Pavic: „Ein toller Start in die Saison.“

Die Graf-Stauffenberg-Halle war vollkommen aus dem Häuschen – und das zu Recht. Denn die Basketballer aus Baunach konnten auch das dritte Spiel der neuen Saison gewinnen und feierten damit ihren ersten Heimsieg in der 2. Bundesliga ProA. Nicht so gut lief es hingegen für den TSV Tröster Breitengüßbach und die Rattelsdorfer Independents.

Heimsieg: Baunach startet nahezu perfekt in die Saison

Die Basketballer von Bike Cafe Messingschlager haben in der 2. Liga ProA einen Traumstart hingelegt: Am Sonntagabend  landete der Aufsteiger den dritten Sieg im dritten Saisonspiel. Beim 84:79 (45:31)-Erfolg gegen die hoch gehandelten Oettinger Rockets Gotha feierten 1030  Fans in der Graf-Stauffenberg-Halle die Mannschaft von Trainer Ivan Pavic frenetisch. Die Heimpremiere in der zweithöchsten deutschen Spielklasse ist vollauf gelungen und macht Lust auf mehr. Die Zuschauer können sich auf weitere Basketball-Feste in der altehrwürdigen „Blauen“ freuen.

„Das ist  zweifellos ein toller Start in die Saison, aber im Endeffekt nichts weiter als eine Momentaufnahme. Meine Mannschaft kämpft und zeigt Willen, hat aber teilweise auch komplette Blackouts. Das liegt daran, dass wir als Mannschaft bislang kaum einmal komplett trainieren konnten“, meinte Pavic.

Den ersten Heim-Korb für die Baunacher in der ProA erzielte Leon Kratzer nach schönem Zuspiel von Steffen Hamann mit einem Dunking. Und auch in der Folgezeit ließ es der Liga-Neuling kräftig krachen.  Die Baunacher drückten aufs Tempo und überraschten ihren Gegner damit. Doch auch bei ihren Positionsangriffen fanden sie immer wieder einen freien Schützen. Folglich setzten sich die Gastgeber schnell ab, zumal  Gotha mit der aggressiven Baunacher Abwehr seine Mühe hatte und bei Fehlwürfen zudem kaum einmal eine zweite Wurfchance erhielt.  Kurz vor Ende des ersten Viertels führte der Aufsteiger bereits zweistellig (22:11, 9. Min.).

Auch im zweiten Abschnitt waren die Baunacher der Chef im Ring. Vor den Augen von „Daddy Cool“ Derrick Taylor, der mit seinem Besuch in der Stauffenberg-Halle das „Familientreffen“ der deutschen Meister von 2005 mit Pavic, Gothas Coach Chris Ensminger und Baunachs Neuzugang Hamann perfekt machte, zeigte die Hausherren das wesentlich mannschaftsdienlichere Spiel (11 Assists bis zur Pause). Nach einem Dreier von Hamann  hatten sie bereits 15 Zähler Vorsprung auf die Rockets (42:27, 18. Min.).

Basketball Baunach-Gotha 10-2014
Auszeit: Coach Ivan Pavic war abschnittsweise nicht zufrieden – und sagte seinen Spielern zum Teil deutliche Worte …

Klar war, dass die Gastgeber ihr hohes Niveau nicht über die vollen 40 Minuten würden halten können. Doch von der kurzen Schwächephase im dritten Viertel konnte Gotha nicht profitieren. Zwar kamen die Thüringer bis auf sechs Punkte heran (58:52, 29. Min.), doch Dino Dizdarevic sorgte mit einem Dreier und zwei verwandelten Freiwürfen dafür, dass die Baunacher mit einem Elf-Punkte Vorsprung (63:52) in die letzten zehn Minuten gingen.

Hier zeigten sich die Gäste in der Abwehr auf einmal stark verbessert. Baunach kam zu keinen leichten Körben mehr. „Wir haben uns zu sicher gefühlt“, monierte Pavic die fehlende Konsequenz im Angriff.  Die Rockets spielten jetzt ihre ganze Routine aus, kamen mit Dreiern immer näher heran und hatten acht Sekunden vor Schluss die Chance, die Partie mit einem weiteren Dreier auszugleichen. Doch das verhinderte Hamann, der von den Baunacher Fans vor der Partie mit viel Beifall empfangen worden war, mit dem wichtigsten Ballgewinn der am Ende packenden Partie.

„Cool“ fand Heimkehrer Hamann die Rückkehr in die Stauffenberg-Halle, in der er vor 14 Jahren sein letztes Punktspiel bestritten hatte. Zudem bedankte er sich bei Center-Talent Johannes Thiemann. „Er hat uns im letzten Viertel mit seinen Offensivrebounds den Sieg gerettet.“

2. Basketball-Bundesliga ProA

Bike-Cafe Messingschlager Baunach – OeTTINGER Rockets Gotha 84:79 

Bike-Cafe Messingschlager Baunach:  Stutz (15/1), Thiemann (13), Lee (13/1), Hamann (12/1), Walde (5), Dizdarevic (5/1), Kratzer (4), Dippold (3/1), Engel (3)

Gotha: Guyton (21/3), Reinke (14), Harris (13/1), Fülle (10/2), Lösing (6/1), Hoffmann (5/1), Baker (2), Vest (2), Kuppe (1), Gausa


Wir waren beim ersten Heimspiel der Baunacher in der neuen Saison natürlich dabei. Viele Fotos finden Sie in unserer großen Bildergalerie
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Gute Leistung der Breitengüßbacher wird gegen Treuchtlingen nicht belohnt

Nervöser Auftakt von beiden Mannschaften zu Spielbeginn. Die ersten vier Angriffe konnten nicht erfolgreich abgeschlossen werden, danach war es Tibor Taras, der die Gäste mit zwei Freiwürfen in Front brachte. Doch den Gelbschwarzen gelang drei Minuten kein Korb und die Mittelfranken punkteten vor allem durch Schmoll und Lang. 9:2 nach vier Minuten. Beim Stand von 17:8 nach weiteren zwei Spielminuten reagierte Coach Kositz mit einer Auszeit, die die nötigen Früchte trug. Zwar konnten sich die Gastgeber kurz danach auf 24:12 absetzen, doch dann liefen die Gelbschwarzen durch Dinkel mit zwei Dreiern, Djerman mit zwei Mitteldistanzwürfen und Völkl mit einen Korbleger so richtig heiß und konnten zu Ende des ersten Viertels zum 24:24 ausgleichen.

Dinkel machte Anfang der zweiten zehn Minuten da weiter, wo er im ersten Viertel aufgehört hatte. Er versenkte gleich den nächsten Dreier zur 24:27-Führung. Doch die Gastgeber ließen sich nicht abschütteln. Vor allem Lang und Schmoll waren an diesem Abend nicht zu stoppen, so dass es nach 14 Spielminuten 35:35 stand. Nun waren es Heberlein auf Güßbacher und Lang auf Treuchtlinger Seite, die sich ein Privatduell lieferten. Jeder übernahm mehrmals Verantwortung für sein Team und konnte scoren. 43:43 nach 17 Minuten. Ein 12:2-Lauf der Mittelfranken in den letzten drei Spielminuten der ersten Halbzeit brachte den Gastgebern eine 55:45-Halbzeitführung, die in der Höhe definitiv zu hoch ausgefallen ist. Bei den Treuchtlingern hatten jeweils Schmoll und Lang zur Halbzeit schon 19 Punkte erzielt, was einer der Faktoren war für den Rückstand.

Anfang der zweiten Halbzeit waren es Lucas Wagner und Marcel Heberlein, die die Tröster-Truppe wieder bis auf sieben Punkte heranbrachten, 62:55 (24. Minute). Weitere fünf Punkte in Folge vom Güßbacher Wagner brachten die Gäste wieder in ein „One-Position-Play“ (62:60, 25. Minute). Jetzt übernahmen wieder Schmoll und Eisenberger die Verantwortung bei den Mittelfranken. Sie konnten die Führung wieder in den zweistelligen Bereich ausbauen, 73:63 nach 28 Spielminuten. Ein 7:2-Lauf des VfL durch Eisenberger, Lang und Schmoll brachte eine 80:65-Führung für die Gastgeber nach dem dritten Viertel.

Schmoll brachte die Treuchtlinger Anfang des vierten Viertels bis auf 85:69 in Front, ehe Kevin Jefferson den TSV wieder heranbrachte, 85:71 nach 33 Spielminuten. In dieser Phase war es immer wieder Eisenberger, der für die Gastgeber punktete. Auf Güßbacher Seite hielte Keppeler mit (92:79, 36. Min). Taras brachte den TSV mit zwei erfolgreichen Dreiern nochmal auf 98:87 heran (38. Min). Lang, Eisenberger, Schmoll und Huhn blieben von der Freiwurflinie ohne Fehlversuch. Dadurch konnte der TSV Tröster Breitengüßbach den Rückstand nicht mehr verkürzen. Am Ende war es noch einmal Wagner, der die letzten Punkte für die Gäste machte. Das Spiel endete 109:98.

Mit der Leistung in der Offensive können die TSV-Basketballer auf jeden Fall zufrieden sein, aber 50 Freiwurf-Versuche für den Gegner sind einfach zu viel und so kann man kein Auswärtsspiel gewinnen. Doch diese Niederlage macht Mut auf mehr, wenn man sich in der Verteidigung noch etwas steigert in den nächsten Wochen. Dann ist auch auf jeden Fall am kommenden Wochenende ein Auswärtssieg beim FC Bayern 2 an der Säbener Straße möglich.

Breitengüßbach: Dinkel (12 Punkte/3 Dreier), Dippold (1/0), Djerman (17/1), Heberlein (22/1), Jefferson (4/0), Keppeler (9/0), Kunz (0/0), Sanders (0/0), Taras (14/3), Völkl (2/0), Wagner (17/1)

 

Independents: Niederlage gegen physisch starke Zwickauer – Kampfgeist reichte nicht aus

Ohne den Cheftrainer Andy Sippach mussten die Rattelsdorfer Independents am Samstag in Zwickau antreten. Die letztjährigen Absteiger aus der 1. Regionalliga traten mit bekannten Spielern wie Troutmann und Hruska an. Außerdem hatten sie sich mit dem Ex-Chemnitzer Endig verstärkt.

Am Anfang hielten die Independents, unter Führung von Co-Trainer Lieb, noch gut mit. Vor allem Reichmann spielte gut auf und erzielte neun der ersten elf Punkte. Danach kamen die Hausherren besser ins Spiel und führten nach dem ersten Viertel 25:20. Nach ein paar einfach liegengelassenen Punkten konnte sich Zwickau das erste Mal auf zehn Punkte absetzen. Dank einer hervorragenden Dreierquote konnten die jungen Rattelsdorfer  auf 35:41 verkürzen. Durch eigene Fehler und Unkonzentriertheit verloren sie aber den Faden und lagen zur Halbzeit mit 40:59 hinten.

Mit viel Herz, Kampfgeist und einem guten Händchen von P. Reh konnte man im dritten Viertel nochmals auf 58:68 verkürzen und  auch das dritte Viertel gewinnen. Doch die  körperlich überlegenen Zwickauer erzielten immer wieder einfache Punkte unter dem Korb und zogen mit 92:69 davon. Rattelsdorf bewies Moral und hielt dagegen, konnte aber nicht mehr entscheidend verkürzen. So verlor man eindeutig zu hoch mit 118:87.

Rattelsdorf: Boucher 6 Punkte (1Dreier / 3 Freiwürfe), Stretz  2 (0/0), Seemüller 0 (0/0), Endres 0 (0/0), Reichmann 18 (1/2), Tomaszek (0/0), Thiem 10, Kohn 12 (2/2), Loch 8, Reh 28

Jochen Hirmke, Florian Dörr, Theresia Wagner. Fotos: Johannes Michel
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