„Wir dürfen nicht zurückschauen, sondern müssen von Spiel zu Spiel nach vorne denken. Es passt alles im Team. Wir müssen nur die Ruhe bewahren und weiterarbeiten, dann platzt früher oder später der Knoten.“ So äußerte sich Baunachs Teammanager nach einer weiteren Niederlage am Wochenende. Die Basketballer aus Breitengüßbach und Rattelsdorf waren dagegen erfolgreich.
Wieder knappe Baunacher Niederlage nach Duell auf Augenhöhe
In einer engen Begegnung, bei der die Basketballer von Bike-Cafe Messingschlager Baunach nach einer wiederum guten Leistung dem Bundesligaabsteiger total ebenbürtig waren, unterlag der ProA-Neuling erneut ganz knapp. 40 Sekunden vor Schluss stand es 72:70 und Vechta hatte große Probleme, bevor Bailey gerade noch mit Ablauf der Shotclock den Ball glücklich im Baunacher Korb unterbringen konnte und damit für große Erleichterung bei den begeisterten Fans im ausverkauften Rasta-Dome sorgte.
Dass die Gastgeber nach einer bisher für sie enttäuschenden Saison unbedingt einen Sieg brauchten, merkte man den Norddeutschen an. Sichtlich verunsichert begannen sie die Partie, aber auch die Baunacher brauchten fast drei Minuten, bevor Logen Sutz die ersten Punkte für die Gäste zum 3:2 erzielte. Dann fanden die Gäste besser ins Spiel und zogen durch 6 Punkte von Antony Lee, der eine tolle erste Hälfte (12 Punkte) sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung ablieferte, auf 13:5 davon (6. Minute). Nachdem die Baunacher den Vorsprung noch etwas ausbauen konnten (8:17), gelang es den Schützlingen von Stephen Arigbabu bis zum Ende der 1. Viertels auf 14:17 zu verkürzen.
Im zweiten Abschnitt baute zunächst Marcos Knight den Vorsprung wieder auf 21:14 aus, bevor der einzige Baunacher Dreier vor der Pause durch Lee die 30:22 Führung (17. Minute) brachte. Allerdings fiel der Halbzeitstand von 26:32 nach Ansicht von Teammanager Jörg Mausolf zu gering aus: „Leider hat in der 1. Hälfte die letzte Konsequenz etwas gefehlt, sonst hätten wir die Verunsicherung von Vechta noch besser ausgenutzt.“ Mausolf meinte damit vor allem die ungewohnt schwache Dreierquote (15 %) und die acht Ballverluste des Ex-Bundesligisten, aus denen man mehr Kapital hätte schlägen müssen.
Das sollte sich sofort nach dem Wechsel ändern, denn jetzt zeigten die „Rastamen“ ihre wahre Stärke und nach ihrem dritten Dreier innerhalb von drei Minuten durch den ehemaligen Baunacher Obiango wendeten sie das Blatt (39:34). Bis auf 44:36 konnten sie nun davonziehen, bevor sich die Schützlinge von Ivan Pavic wieder fingen. Alex Engel, der erneut überzeugte, verkürzte bis auf 48:47 und mit einem knappen 51:48 Rückstand ging man in das letzte Viertel.
Ein umstrittenes unsportliches Foul von Logan Stutz ermöglichte es den Einheimischen die Führung wieder auf 58:51 auszubauen, aber nun war es der überragende Marcos Knight, der sich gegen die drohenede Niederlage stemmte. Er verkürzte bis zur 37. Minute auf 62:58, aber eine ganz schwache Freiwurfquote von am Ende 33 % (12:4) gegenüber 92% (13:12) bei den Gastgebern verhinderte den Anschluss. Hinzu kam eine Reboundunterlegenheit (50:36), die allerdings auf Grund erheblicher körperlicher Unterschiede zustande kam, sodass Vechta nach zwei wilden Dreiern von Wright beim Stand von 68:60 zwei Minuten vor dem Ende schon wie der sichere Sieger aussah. Ein Dreier von Steffen Hamann und ein Dreipunktespiel von Johannnes Thiemann aber brachten Baunach in der letzten Minute wieder ins Spiel, bevor die oben beschriebene Szene eine weitere knappe Niederlage besiegelte. „Das war ein tolles Spiel in einer sehr fairen Atmosphäre, wie wir sie auswärts noch nicht oft erlebt haben,“ fasste Mausolf nach der Begegnung zusammen. „Wir dürfen nicht zurückschauen, sondern müssen von Spiel zu Spiel nach vorne denken. Es passt alles im Team. Wir müssen nur die Ruhe bewahren und weiterarbeiten, dann platzt früher oder später der Knoten“, ist der Baunacher Teammanager zuversichtlich. Vielleicht klappts ja schon am nächsten Sonntag (17 Uhr) Zuhause gegen Kirchheim. Dann dürfen die Oberfranken auf das Heimdebüt von Andi Obst zumindest hoffen, schließlich sind die Brose Baskets am nächsten Wochenenede spielfrei.
2. Basketball-Bundesliga ProA
Rasta Vechta – Bike-Cafe Messingschlager Baunach 76:70
Rasta Vechta: Griffin 17, Wright 16, Bailey 16, Franke 9, Smit 7, Lawson 6, Obiango 5, Friedel, Obade, Mackeldanz.
Bike-Cafe Messingschlager Baunach: Knight 22, Lee 18, Thiemann 9, Hamann 8, Engel 5, Kratzer 4, Stutz 4, Walde, Dizdarevic, Dippold.
Zuschauer: 3150
Zurück auf der Siegerstraße
Der TSV Tröster Breitengüßbach gewinnt gegen die Longhorns Herzogenaurach mit 82:70 und feiert nach vier Niederlagen in Folge seinen fünften Saisonsieg.
Mit Taras, Dippold, Dinkel, Keppeler und Djerman starteten die Breitengüßbacher Basketballer in ihr Heimspiel vor knapp 200 Zuschauern in der Hans-Jung-Halle. Das Spiel war zu Beginn sehr ausgeglichen, keine Mannschaft konnte sich absetzen. Jeder Spieler aus der Starting 5 der Oberfranken konnte in den ersten 5 Spielminuten punkten, aber auch die Gästen aus Herzogenaurach fanden immer wieder den freien Mann und kamen zu erfolgreichen Korbversuchen. Somit stand es nach fünf Minuten 12:11 für den TSV. Kaiser übernahm bei den Mittelfranken etwas Verantwortung und brachte sein Team mit einem Dreipunktespiel mit 18:16 in Front. Doch ein Dreier von Marc Kunz sorgte postwendend wieder für eine Güßbacher Führung. Ivan Djerman beendete das erste Viertel mit einem Tipp-In zum 21:20 für die Hausherren.
Zu Beginn des zweiten Spielabschnittes konnte sich die Tröster-Truppe etwas absetzen. Ein 7:0-Lauf brachte nach drei Dippold Punkten das 28:22 (11. Min). Doch die Longhorns schlugen zurück und starteten selbst einen 9:0-Run, der mit zwei Punkten von Kaiser zum 28:31 endete. Dinkel hielt mit einem Dreier seine Güßbacher im Spiel und brachte sie kurze Zeit später mit weiteren Punkten wieder mit 35:33 in Führung (15. Min). Djerman und Wagner sorgten in den letzten Minuten der ersten Halbzeit dafür, dass sich der TSV etwas absetzen konnte. Beide traten sowohl offensiv als auch defensiv in Erscheinung und hatten maßgeblichen Anteil an der 5 Punkteführung nach den ersten 20 Minuten (41:36).
Das dritte Viertel begann wie das zweite aufgehört hatte. Die Jungs von Coach Kevin Kositz konnten sich weiter absetzen. Dinkel, Djerman und Keppeler erspielten erstmals einen 10 Punkte Vorsprung, 48:38 (23. Min.). Sanders und Dinkel erspielten kurze Zeit später sogar eine 15-Punkte-Führung, die durch zwei Kunz-Punkten sogar bis auf 59:41 ausgebaut werden konnte (27. Min). Aber die Mittelfranken gaben nicht auf und konnten durch Kaiser, Person und de Michael den Rückstand bis auf 12 Punkte verkürzen. Aumeier drückte mit einem weiten Dreier fast von der Mittellinie mit der Schlusssirene des dritten Spielabschnittes den Rückstand der Loghorns wieder in den einstelligen Bereich, 64:55.
Doch zu beginn des Schlussviertels hatten die gelbschwarzen den spielentscheidenden Lauf. Sie konnten sich durch Djerman, Wagner und Taras wieder bis auf 72:57 absetzen. Diesen Rückstand konnten die Gäste aus Herzogenaurach, die nur zu acht angetreten sind und am Ende ziemlich schwere Beine bekommen haben, nicht mehr aufholen. De Michael und Aumeier hielten am Ende noch dagegen, sodass der TSV sich nicht weiter absetzen konnte. Am Ende brachte Güßbach Coach Kositz auch Cedric Kral, damit er auch auf seine Einsatzzeit kommt und sich weiter entwickeln kann. Die letzten beiden Spielminuten ließen die Basketballer des TSV etwas ruhiger angehen. Dadurch konnten die Herzogenauracher noch etwas Ergebniskosmetik betreiben und bis auf 82:70 verkürzen, was auch der Endstand war. Besonders zu erwähnen ist die Leistung von Ivan Djerman, dem ein Double Double aus 12 Punkten und 18 Rebounds gelang. Auch Center-Kollege Lucas Wagner schaffte ein Double Double bestehend aus 10 Punkten und 10 Rebounds.
Breitengüßbach: Dinkel (13 Punkte/3 Dreier), Djerman (12/0), Taras (11/1), Dippold (10/0), Wagner (10/0), Keppeler (10/0), Kunz (8/2), Sanders (6/0), Völkl (2/0), Fichtner, Jefferson, Kral
Die Independents – endlich erfolgreich!
Die Rattelsdorf Independents boten in der Abtenberghalle im Spiel gegen die Leipzig Eagles ihren Zuschauern nicht nur den ersten Sieg, sondern Spannung von der ersten bis zur letzten Minute.
Das Spiel begann mit mehreren Ballgewinnen für die jungen Rattelsdorfer, so dass die Mannschaft im ersten Viertel auf 15:4 davonziehen konnte. Es schien alles recht einfach zu laufen. Als Leipzig jedoch Hanno Freimuth einwechselte, verringerte sich der Abstand bis zum Viertelende auf 17:12. Das zweite Viertel begann für die heimische Mannschaft wieder mit mehreren Ballgewinnen, die jedoch nicht immer ihr Ziel fanden. Das Pech klebte förmlich an den Fingern. Der eine oder andere Dreier und Nahdistanzwurf wollte einfach nicht fallen. Nach sechs Minuten in diesem Viertel konnte Leipzig daher in einer recht hektischen Phase zum 26:26 ausgleichen und sogar acht Punkte Vorsprung herausspielen. Doch dann kam Niklas Reichmann ins Spiel. Er verkürzte den Spielstand mit einem erfolgreichen Dreier und weiteren zwei Punkten an der Freiwurflinie im letzten Angriff vor der Pause. So kamen die Rattelsdorfer bis zur Halbzeit auf 35:36 heran.
Auch in der zweiten Hälfte des Spiels durften die Zuschauer permanent mitzittern. Der Spielstand blieb immer eng, jede Mannschaft fightete mit allen Mitteln um den Sieg. Dann war Peter Reh endlich mit einem Dreier erfolgreich. Das brachte dem Team neue Energie. In der Defense wurde unter dem Korb um jeden Ball gekämpft und der Gegner noch intensiver bei der Ballannahme gestört. Am Ende des Viertels stand es 50:50.
Im 4. Abschnitt waren es die Independents, die einen Vorsprung herausarbeitete. Vor allem Armin Seemüller aus der Halbdistanz, wie gewohnt Niklas Kohn und Peter Reh brachten einerseits Ruhe, andererseits in der Defense die nötige Energie, so dass sich das Spiel zu Gunsten von Rattelsdorf wendete. Doch die Eagles um Freimuth, bester Werfer der Gäste mit 20 Punkten, wollten nicht ohne Erfolg nach Leipzig zurückfahren. In einer für die Zuschauer absolut spannenden und seitens der Spieler sehr kampfbetonten Schlussphase gelang es der jungen Independents Mannschaft, beim 74:72 die Punkte in der Halle zu lassen.
Alle Spieler haben um diesen Sieg gekämpft, sich dieses Mal nie aufgegeben und das Fehlen von Jason Boucher und des versprochenen „Großen“ (Er musste wegen einer Grippe passen!) wettgemacht.
Punktverteilung: Kohn (21); Seemüller (16), Reichmann (13/1 Dreier), Kagne (9/2), Reh (9/1), Loch (4), Reinfelder (2), Tomaszek, Cümen
Jochen Hirmke, Florian Dörr, Theresia Wagner