Das Center-Quartett der Gastgeber, Ivan Derman, Chris Wolf, Lucas Wagner und vor allem Youngster Leon Kratzer wehrte sich dabei nach Kräften gegen die lange Bayreuther Garde um den Ex-Baunacher und Ex-Güßbacher Christoph Jungbauer. Insbesondere der 16-jährige Kratzer gefiel dabei gegen seinen früheren Verein; ihm scheint der Sprung in den Seniorenbereich nach und nach zu gelingen. Nach der ersten Halbzeit ließ sich beim Stande von 37:39 noch keine Prognose über den späteren Endstand treffen.

Doch im dritten Viertel lief es zunächst schlecht für die Tröster-Jungs. Bayreuth, insbesondere deren Topscorer Brauner (22) und Riesner (15), traf nun wichtige Würfe und schien den Güßbachern nach und nach enteilen zu können. So lagen die Mannen von Trainer Derrick Taylor nach 30 Minuten mit 51:69 in Front. Doch wie schon im Heimspiel gegen Zwickau, als man spielerisch ebenfalls nicht glänzen konnte, aber kämpferisch voll zu überzeugen wusste, fighteten sich die TSV-Youngster auch diesmal zurück ins Spiel. Wenige Minuten vor dem Ende gelang der Ausgleich und in einem spannenden Schlussspurt hatte der TSV Tröster letztlich die Nase vorne. Am Ende leuchtete ein 73:70-Erfolg des TSV Tröster von der Anzeigetafel der Hans-Jung-Halle.

Während die Bayreuther also weiter sieglos bleiben, haben sich die Güßbacher mit nunmehr 6:4 Zählern zumindest vorläufig in die vordere Tabellenhälfte vorgearbeitet und können nun am für sie spielfreien Wochenende kurz durchschnaufen – spielfrei allerdings nur für die Akteure, die nicht in der NBBL zum Einsatz kommen. Neben Kratzer gefiel mit dem ebenfalls erst 16-Jährigen Tibor Taras ein weiterer Youngster in seinem erst 5. Regionalligaspiel.

Regionalliga Südost Herren

TSV Tröster Breitengüßbach – Cybex Bayreuth II: 73:70

TSV Tröster Breitengüßbach: Kratzer (12), Derman (10), Wolf (10), Dippold (9), Obst (8), Taras (8), Jefferson (5), Leonhardt (5), Wagner (4), Völkl (2), Sperke, Wimmer.

Cybex Bayreuth II: Brauner (22), Riesner (15), Jungbauer (8), Eichelsdörfer (6), Mann (5), Genz (4), Johannes (4), Seither (4), Anmon (2), Ponfick, Hilmert, Seiler.

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Eine tolle Serie ist gerissen

Nach 20 Heimsiegen in Folge ist es den Baunachern am Samstag nicht gelungen, einen durchaus schlagbaren Gegner in die Knie zu zwingen. Die Uni-Riesen waren an diesem Tag die cleverere und glücklichere Mannschaft und konnten in einer hart umkämpften Begegnung  als erstes Team nach fast zwei Jahren die Punkte aus der Stauffenberghalle mit nach Sachsen nehmen.

Die junge Truppe von Coach Ulf Schabacker, die neben den langzeitverletzten Dimitry McDuffie auch auf Dino Dizdarevic verzichten musste, begann konzentriert und durch Punkte des gewohnt überzeugenden Johannes Thiemann ging man in der 3. Minute mit 6:2 in Führung. Die Gäste aus Sachsen, die eine sehr routinierte erste Fünf gegen die „jungen Wilden“ aus Baunach aufs Parkett schicken konnten, blieben aber stets auf Tuchfühlung und so konnte sich bis zur 7. Minute kein Team absetzten. Ein Dreier des starken Johannes Richter und ein Korbleger von Antonio Stabler bescherte den Gastgebern erstmals eine etwas größere Führung (19:15). Mit einem 21:17 für Baunach ging es dann in die erste Viertelpause. Auch im zweiten Spielabschnitt änderte sich nicht viel am Spielverlauf. Es dominierten die Abwehrreihen und kein Team konnte weiter davon ziehen. Als Baunach auf 30:23 erhöhen konnte, versäumte man es, diesen Vorsprung weiter auszubauen. Durch Nachlässigkeiten und viele Ballverluste baute man den Gegner wieder auf und dieser konnte kurz vor der Halbzeit wieder ausgleichen (34:34). Ein Dreier von Steffen Walde stellte dann den 37:34 Halbzeitstand her. Eine höhere Führung wäre durchaus möglich gewesen, hätte man nicht bereits acht Ballverluste produziert und viele Punkte an der Freiwurflinie liegen lassen.

Baunach verstärkte zu Beginn der zweiten 20 Minuten den Druck auf die Leipziger, was umgehend auch erfolgreich war. Bis auf 43:36 konnte man zur Freude der vielen Zuschauer wieder davon ziehen. Doch Leipzig konnte sich auf seine erfahrenen Individualisten, wie den Bundesliga erfahrenen Jorge Schmidt und Andre Spalke verlassen, die im Alleingang die Sachsen erneut in Reichweite brachten. Eine Auszeit von Ulf Schabacker sollte seine Jungs wieder wachrütteln, was auch kurzfristig Erfolg zeigte. Beim direkt folgenden Einwurf gelang Antonio Stabler ein Ballgewinn und er war nur durch ein unsportliches Foul zu stoppen. Die beiden Freiwürfe konnte er sicher verwandeln und Jörg Dippold legte noch einen Dreier zum 48:42 für Baunach nach. Leipzig ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen und der starke Vierneisel sowie der tschechische Centerhühne Tyrna brachten ihre Farben bis zum Viertelende wieder heran. Mit einem knappen 50:48 für Baunach ging es in die letzten zehn Minuten. Dort wechselte nach einem Dreier von Tyrna seit langer Zeit wieder die Führung. Johannes Richter, der zum letzten Mal das Trikot der Grün-Weißen trug, konnte durch einen Dunking nach Offensivrebound die Führung zurückerobern. Jetzt trafen die Gäste aber aus der Distanz und Dreier vom US-Aufbauspieler Flores und Vierneisel sorgten wieder für eine 59:56 Führung für die Leipzig. Die Baunacher hatten jetzt zunehmend Probleme zum Abschuss zu kommen. Die Leipziger verteidigten clever und behaupteten stets eine knappe Führung. Ein Dreier von Alex Engel sorgte für den 63:63 Ausgleich und ein Korbleger von Steffen Walde brachte Baunach eine Minute vor dem Ende wieder mit 65:63 in Führung. Tyrna konnte für die Leipziger 36 Sekunden vor dem Ende mit zwei sicher verwandelten Freiwürfen ausgleichen. Im folgenden Angriff vergaben die Baunacher einen Halbdistanzwurf, durch einen Offensivrebound hatte man noch eine zweite Chance, doch auch diese blieb ungenutzt.

In der Verlängerung setzte sich das planlose Spiel der Baunacher im Angriff fort. Man rannte sich immer wieder an der gut organisierten Verteidigung der Gäste fest und traf zunehmend falsche Wurfentscheidungen. So gelang dem jungen Team vier Minuten kein Korberfolg und Leipzig zog, angeführt von ihren erfahrenen Akteuren, vorentscheidend auf 71:65 davon. Toni Stabler sorgte sieben Sekunden vor dem Ende durch einen Dreier zwar noch für das 72:74, doch die Gäste spielten die letzten Sekunden clever aus und so gelang Tyrna mit der Schlusssirene das 76:72.

Ein enttäuschter Coach Ulf Schabacker stellte nach dem Spiel fest: „Wir haben in der Verteidigung einen guten Job gemacht und auch im Rebound haben wir uns deutlich verbessert gezeigt. Allerdings treffen wir im Angriff noch zu viele falsche Entscheidungen. Wir sind zwar eine sehr junge Mannschaft, aber dennoch erwarte ich von den Spielern mehr Entschlossenheit und den unbedingten Willen ein Spiel gewinnen zu wollen.“

Weiter geht es jetzt für die Jungs von Bike-Cafe Messingschlager mit drei Auswärtsspielen in Serie, ehe am 17. November die FRAPORT SKYLINERS Juniors Frankfurt in die Graf-Stauffenberg-Halle kommen, vermutlich mit Johannes Richter in ihren Reihen.

Bike-Cafe Messingschlager Baunach: Richter 15, Thiemann 12, Stabler 11, Walde 11, D. Dippold 8, Engel 5, Zinn 4, J. Dippold 3, Daubner 2, Kratzer 1, Wolf dnp.

Uni-Riesen Leipzig: Vierneisel 18, Schmidt 15, Flores 13, Spalke 13, Tyrna 13, Macevicius 4, Duku, Niedermanner, Ackermann dnp.

2. Bundesliga ProB

Bike-Cafe Messingschlager Baunach – Uni-Riesen Leipzig   72:76 n.V.

 

Independents können nur eine Halbzeit mithalten

Trotz vieler Ballverluste und schlechter Wurfauswahl war man zu Beginn des Spieles immer in Reichweite der mit zwei Amerikaner angetretenen Gäste aus Thüringen. Beim Halbzeitstand von 35:42 schien man noch mit einer Leistungssteigerung das Spiel wenden zu können. Was nach der Halbzeitpause passierte war unerklärlich. In einer einseitigen zweiten Halbzeit ließen die Rattelsdorfer viele der erforderlichen Tugenden vermissen, die ein junges Team benötigt, um Erfolg zu haben. Ballverluste, Fehlpässe und mangelnde Kampfbereitschaft ließen das Spiel zu Gunsten der Gäste eindeutig werden. Die Gäste nutzten jetzt jeden Fehler zu einfachen Punkten. Angetrieben durch die beiden Profis, welche die jungen Aufbauspieler der Itzgrunder enorm unter Druck setzten, gelangen den Gästen sehenswerte Offensivaktionen. Nur mit einer Besinnung auf die alten Tugenden und die Bereitschaft seinen Teamkameraden zu helfen, spielerisch und verbal, kann das junge Team zurück in die Erfolgsspur finden.

Punkteverteilung Rattelsdorf:
Bondar, A. (16/2);  Slabu, S. (11/1); Schreiner, A. (7); Stretz, T. (6); Wudi, Y. (6); Tomaszek, M. (5/1); Thiem, M. (4); Keck, J. (2);  Reinfelder, S. (2); Seemüller, A. (2);  Vogel, M.

Astrid Madinger, Joachim Hirmke, Andy Sippach

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