Berliner Architekten?!? Hoffentlich wird das jemals fertig!

Eigentlich hatte sich Stefan Neubauer auf einen ruhigen Abend gefreut. Gab er doch im vergangenen Jahr das Amt des Sitzungspräsidenten im Breitengüßbacher Elferrat an Andreas Laubsch ab. Aber weit gefehlt: „Zwei Aushilfsfeuerwehrler“ holten sich Neubauer auf die Bühne. Denn, so steht es in Paragraf 08/15 der Feuerwehrverordnung: Im Notfall darf die Feuerwehr auch Alkoholkontrollen durchführen …

In unserem Video haben wir die Highlights der Prunksitzung aus 2020 für Sie festgehalten … (Tipp: Wollen Sie das Video in HD-Qualität sehen? Dann klicken Sie im unteren Bereich des Videos einfach auf das Einstellungsrädchen und wählen 720p HD oder 1080p HD aus…).

Nachdem zweiter Bürgermeister Hubert Dorsch die beiden Feuerwehrler Elsbeth und Alois (Tina Baumstark und Steffi Dressel) mit seinem alkoholfreien Bier nicht zufrieden stellen konnte, machten sich die beiden im Publikum bei der Elferratssitzung am 1. Februar auf die Suche nach einem echten Bier. Und wo wurden sie fündig? Bei einem Mann im Anzug, auf dessen Tisch auch noch ein Autoschlüssel lag. Ob er ihm auch gehörte? Das interessierte die beiden nicht – sie zogen ihn raus zur Alkoholkontrolle. Das bedeutete für ihn, der sich als der ehemalige Elferratspräsident Stefan Neubauer herausstellte: Kniebeugen, Sehtest – und am Ende mit Elsbeth und Alois noch ein Schnäpschen trinken (übrigens gut versteckt in einem falschen Feuerlöscher, der die ganze Zeit unschuldig auf der Bühne stand). Jetzt war klar: der ehemalige Präsident brauchte nun wirklich einen Chauffeur für die Heimfahrt …

Stefan Neubauer und die Aushilfsfeuerwehrler

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Erneut hatte die Elferratssitzung viele Besucher angezogen, bereits zum 41. Mal fand die traditionsreiche Veranstaltung statt. Damit das auch so bleibt, hatte Neubauer, der zu Beginn der Sitzung noch einmal den „Orden der Saison“ überreicht bekommen hatte, für die Prunksitzung geworben. „Unterstützen Sie sie weiter!“ Nachdem Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder die Gema-Glockn übergeben und in ihrer Rede auch auf die Kommunalwahl anspielte („Hoffentlich mache ich heute nicht zu viele Fehler rein, ich möchte im nächsten Jahr ja wieder bei euch sein …“) und angekündigte, dass spätestens der aktuell deutliche Geburtenüberschuss bei den Mädchen auf lange Sicht für Veränderungen im Elferrat sorgen wird („Im Elferrat herrscht Männerüberschuss, was sich unbedingt bald ändern muss …“), ließ Hans-Jürgen Schmaus als das „Güßbacher Wappenmännla“ das Jahr Revue passieren. Ob die Ortskernsanierung, bei der ein Bauabschnitt im vergangenen Jahr an ein Berliner Büro vergeben wurde („Ob das wohl jemals fertig wird?“) bis hin zur Neugründung eines Ortsverbands der Grünen, die jetzt auch in Breitengüßbach das Klima retten wollen, Schmaus hatte wieder viele Themen dabei, die Breitengüßbach aktuell bewegen.

Ja, wir Franken …

Die „große Politik“ nahmen sich Cathrin Müller und Bernd Geiser als die Bienen Maja und Willi vor. Hier durfte sich zum Beispiel der Bundesverkehrsminister anhören, dass er seinen Job zu wörtlich nehme und alles „verkehr(t)“ mache. Aber in diesem Fall bleibe die schwarze Null eben bestehen. Das Fazit der beiden war nicht gerade positiv, denn es zeige sich mit Blick auf Themen wie Donald Trump, den Brexit oder den Klimawandel, dass der Mensch auf dem besten Weg sei, sich abzuschaffen. Ebenfalls wenig Gutes hatte Michael Schubert zu berichten, der für seinen Auftritt kurz den Platz im Elferrat aufgab. Er erzählte, dass er auf der Suche nach dem perfekten Hochzeitsgeschenk für seine Frau irgendwie beim Schaufensterbummel an einem Taser, also einem Elektroschocker, hängen geblieben sei. Nachdem er aber niemanden gefunden habe, um die Wirkung zu testen, sei er sein eigenes Opfer geworden. Und nun drohe ihm seine Frau immer wieder damit, dieses Leid („es fühlte sich an, als würde hinter mir der Wrestler Hulk Hogan auftauchen und mich immer wieder zu Boden schmeißen, meine Muskeln und Nippel zitterten, der Wohnzimmersessel lag um zweieinhalb Meter verschoben ganz wo anders“) zu wiederholen.

Durch die Sitzung führte erstmals Andreas Laubsch als neuer Elferratspräsident.

Auch Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder durfte wieder in die Bütt.

Lustige Songs und fränkischen Humor steuerten Atze Bauer und Jörg Kaiser bei. „Es gibt ja viele Klischees über Franken, und für auswärtige Künstler ist es bei uns schwierig. Da sagte einer zu mir: Ich hatte zwei Stunden lang einen Auftritt, im Publikum gab es keine Regung. Ich: Ganz klar, die waren begeistert …“ Erneut mit dabei war auch Marco Breitenbach von der Schwarzen Elf aus Schweinfurt, der in perfekter Büttenart von seiner Abiturfahrt nach Schweden berichtete.

Musikalische und tänzerische Highlights

Musikalisch umrahmt wurde die Sitzung erneut von der Güßband unter Dirigent Thomas Steinhardt, für gesangliche Einlagen sorgten Jennifer Hroch und Bastian Weidner. Keineswegs zu kurz kamen die Tänze. Das United Dance Team zeigte zwei Gardetänze (Juniorengarde und Ü15-Garde) sowie mehrere Schautänze (Jugendschautanz, Boys, Junioren-Schautanz, Ü15-Schautanz). Besonders begeistert wurden der Auftritt der Boys mit „Greased Lightnin“ und der Ü15-Schautanz „Wer bekommt die letzte Rose“, eine getanzte Version des Bachelors von RTL, vom Publikum aufgenommen.

Und apropos Tanz: Natürlich war auch das Zückshuter Männerballett wieder zur Stelle, und kam um eine Zugabe nicht herum. Kurz nach zwölf Uhr war dann Schluss – und der Elferrat zog aus der Hans-Jung-Halle aus. Zuvor hatten alle Trainerinnen des United-Dance-Teams und die Teilnehmer eine Rose bekommen – dieses Jahr gab es keine Blumensträuße. Den eingesparten Differenzbetrag spendete Elferrat Manfred Hofmann von Blumen Hofmann für die Witwe des kürzlich unerwartet verstorbenen Breitengüßbacher Fußballers Eugen Ott. Die Güßband hatte dann noch rund zwei Stunden zu tun, und unterhielt mit Tanzmusik.


Viele Fotos von der Prunksitzung finden Sie in unserer großen Bildergalerie (zum Öffnen einfach ein beliebiges Foto anklicken, zum Beenden der Anzeige das X in der Ecke oben wählen).

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