Gelungene Symbiose aus Brückeneröffnung und Stadtfest

„Ekkehard“ benannten die Meteorlogen das Hoch, das in diesen Tagen das Frankenland mit Sonne verwöhnt. „Ein gutes Omen“, befand Baunachs Bürgermeister Ekkehard Hojer und hatte damit Recht. Strahlender Sonnenschein begleitete die Einweihung der neuen Fußgängerbrücke über die Baunach in der Baunacher Bahnhofstraße am Samstag und das erste Stadtfest Baunachs am ganzen Wochenende.

Die Geschichte der Baunachbrücke trug Bürgermeister Hojer vor: Schon 1857 wurde die erste Brücke aus Haussteinen fertiggestellt. Diese hielt bis zum 11. April 1945, als ein deutsche Sprengkommando den östlichen Teil der Brücke zerstörte, um einen Einmarsch der amerikanischen Truppen zu verhindern. Nach Kriegsende begann der Wiederaufbau.

Die Baunachbrücke wurde im Laufe der Jahre immer mehr sanierungsbedürftig. Ab Ende 2013 war nur noch eine Überfahrt für bis zu 16 Tonnen schwere Fahrzeuge möglich. Ab Juni 2016 wurde die Brücke aufwändig im Auftrag des Landkreises saniert. Da das alte Bauwerk denkmalgeschützt ist, wurde es „im Kern saniert“, die äußere Hülle blieb erhalten. Nach einem Realisierungswettbewerb für einen Neubau einer Fußgängerbrücke neben der historischen Baunachbrücke vergab die Stadt den auf Auftrag an das Bayreuther Planungsbüro RSP.

Die neue Fußgängerbrücke vermittelt zwischen dem engen Stadtzugang und dem großzügigen Grünraum im Osten, wo sie bogenförmig ausschwingt. Im Zuge der Brückensanierung und des Neubaus der Fußgängerbrücke wurden die Bahnhofstraße und die Kreisstraße BA 39 neu gestaltet und saniert. „Beträchtliche Mittel flossen in die Gesamtmaßnahme mit rund 4,5 Millionen Euro, wobei die Gesamtförderung sich auf 2,6 Millionen belief“, erläuterte Marion Resch-Heckel, Abteilungsdirektorin und Bereichsleiterin Planung und Bau bei der Regierung von Oberfranken und hatte für Bürgermeister Hojer als „Einweihungsgeschenk“ einen Scheck über 240.000 Euro aus Mitteln der Stadtbauförderung dabei. Sie lobte ebenso wie Landrat Johann Kalb den gelungenen Übergang in die historische Altstadt und die Vollendung dieses nicht alltäglichen Projektes, das sich sensibel in die bestehende Flusslandschaft einfügt.

Ralf Stadter vom Architekturbüro RSP Bayreuth hob die neuen Funktionen der neuen Fußgängerbrücke hervor mit mehreren Aufenthaltsbereichen und Sitzmöglichkeiten zum Verweilen mit bezauberndem Blick zur an diesem Tag träge dahinfließenden Baunach. Musikalisch umrahmt wurde die offizielle Einweihung durch das Nachwuchsorchester des Musikvereins Stadtkapelle Baunach, Dekan Stefan Gessner war es vorbehalten, das neue Bauwerk zu segnen.


Stadtplaner Ralf Stadter, Abteilungsdirektorin Marion Resch-Heckel, Bürgermeister Ekkehard Hojer und Landrat Johann Kalb waren die ersten offiziellen „Brückengänger“.

Damit war der nahtlose Übergang zur Erstauflage des Baunacher Stadtfestes geschaffen. Melanie Schmitt vom Orga-Team der Stadt Baunach war es gelungen, kulinarische Vielfalt, Kunsthandwerk, offene Höfe, ein Kinderprogramm und Straßenmusik zu einem gelungenen Fest zu vereinen. War in früheren Zeiten das Altstadtfest rund um Kirche, Rathaus und Marktplatz konzentriert, gab es nun eine „Feiermeile“ durch die Überkumstraße bis hin zum Bürgerhaus Lechnerbräu und dem ehemaligen fürstbischöflichen Jagdschloss. Dadurch entzerrte sich alles ein bisschen, der zunehmende Besucherstrom, längst nicht nur aus Baunach, promenierte gelassen an der bestens besuchten Eisdiele, beschaulichen offenen Höfen, die Vereine betrieben, stets wechselnden Straßenmusikanten und einer Vielzahl von Ständen mit kunsthandwerklichen und kulinarischen Angeboten vorbei.

Begonnen hatte alles schon vor der Brückeneinweihung am Samstagmorgen, als die Kids der Grundschulen Baunach und Reckendorf einen Spendenlauf für ein Zirkusprojekt starteten. Zünftig startete das Stadtfest, mit dem Ausschank von 200 Liter Freibier am Bürgerhaus, gesponsert von der Baunacher Werbegemeinschaft. Rund 20 Musiker und Bands sorgten dann rund um den Marktplatz und die Überkumstraße für non-stop-Unterhaltung, nicht unbedingt dröhnend und fetzig nach DJ-Manier, sondern eher zum Verweilen und mit zu wippen. Riesig das Repertoire vom gefühlvollen Sänger und Gitarristen Andi Popp, den Crazy Ladies, einem Ensemble der Musikschule Ebern, Daniel Geck, der in seinen Liedern von den kleinen unerwarteten Besonderheiten des Alltags erzählt oder den „Heißen Sieben“, die sich frisch für das Stadtfest zusammenfand und als Blasmusik-Ensemble der Musikschule Ebern das „Volk“ begeisterten.

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Nicht lumpen ließ sich dieses nach dem Motto „Gefällt´s Euch gut, so füllt den Hut“, traten doch sämtliche Künstler ohne Gage auf. Zahlreiche Aktionen sorgten für Kurzweil, waren dies die Baunach Gondoliere, die zu einer Schlauchbootfahrt auf der Baunach einluden, eine gut besuchte Spielstraße für die jüngsten Stadtfestbesucher, ein Büchereiflohmarkt am Sonntag, außerdem warteten 500 Preise auf die glücklichen Gewinner bei der Tombola. Riesig auch das Angebot im Kunsthandwerk, ob dies nun handgefertigter Modeschmuck, Artikel aus Olivenholz, die Produkte einer Seifenmanufaktur oder Edelstahl-Stein- und Gartendeko waren. Gefeiert wurde nach Kräften bis Sonntagabend, einig waren sich Besucher und Akteure gleichermaßen: „Dies war eine gelungene Premiere, dich sicherlich eine Neuauflage finden wird.“

 

Weitere Fotos von der Einweihung der Brücke und vom Stadtfest 2018 finden Sie in unserer großen Bildergalerie (zum Öffnen einfach ein beliebiges Foto anklicken, zum Beenden der Anzeige das X in der Ecke oben wählen).

Horst Lange
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