Die Idee ist nicht neu. Schon seit einigen Jahren taucht sie immer wieder in Diskussionen des Stadtrates auf – und nun soll sich etwas tun. Im ehemaligen Bauhof, einem Teil des Rathauses, wird eine öffentliche Toilette eingebaut, rund um die Uhr zugänglich, Vandalismus-sicher. Nur über die Ausführung konnten sich die Stadträte noch nicht einigen.
Im Auftrag der Stadtverwaltung hatte sich ein Architekt grob mit möglichen Ausführungen beschäftigt. Eine behindertengerechte Toilette, ausgestattet mit Edelstahlwaschbecken und -Toilette, würde demnach etwa 44.0000 Euro kosten, zwei normale Toiletten 65.000 Euro. Bürgermeister Ekkehard Hojer stellte in der Stadtratssitzung vom 5. Februar 2013 auch eine Alternative eines finnischen Unternehmens vor. Das „High Gienic WC“ ist modulartig aufgebaut, vollständig aus Edelstahl gefertigt und weltweit erprobt. Als behindertengerechte Ausführung kostet es 65.000 Euro plus Einbau, zwei normale Toiletten würden 62.500 Euro plus Einbau kosten.
Die Stadträte diskutierten nach Hojers Vorstellung über die Ausführung der Toiletten. Behindertengerechte WCs stehen demnächst im Bürgerhaus und schon heute im Seniorenheim zur Verfügung. Wichtig war einigen Räten eine möglichst einfache und kostengünstige Reinigung der Toiletten. Einstimmig beschloss der Stadtrat abschließend, definitiv ein öffentliches WC einzubauen, über die genaue Ausführung erbaten sich die Stadträte noch etwas Bedenkzeit.
Das Waschbecken einer High-Gienic-Anlage.
Baunach Nord II: Landwirte beklagen Umwege
„Der Verlauf des Bauleitplanverfahrens erweckt den Eindruck, dass der Verbrauch von öffentlichen Geldern nicht zu beachten ist, der Bürger zahlt dankend.“ Im Rahmen der erneuten Auslegung des Bebauungsplanes Baunach Nord II hatten auch wieder zwei Landwirte ihre Bedenken gegenüber der Ansiedlung eines Supermarktes im Norden der Stadt angemeldet. Beklagt wurde vor allem der längere Anfahrtsweg durch die „Umfahrung“ des Bereiches. Wie auch schon bei den beiden vorangegangenen Beratungen beschäftigte sich der Stadtrat ausführlich mit den Einwendungen, fasste aber auch einstimmige Beschlüsse, diese zurückzuweisen. Damit dürfte nun der Weg frei sein für das neue Gewerbegebiet.
Tipp zum Weiterlesen: Viele weitere Informationen zum Gewerbegebiet Baunach Nord II finden Sie in unserer umfangreichen Artikelsammlung zu diesem Thema.
Auf dem neuen Bürgerhaus Lechner Bräu soll eine Photovoltaikanlage installiert werden. Dazu stellte Ralf Kinauer von der Firma Soluwa ein Konzept vor, das sich besonders für Flachdächer eignet. Die Module sind dabei nicht nach Süden, sondern dachförmig nach Osten und Westen ausgerichtet. Großkunden des Unternehmens sind unter anderem die Stadtwerke Bamberg und Erlangen. Nach der Ausschreibung wird sich der Stadtrat erneut mit dem Thema beschäftigen.
Dachförmig angeordnet: Module von Soluwa.
30 Millionen Euro für einen Tunnel?
Bürgermeister Hojer berichtete auch über jüngst geführte Gespräche mit der Regierung von Oberfranken und der Höheren Naturschutzbehörde. Dabei kam die Idee auf, das Gebiet zwischen der Kläranlage und der Straße Richtung Daschendorf im Rahmen des Baus einer Umgehungsstraße für die B279 zu untertunneln. In diesem Bereich befinden sich so genannte Flachlandmähwiesen, die unter besonderem Naturschutz stehen. Hierbei wäre mit Kosten von ca. 30 Millionen Euro zu rechnen. „Geld spielt scheinbar keine Rolle. Wir sollten uns solchen Ideen aber nicht verschließen“, sagte Hojer. „Unser Ziel muss es sein, in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen zu werden.“ Dazu fasste der Stadtrat einen einstimmigen Beschluss. Somit wird sowohl für die Ost- als auch die Westtrasse eine Aufnahme in den Verkehrswegeplan beauftragt, auch wenn sich die Stadt explizit für die Ostumgehung ausspricht. Hojer verlas zudem einen Brief des Landratsamts, das sich nach der Stadtratssitzung vom 8. Januar 2013 mit dem Thema „Mautflucht“ beschäftigt hatte. Dafür fanden sich allerdings keine Anzeichen.
Weitere Themen der Sitzung vom 5. Februar 2013
Ebenfalls einstimmig sprach sich der Stadtrat für die Bereitstellung von 5.000 Euro zur Anschaffung weiterer Medien für die Stadtbücherei Baunach aus. Die Katholische Filialkirchenstiftung Priegendorf erhält für die Renovierung des Orgelwerks der Kirche St. Anna einen Zuschuss von maximal 2.450 Euro. In Dorgendorf sollen am Waldrand nördlich der Ortschaft Holzlagerhallen entstehen, dafür wird der Flächennutzungsplan geändert. Und auch der schlechte Mobilfunkempfang in Dorgendorf war Thema. Bürgermeister Hojer verlas ein Schreiben der Deutschen Telekom, die das Problem erkannt hat, aber dennoch keinen Ausbau plant. Nötig wäre ein eigener Mobilfunkmast, um die Abschattung des Empfangs im östlichen Bereich von Dorgendorf (topografisch bedingt) auszugleichen.
Johannes Michel. Fotos: Soluwa.de, Shippax.de