Im Oktober 2013 hat den Verein Pferdepartner Franken aus Baunach eine Hiobsbotschaft erreicht: Das Vereinsgelände steht zur Disposition. Ein Umstand, der auch in der Öffentlichkeit (siehe die Kommentare zu unserem Artikel) heiß diskutiert wurde. Da verwundert es, dass in der Jahreshauptversammlung am 26. Januar von den 280 Mitgliedern lediglich 16 gekommen waren, um sich von Michaela und Erich Hohlstein, die den Verein seit der Gründung leiten, über die aktuelle Lage informieren zu lassen.
Es ist ein emotionales Thema für die anwesenden Mitglieder, die drohende Umsiedelung des Reiterhofs, der bereits nach vier Jahren in Reiterkreisen weit über die Bezirksgrenzen geschätzt, vom Veterinäramt Bamberg ob seiner Pferdehaltung als vorbildlich gelobt wird. Daher verwundert es Erich Hohlstein umso mehr, dass das Interesse und die Wertschätzung der geleisteten qualitativen Jugendarbeit auch innerhalb des Vereins selbst so gering ist.
Weiterhin auf der Suche nach Unterstützung
Derweil sind viele Fragen noch ungeklärt, wie sich aus vielen Gesprächen mit neutralen Beobachtern und Ämtern ergeben hat. Aber „bis zur Wahl im März wird sich in Baunach keiner der Problematik annehmen“, prognostiziert Erich Hohlstein. Bis dahin wird die Vereinsführung weiterhin intensiv Gespräche mit potenziellen Unterstützern führen und nach Lösungen suchen, einen wie es bislang scheint unumgänglichen Neubau finanziell und kraftmäßig zu stemmen. Von sachlichen Informationen seitens der Kommune könne keine Rede sein „Davon, dass es ein Ersatzgrundstück geben soll, haben wir aus der Zeitung erfahren“, merkte Hohlstein an.
Eine Umsiedelung in ein für Kinder und Jugendliche schwer erreichbares Randgebiet würde seiner Meinung nach die Vereinsarbeit behindern und stelle die Existenzfrage an den Verein, der nicht zuletzt wegen seiner Philosophie und Wertevermittlung auch von vielen Außenstehenden hoch geschätzt werde. Zudem sei der Reiterhof inzwischen auch ein Anziehungspunkt für Familien mit Kindern, nicht nur am Wochenende, und wie die Mitgliederentwicklung des letzten Jahres zeige, seien die Pferdepartner Franken ein Familienverein. „Bei uns darf jeder so sein, wie er ist. Das ist etwas ganz besonderes und das wird uns immer wieder auch von externen Trainern bestätigt“, wie Michaela Hohlstein bekräftigt.
Abgesehen von den neuen Herausforderungen für den Verein bezüglich des Umzugs, der viele Kräfte binden wird, arbeiten die Ausbilder und Verantwortlichen an der kontinuierlichen Verbesserung ihres Angebotes für ihre Reitschüler. Wie Michaela Hohlstein erklärt, stellen die Pferdepartner Franken ein Drittel der bayerischen Prüflinge, etwa bei Juniorpässen, Geländereitern, Wanderreitern und Rittführern, worüber auch der Dachverband VfD (Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland, Landesverband Bayern) stolz sei. Mit einem neuen Konzept der Pony-Freizeit soll ab dem neuen Schuljahr auch noch mehr Zeit für die Kinder geschaffen werden, damit sie noch mehr die Chance haben, von Anfang an den verantwortungsvollen Umgang mit den Pferden zu lernen.
Auch innerhalb Baunachs beteiligt sich der Verein immer wieder am gesellschaftlichen und öffentlichen Leben, wie die zahlreichen Termine von Faschingsumzug, Ferienprogramm und Weihnachtsmarkt verdeutlichen.
Spenden sind für die Zukunft des Vereins äußerst wichtig. Zuletzt konnte Michaela Hohlstein Spenden der Firma Dennert…
es ist schon erschreckend was man in 3 Monaten alles vergessen kann.
Am 08. Oktober 2013 wurde der Antrag der Pferdepartner Franken e.V. für einen „Aufstellungsbeschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplanes mit der Zweckbindung Reiterhof auf den Grundstücken Gem. Baunach, Fl.Nr. 1617 und 1618“ abgelehnt.
Beschluss: Der Stadtrat der Stadt Baunach spricht sich gegen die Aufstellung eines Bebauungsplanes mit der Zweckbindung Reiterhof auf den Grundstücken Gemarkung Baunach Fl. Nrn. 1617 und 1618 aus, um einer zukünftigen baulichen Entwicklung und einer Ausweisung möglicher Neubauflächen nicht entgegen zu stehen. Die Stadt Baunach und die Verwaltung werden dem Pferdepartner Franken e. V. alle Unterstützung geben, um einen geeigneten Ausweichstandort im Gemeindegebiet zu finden. Beschluss Ende.
Am 16. Oktober 2013 fand im Rathaus Baunach eine Besprechung mit den Vereinsvorsitzenden von Pferdepartner Franken e.V., Frau und Herrn Hohlstein zusammen mit den Fraktionsvorsitzenden und den Bürgermeistern statt.
In dieser Besprechung wurde Frau und Herrn Hohlstein sowie den Fraktionsvorsitzenden unter anderem ein Ausweichgrundstück vorgestellt und ein angrenzendes Wiesengrundstück als Pachtfläche in Aussicht gestellt. Frau und Herr Hohlstein konnten sich auf Nachfrage von mir vorstellen, dass dieses Grundstück mit der angrenzenden Wiese für ihren Reiterhof geeignet wäre.
Der Stadtrat hat in seiner Sitzung vom 05. November dem zugestimmt und die Verwaltung beauftragt sich mit den Fachbehörden in Verbindung zu setzen ob der Reiterhof an dieser Stelle genehmigt werden kann. Dies wurde der Familie Hohlstein per Email mitgeteilt und der Eingang der Email von Frau Hohlstein bestätigt.
Entgegen der Prognose von Herrn Hohlstein beschäftige ich mich trotz der Wahl mit dieser Problematik, doch es ist nicht einfach 5 Fachbehörden terminlich unter einen Hut zu bringen.
Aber voraussichtlich kann nächste Woche eine erste INTERNE Besprechung stattfinden.
Sehr geehrter Herr Hojer,
selbstverständlich wussten die Mitglieder von dem Gremium, und es wurde ausführlich über die bisher unternommenen Schritte berichtet. Über den Beschluss, der auch in besagter E-Mail stand, wurde auch in der Tageszeitung berichtet. Von daher haben wir auch keine weiteren Informationen als diejenigen, die bereits publiziert worden waren.
Damit haben wir grundsätzlich auf die Frage vieler Bürger und Mitglieder nach neuen Entwicklungen geantwortet.
Wir hätten uns auch sehr gefreut, wenn Sie an unserer JHV teilgenommen hätten, und würden sie natürlich auch sehr gerne auf unserem Hof willkommen heißen.
Sehr geehrte Frau Hohlstein,
Ich glaube gerne, dass die Mitglieder von dem Gremium wussten, aber ich rede davon, dass Sie laut Artikel aus der Zeitung von einem Ausweichplatz erfahren haben und der jetzt nicht gut ist, obwohl Sie bei einer Besprechung im Rathaus zugegen waren und diesen Platz sich vorstellen konnten.
Außerdem nehme ich nicht an Veranstaltungen teil, zu denen ich nicht eingeladen bin.
Für ein persönliches Gespräch stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung .
Sehr geehrter Herr Hojer,
dabei handelt es sich aus dem Zusammenhang heraus um ein Missverständnis. Selbstverständlich wussten wir nicht nur aus der Zeitung vom Ausweichgrundstück, sondern haben seitdem keine weiteren Informationen, als auch in der Zeitung publiziert worden waren. Und wir sind davon ausgegangen, dass Sie sich über eine öffentliche Einladung im Amtsblatt als Bürgermeister der Stadt angesprochen fühlen, gerade wegen der Bedeutung des Themas.
Für uns wäre es auch ein Zeichen der Wertschätzung unserer Arbeit, wenn Sie sich selbst vor Ort ein Bild von dieser machen würden.
Wir freuen uns auf Sie.