In der Stadtratssitzung vom 1. Juli standen unter anderem der Zustand der Wälder und zwei alte Bebauungspläne im Mittelpunkt. Auch das Verkehrsproblem in Reckendorf wurde angesprochen.
Revierleiter Lorenz Hertel vom Forstrevier Trunstadt stellte den Stadtratsmitgliedern die geplanten Wiederaufforstungen im Stadtgebiet Baunach vor. Ziel ist, die kommunalen Wälder nicht nur aufzuforsten, sondern sie langfristig stabil und klimaresilient zu gestalten.
Konkret sollen in der Blumenau auf einer Fläche von 1,3 Hektar sowie in der Angerleite bei Dorgendorf auf 0,4 Hektar heimische und robuste Baumarten wie Stieleiche, Linde, Elsbeere, Wildkirsche, Hainbuche und Vogelkirsche gepflanzt werden. Diese Arten gelten als vergleichsweise tolerant gegenüber Hitze und Trockenperioden und sollen den Baunacher Wald fit für den Klimawandel machen.
Die Wiederaufforstung kostet insgesamt rund 23.000 Euro. Nach Abzug der Fördermittel verbleibt für die Stadt Baunach ein Eigenanteil in Höhe von 8.500 Euro. Der Stadtrat stimmte der Maßnahme mit großer Mehrheit (16:1) zu. Bürgermeister Tobias Roppelt wurde beauftragt, den Auftrag mit dem Forstrevier Trunstadt abzuschließen und die Förderanträge zu stellen.
Bebauungsplan „Am Reckendorfer Weg“ wird aufgehoben
Mit einem weiteren Beschluss reagierte der Stadtrat auf veraltete Vorgaben im Ortsteil Priegendorf. Der Bebauungsplan „Am Reckendorfer Weg“ stammt aus dem Jahr 1969, seine erste Änderung von 1982. Inzwischen sind fast alle Grundstücke bebaut – nur zwei Bauplätze noch nicht. Aktueller Anlass war ein Bauantrag für ein modernes Wohnhaus, der im Geltungsbereich des Plans liegt. Die sehr strengen Vorgaben zu Geschossigkeit und Dachform ließen sich heute kaum noch umsetzen – das Landratsamt verweigerte daher eine Baugenehmigung. Auch die Verwaltung sprach sich gegen eine Planänderung aus und empfahl stattdessen die vollständige Aufhebung.
Dieser Empfehlung folgte das Gremium einstimmig. Die Verwaltung wurde beauftragt, den Aufhebungsbeschluss bekanntzumachen und die weiteren Unterlagen vorzubereiten. Der Bauantrag für das geplante Wohnhaus wurde unter Auflagen ebenfalls genehmigt – trotz Abweichung von der städtischen Stellplatzsatzung.
Keine Einwände zur Kutscherweg-Aufhebung
Auch beim Bebauungsplan „Kutscherweg“ steht eine Aufhebung bevor. Bereits im April hatte der Stadtrat den Vorentwurf gebilligt, nun lag die Auswertung der frühzeitigen Beteiligung vor. Die Verwaltung berichtete, dass von Seiten der Öffentlichkeit keine Stellungnahmen eingingen. Auch Behörden und Träger öffentlicher Belange – darunter Landratsamt, Wasserwirtschaftsamt und Telekommunikationsanbieter – äußerten keine Einwände. Lediglich das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege verwies auf ein historisches Kruzifix aus dem Jahr 1864 am westlichen Ortsausgang, das im Rahmen der Aufhebungsbegründung zu berücksichtigen sei. Da mit der Aufhebung des Bebauungsplanes kein neuer Plan erstellt wird, kann das Denkmal jedoch nicht in das Planwerk übernommen werden. Der Stadtrat nahm die Stellungnahme zur Kenntnis und beschloss die zweite Runde der Auslegung.
Verkehrschaos in Reckendorf: Stadt Baunach ohne Einfluss
Unter Sonstiges wurde ein akutes Verkehrsthema angesprochen. Stadtrat Dominik Czepluch wies auf die derzeit chaotische Verkehrssituation infolge der Sperrung der Ortsdurchfahrt Reckendorf hin. Die Umleitung sorgt auch in Baunach für Ärger – insbesondere bei Gewerbebetrieben. Bürgermeister Roppelt erklärte, dass es sich um eine Maßnahme der Gemeinde Reckendorf und des Staatlichen Bauamts handle. Die Stadt Baunach habe keine Entscheidungsgewalt. Dass die aktuelle Lage unbefriedigend sei und bei den Unternehmen für Umsatzrückgänge sorge, sei unstrittig, so der Bürgermeister.




Die Herausforderungen des Klimawandels auf unsere Wälder ist eine wichtige Aufgabe. Schön, dass Baunach hier vorangeht. Das würde ich mir auch für andere Kommunen wünschen.