Der Kemmerner Gemeinderat beschäftigte sich in seiner Sitzung am 17. Oktober mit Kapazitäten: Der Hochwasserschutz ist laut Auskunft des Wasserwirtschaftsamtes Kronach noch gewährleistet. Dagegen wird es bei der Betreuung der Schulkinder über Mittag und für die Hausaufgaben eng. Hier scheint der Bedarf kontinuierlich anzusteigen.
Verunsicherung herrscht bei den Kemmernern, wie Bürgermeister Rüdiger Gerst (CSU) in seinem allgemeinen Bericht ausführte. Ein Zeitungsbericht über die drastische Erhöhung der Beiträge der Elementarschutzversicherung von über 800 Prozent wurde den Bürgern zum Anlass, sich um die Sicherheit des Hochwasserschutzes in Kemmern zu sorgen. Nach Rücksprache mit Hans Joachim Rost, dem Zuständigen des Wasserwirtschaftsamtes Kronach, bestätigte sich Gersts Annahme, dass sich das Zitat über den „maroden Damm“ auf Hallstadt bezogen haben muss und nicht auf Kemmern. „Es ist ärgerlich und zum Nachteil für die Gemeinde, dass die Aussage des Wasserwirtschaftsamtes der falschen Gemeinde zugeordnet worden ist.“ Der in den 1980-Jahren fertiggestellte Hochwasserdamm in Kemmern erfülle seine Aufgabe. Die Standfestigkeit habe sich erst 2013 wieder gezeigt.
Dennoch stehe auf der Agenda der Verwaltung eine Nachrüstung des über 30 Jahre alten Dammes. Das Wasserwirtschaftsamt sei derzeit noch mit Planungs- und Baumaßnahmen durch Großprojekte in Hallstadt und Hirschaid gebunden, sehe aber – bedingt durch neue Standards und schärfere Berechnungen, die meteorologische Rahmenbedingungen und einen Klimaaufschlag von 15 Prozent mit einkalkulieren – Kemmern auf der Prioritätenliste für eine Nachrüstung weit oben.
Mittagsbetreuung für Schulkinder wird gut angenommen
Hat der Hochwasserschutz noch Kapazitäten frei, so gilt das nicht für die Hausaufgabenbetreuung der Schulkinder. Dies übernimmt momentan personell der Kindergarten St. Maria, stößt aber mit 15 Kindern an die Betreuungsgrenze. Bürgermeister Gerst unterrichtete den Gemeinderat nach einem Gespräch mit der Kindergartenleitung, der Geschäftsleitung und der Schulleitung über den aktuellen Sachstand. Die Erst- und Zweitklässler, die momentan mittags betreut werden, seien für das Mittagessen im Kindergarten, anschließend für die Hausaufgabenbetreuung im Erstklasszimmer der Schule und danach zum Spielen im Zimmer der Vorschulkinder untergebracht. Für einen in der Tendenz steigenden Bedarf für die Mittags- und Hausaufgabenbetreuung, den Schuldirektorin Gisela Koschwitz sieht, könnten weitere Räumlichkeiten nötig werden. Der Gemeinderat einigte sich darauf, bei Kindergarten und Schule den tatsächlichen Bedarf an Plätzen abzufragen und räumliche und bauliche Lösungen zu prüfen, um für die Kinder optimale Gegebenheiten zu schaffen.
Einmaliges Ferienprogramm für Kemmerner Kinder
Kemmerns Kinder sind auch in den Sommerferien immer gut untergebracht. Wie Jugendbeauftrage Silvia Jung berichtete, haben insgesamt haben 341 an den 24 abwechslungsreichen Veranstaltungen des Ferienprogramms 2013 teilgenommen. Sie haben zum Beispiel Bioschafe besucht oder den Tag mit dem Bürgermeister verbracht, Brot gebacken und sind im Klettergeschirr über den Main geschwebt. Einmalig im Landkreis ist, dass das Ferienprogramm für die Kinder komplett kostenlos angeboten werden kann, die Gemeinde übernimmt anfallende Ausgaben, viel werde aber auch von zahlreichen Unterstützern gesponsert. Ohne dieses großzügige ehrenamtliche Engagement von Bürgern, Unternehmern, Institutionen und Vereinen sei ein solches Programm nicht zu stemmen.
Kurz notiert
Die Auslegungsfrist für das Planfeststellungsverfahren über den ICE-Ausbau ist vorbei. Das Einspruchsrecht sei laut Bürgermeister Gerst intensiv von der Bevölkerung wahrgenommen worden. Bis 30. Oktober besteht weiterhin die Möglichkeit für jeden betroffenen Bürger seine Einwendungen zu formulieren und bei der Gemeinde einzureichen.
Der Gemeinderat gewährt der Basketballabteilung des SC-Kemmern wie in den letzten Jahren einen Zuschuss zu den anfallenden Hallenkosten in Höhe von 750 Euro.
Titelfoto: © S.v.Gehren / PIXELIO; Fotos Ferienprogramm: Silvia Jung
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