Ein Resümee des Stadtfestes, das Ende Juni stattfand, zog Veranstaltungsleiterin Melanie Schmitt in der jüngsten Sitzung des Baunacher Stadtrats. Das Feedback war durchweg positiv, auch von Besuchern und Anwohnern. Außerdem diskutierten die Räte über verschiedene Varianten zur Gestaltung des Baugebietes „Röderweg Süd“.
22 Straßenmusik-Acts, 31 Kunsthandwerker, 17 Aktionen von Vereinen und Institutionen wie der Stadtbücherei, 15 gastronomische Angebote. Das Baunacher Stadtfest kam gut an, auch wenn einige der Händler noch Verbesserungsvorschläge für die Zukunft unterbreiteten. Ein Großteil der Musiker hingegen war so zufrieden, dass für sie bei einer Wiederholung des Festes einer weiteren Teilnahme nichts im Wege stünde. Melanie Schmitt, die für die Organisation verantwortlich war, hatte sich Feedback eingeholt – von den Musikern, Kunsthandwerkern, Anwohnern und Gästen. Ihre Zusammenfassung präsentierte sie nun dem Stadtrat.
Gekostet hat die Stadt das Fest effektiv 2.600 Euro (Einnahmen: 3.830, Ausgaben 6.430 Euro), hinzu kamen die notwendigen Arbeitsstunden von Schmitt und den Bauhofmitarbeitern – rund 200 kamen hier zusammen. Bürgermeister Ekkehard Hojer bedankte sich für die gute Organisation. „Wir sollten bei einem solchen Fest nicht auf jeden Euro schauen, wenn es um die Außenwirkung unserer Stadt geht“, so Hojer. Er schlug vor, das Stadtfest künftig alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Blues- & Jazzfestival stattfinden zu lassen. Sonst gebe es, die Kirchweihen und andere Feste eingerechnet, zu viele Veranstaltungen im Sommer. Schmitt stimmte dem zu und brachte die Idee ein, das Stadtfest 2019 noch einmal zu wiederholen und dann in einen Zweijahresrhythmus zu wechseln. Somit könnte man die Jahre mit Fußball-Europa- und Weltmeisterschaften umgehen. Eine Abstimmung darüber erfolgte aber noch nicht, die Entscheidung steht somit vorerst aus. Das Blues- & Jazzfestival gastiert diesmal am Wochenende vom 3. bis 5. August gleich mit drei Veranstaltungen in Baunach.
Röderweg: Weiter ausbauen oder nicht?
Erneut auf der Tagesordnung befand sich das kommende Baugebiet „Röderweg Süd“. Hier sollen um die 15 Bauplätze entstehen. Frank Schönfelder von der Planungsgruppe Strunz stellte nun mehrere Varianten vor, wie die Straßenführung dort möglich wäre. Am besten gefiel den Stadträten eine Ringstraße. Die setzt aber voraus, dass der Röderweg nicht nur bis zur ersten Einfahrt ins Baugebiet ausgebaut werden, sondern um rund 80 Meter verlängert werden müsste. Eine Variante mit Stichstraße und Wendeplatte bräuchte diesen Ausbau nicht.
Punkt 5 markiert das neue Baugebiet Röderweg Süd. Die auszubauende Straße verläuft entlang der gestrichelten schwarzen Linie unter dem rot markierten Bereich für das Wohngebiet.
Da südlich des Röderweges ein Landschaftsschutzgebiet anschließt, in dem keine Bebauung möglich ist, würde der Röderweg hier nur einseitig bebaut werden – auf die Bauwilligen kämen somit höhere Erschließungskosten zu. Stadtrat Volker Dumksy (CBB) hielt diesen Ausbau dennoch für sinnvoll. „Wir sollten hier an die Zukunft denken“, meinte er. Schließlich sei es denkbar, dass der Röderweg einmal weiter verlängert würde, um beim Straßenverlauf einen Lückenschluss zu erzielen. Zudem setze ein Ausbau auch das Signal, dass die Stadt für die Anwohner in den anliegenden Baugebieten etwas tue. Schönfelder soll nun bis zur Stadtratssitzung im Oktober die Kosten für einen solchen Ausbau ermitteln und gegenüberstellen, was eine Straße mit Wendeplatte weniger kosten würde.
In einem weiteren Tagesordnungspunkt beschloss der Stadtrat, sich einer interkommunalen Zusammenarbeit zum Thema Datenschutz anzuschließen. Die Übertragung der Aufgaben des behördlichen Datenschutzbeauftragten auf den Landkreis Bamberg im Rahmen einer Zweckvereinbarung ist gerade Thema in vielen Gemeinde- und Stadträten. Am Projekt „Gesunde Gemeinde“ im Landkreis wird sich die Stadt Baunach dagegen nicht beteiligen.
Zum Baugebiet Röderweg Süd:
Das sich Stadtrat Dumsky für einen Ausbau des Röderweges ausspricht und „…hier an die Zukunft denken“ möchte, versteht sich von selbst. Würde dies dem Reitverein, in dem seine Frau hoch zu Ross für diesen Verein Reitstunden gibt und ein sehr gutes Verhältnis zum Vorstand pflegt, bei einer Verlegung des Reitvereins auf das mit 2 gekennzeichnete Sonderbaugebiet, in Hinblick auf die dann entstehenden Erschließungskosten für den Reitverein, schon sehr in die Karten spielen. Die Kosten würden dann auf die Grundstückskäufer umgelegt, die vermutlich von alldem keine Ahnung haben, vermutlich ebenso nicht von der drohenden Gefahr, künftig einen Reiterhof mit all seinen misslichen Begleitumständen in der unmittelbaren Nachbarschaft stehen zu haben. Nun ja zumindest stünden deren Chancen vor einem Verwaltungsgericht wegen unzulässiger Emissionen zu klagen noch besser als die der bereits bestehenden Initiative gegen diesen geplanten Reiterhof.
Wir waren mit 4 Mitgliedern (Bürgerforum lebenswertes Baunach) bei dieser Stadtratssitzung, da wir dem Neubaugebiet Röderweg-Süd sehr kritisch gegenüberstehen. Warum sollen jetzt, wo die Erarbeitung eines städtischen Entwicklungskonzepts (ISEK) unmittelbar bevorsteht, derartige Weichenstellungen erfolgen?
Anstatt Erschließung durch eine Stichstraße, die am wenigsten kostet und am wenigsten Fläche verbraucht, wünschen sich einige Stadträte (wessen Interessen vertreten sie?)eine Ringstraße mit Ausbau des Röderwegs. Dazu ist anzumerken, dass das Landschaftsschutzgebiet nicht wie behauptet wurde, südlich des Röderwegs beginnt, sondern nach der amtlichen Karte des Kartendienstes des Bundesamts für Naturschutz diesen bereits mit einschließt. Damit verbietet sich der Ausbau von selbst. Der gern zitierte Lückenschluss Örtleinsweg – Röderweg ist, wenn man die landwirtschaftlichen Gegebenheiten betrachtet, sowieso unrealistisch. Das vorgetragene Argument, dass die Kosten für ca. 80m Ausbau des Röderwegs schließlich die Baubewerber tragen müssten, ist eine Unverschämtheit.