Schon unterschiedlich lange beschäftigen die Themen Schulkindbetreuung und Bahnübergang-Ersatzmaßnahme die Verwaltung und den Gemeinderat in Kemmern. In der Sitzung vom Mittwoch (24. September 2014) konnte aber eines davon so gut wie abgeschlossen werden und auch beim zweiten scheint eine Lösung in Aussicht, wenn auch nicht ganz unumstritten.
Vor einem Jahr suchten Kindertagesstätte, Schule und Gemeindeverwaltung gemeinsam eine Lösung für die beengte Situation der Mittagsbetreuung. Im Februar 2014 beschloss der Gemeinderat, in den leerstehenden Räumlichkeiten der alten Hausmeisterwohnung der Schule Platz für die Kinder zu schaffen. Bei einem Ortstermin zu Beginn der Gemeinderatssitzung begutachteten sie das Ergebnis. Nach den Umbaumaßnahmen laden die einst dunklen Räume nun zum Spielen ein. Die Kosten für den kindgerechten Umbau belaufen sich bislang auf ca. 27.500 Euro. Auch wenn das Mobiliar noch abgerechnet werde, liegen die Kosten insgesamt immer noch unterhalb des veranschlagten Budgets von 50.000 Euro. Denn die Mitarbeiter des gemeindlichen Bauhofes konnten viele handwerkliche Arbeiten selbst durchführen, so Bürgermeister Rüdiger Gerst.
Was noch im Februar düster wirkte …
… bietet jetzt den passend Rahmen zum Lernen und Spielen.
Kinder fühlen sich wie daheim
Nach den Arbeitern haben im September bereits 25 Schulkinder die neue Betreuung in Beschlag genommen. Die Lage innerhalb des Schulhauses sei für die Kinder eine optimale Lösung, darin sind sich die Leiterin der Kindertagesstätte Antje Ginalski und Rektorin Gisela Koschwitz einig. Das gelungene Ergebnis fasste Gisela Koschwitz in einem Satz zusammen: „Die Kinder kommen her und fühlen sich wie daheim.“ Bei einer kleinen Einweihungsfeier am 8. Oktober 2014 um 13.30 Uhr werden die neuen Räumlichkeiten von Pfarrer Valentin Tempel gesegnet.
Brücke bei Kemmern strittig
Für die weiteren Themen der Sitzung fanden sich Gemeinderäte und interessierte Bürger wieder im Sitzungssaal ein. Seit dem Erörterungsfahren bei der Regierung von Oberfranken habe sich für Kemmern der Sachstand bezüglich der Bahnübergangs-Ersatzmaßnahme nicht geändert, leitete Rüdiger Gerst ein. Er informierte den Gemeinderat über ein Gespräch, zu dem die Bürgerinitiative Lebensader alle beteiligten Verantwortlichen nach Breitengüßbach eingeladen hatte. Bei diesem Termin habe er als Bürgermeister den Verlauf der bisherigen Verhandlungen mit der Deutschen Bahn seit 1997 ausführlich dargestellt und deutlich gemacht, warum Kemmern auf einer Ersatzmaßnahme auf eigener Gemarkung besteht. Vor allem einigen Breitengüßbacher Bürgern ist die Überführungslösung bei Kemmern ein Dorn im Auge. Doch Gerst machte auch in der Gemeinderatssitzung noch einmal deutlich, dass die erreichte Überführung die „einzig für Kemmern realisierbare Möglichkeit“ ist, den Bahnübergang zu ersetzen.
So soll die Überführung bei Kemmern nach den letzten Plänen der Bahn aussehen.
Was anderes kriegen wir nicht vor der Haustür
„Eine Erweiterung Kemmerns ist nur jenseits der Gleise möglich, auf lange Sicht gedacht, ist das Gebiet hoch interessant. Es wäre kurzsichtig, sich die Möglichkeit zu vergeben, auf die andere Seite zu kommen.“ Jochen Förtsch (ZfK) äußerte sich kritisch: „Dass wir ein Bauwerk in Kemmern wollen, ist klar, aber muss es unbedingt so ein Prügelbauwerk von Brücke sein?“ Er ziehe eine schlanker dimensionierte Unterführung vor. Die langjährigen Gemeinderäte widersprachen vehement: „Jetzt ist die Überführung die beste Lösung. Das haben wir jahrelang mit Beschlüssen und Entscheidungen des Gemeinderates verfolgt. Was anderes kriegen wir nicht vor der Haustür.“
Preise für volle Ferienpässe
Zum Ferienprogramm 2014 zog Jugendbeauftragter Hans-Dieter Ruß ein kurzes Fazit. Mit durchschnittlich 18 Kindern waren die einzelnen Veranstaltungen gut besucht. Die beiden Highlights waren die Kinonacht der katholischen Jugend sowie die Dorfrally und das Spielmobil von Chapeau Claque. Ein Novum war der ausgegebene Ferienpass. Dieser könne auch jetzt noch bei der Gemeindeverwaltung abgegeben werden, damit jedes teilnehmende Kind am Samstag, 18. Oktober, bei der Eröffnung des umgestalteten Jugendheims und nach dem Familiengottesdienst sich auch seinen Preis abholen kann, so Hans-Dieter Ruß. Sein Dank galt vor allem den Vereinen und Privatpersonen, die sich in das Ferienprogramm einbrachten und den organisatorischen Unterstützen Silvia Jung, Rebekka Zöller, Kathrin Distler sowie Barbara Göller.