Die Feierlichkeiten zum 125-jährigen Bestehen des Katholischen Männervereins St. Wendelin Kemmern begannen mit der üblichen Kirchenparade. In einem festlichen Zug unter Begleitung des Musikverein Kemmern zogen Ehrengäste, der Jubelverein, die Patenvereine, viele weitere befreundete Gastvereine und die Kemmerner Ortsvereine vom Pfarrheim zur Pfarrkirche.
Diözesanpräses Monsignore Wolfgang Witzgall zelebrierte zusammen mit Ortspfarrer Markus Schürrer und Männerseelsorger Diakon Michael Schofer den Festgottesdienst. In seiner mitreißenden Predigt betonte Pfarrer Schürrer die Wichtigkeit und die vielen Aufgaben der Männergemeinschaften. Der Patenverein Hallstadt stiftete ein Fahnenband, welches von Pfarrer Schürrer geweiht und an die Fahne des Jubelvereins angeheftet wurde.
Der Festkommers fand anschließend im vollbesetzten Pfarrheim statt. Erster Vorsitzender Ekkehard Engelmann begrüßte neben den Geistlichen und den ehrwürdigen Schwestern auch den Landesvorsitzenden Dr. Günter Denzler, Landrat Johann Kalb, den MdL Holger Dremel und den Ersten Bürgermeister der Gemeinde Kemmern und stellvertretenden Landrat Rüdiger Gerst mit seinen Gemeinderäten. In seiner Festrede hob Dr. Günter Denzler den Grund, die Entwicklung und das Ziel der Vereinsgründung hervor. Er schilderte die Jahre des Dritten Reiches, in denen die Vereine verboten wurden und die Wiedergründungen nach dem Krieg. Die Männerseelsorge ist auch in der heutigen Zeit noch besonders wichtig und deshalb dankte er dem Jubelverein sei für sein großes religiöses Engagement.
Gottesdienst in der Kirche mit Pfarrer Markus Schürrer
Monsignore Wolfgang Witzgall betonte die enge und freundschaftliche Verbundenheit zum Kath. Männerverein St. Wendelin Kemmern und dankte für den ehrenamtlichen Einsatz in der kirchlichen Gemeinde, die Mitarbeit in den überörtlichen Gremien und den selbstlosen Dienst für den Nächsten.
Bürgermeister Rüdiger Gerst lobte den rührigen Verein als einen hochangesehenen und geschätzten Aktivposten im Kreise der Ortsvereine, der stets die Solidarität bei der Mithilfe bei Festlichkeiten in der Gemeinde zeigt. Die Förderung des katholischen Lebens auf kulturellem und sozialem Gebiet hat sich der Verein zur Aufgabe gemacht und die unterschiedlichsten Veranstaltungen werden durch die engagierte Vorstandschaft organisiert. Er erinnerte an Pfarrer Valentin Tempel, der nach 20 Jahren für sein großes Engagement, das er mit viel Umsicht ausübte, zum Ehrenpräses und der jetzige Pfarrer Markus Schürrer zum neuen Präses des Katholischen Männervereins ernannt wurde.
Übergabe Geschenk der Gemeinde durch Bürgermeister Rüdiger Gerst an den Vorstand Ekkehard Engelmann
Die Vorsitzende der Kemmerner Ortsvereine Waltraud Ruß dankte dem Jubelverein für das Mitwirken bei Prozessionen, das lebendige und aktive Vereinsleben und die Unterstützung der anderen Vereine. Sie lobte den Verein, der Flagge zeigt und seine Überzeugung nach außen vertritt. Grußworte überbrachten MdL Holger Dremel, Markus Zirkel für den Patenverein Hallstadt, Joseph Schießl für den Patenverein Altenkunstadt und Pfarrer Markus Schürrer für den erkrankten Pfarrer Valentin Tempel.
Erster Vorsitzender Ekkehard Engelmann dankte allen Rednern und gab einen kurzen Rückblick auf die Vereinsgeschichte. Der damalige Pfarrer Gottfried Arnold gab 1894 den Ausschlag zur Gründung des Vereins. Der heilige Wendelin, der bei den Bauern sehr beliebt war, wurde als Patron des Vereins gewählt. Neben der Verfolgung der kirchlichen Ziele stand auch die Solidarität der Landwirte im Mittelpunkt. 1897 wurde die erste Vereinsfahne für vierhundert Goldmark angeschafft. Der Verein, der heute 90 Mitglieder zählt, gehört seit 1963 dem Landesverband der kath. Männergemeinschaften und seit 1968 auch der diözesanen Arbeitsgemeinschaft an. Zu den Aktivitäten zählen unter anderem die Wendelinifeier mit Gemeinschaftskommunion, Einkehrtage und Exerzitien, Adventsfeiern, sowie der jährliche Gang zur Mariengrotte im Mai.
Für die musikalische Umrahmung sorgte beim Frühschoppen der Musikverein Kemmern und am Nachmittag die Volksmusikgruppe „Kemmärä Kuckuck“ unter der Leitung von Hans-Dieter Ruß.