Seit mehreren Jahren gibt es immer wieder Probleme mit der Anstrahlbeleuchtung der Pfarrkirche und des Kreuzes am Kirchplatz. Nun befasste sich auch der Gemeinderat mit der Thematik. Außerdem ging es erneut um Luftreiniger sowie um die Frage, wie sich Beschlüsse des Gemeinderates mit dem Klimawandel vertragen.
Im Bereich des Hauptportals der Kemmerner Pfarrkirche St. Peter und Paul sowie am Kreuz gegenüber befinden sich Bodenscheinwerfer, die abends und nachts für ein ganz besonderes Ambiente auf dem Kirchplatz sorgen. Untersuchungen haben aber gezeigt, dass es, trotz Reparaturversuch, immer wieder Probleme mit eindringendem Wasser gibt. Folge: Die Strahler fallen aus. Ein Fachbetrieb hat sich die Situation nun noch einmal angeschaut und einen Austausch vorgeschlagen. Insgesamt würde dieser rund 6.600 Euro kosten, die neue Beleuchtung wäre zudem mit moderner LED-Technik ausgestattet. Einstimmig beschloss das Gremium, den Austausch vorzunehmen. Beim Einbau soll darauf geachtet werden, dass eine möglichst geringe Blendwirkung für Gottesdienstbesucher beim Verlassen der Kirche entsteht.
Von der katholischen Kirchenstiftung, die Träger des Haues für Kinder St. Maria ist, lag ein Antrag auf Bezuschussung beziehungsweise Kostenübernahme für Luftreinigungsgeräte vor. Vier sollen für Kinderkrippe und Kindergarten angeschafft werden, zwei weitere für den Hort- und den Vorschulbereich. Für letztere Geräte soll die Gemeinde den Eigenanteil der Kirchenstiftung übernehmen, für die weiteren 50 Prozent vom Eigenanteil der Kirchenstiftung. Bürgermeister Rüdiger Gerst erklärte den Gremiumsmitgliedern kurz die Fördersituation. Auf die Gemeinde kämen damit Kosten von ca. 8.250 Euro zu. Der Gemeinderat gab grünes Licht. In der Sitzung Ende August waren auch Luftreiniger für die Schule einstimmig genehmigt worden. Hier liegt der Anteil der Gemeinde bei ca. 13.500 Euro. Gemeinderat Helmut Wild (ZfK) fragte noch nach, ob nicht auch ein Leasing solcher Geräte in Frage komme, da sie möglicherweise in wenigen Jahren nicht mehr benötigt würden. Gerst erklärte, ihm sei keine Gemeinde bekannt, die so vorgegangen wäre, er werde es aber prüfen.
Klima und Gemeinderat
Von Gemeinderatsmitglied Dr. Oliver Dorsch (Grüne) lag ein Antrag vor, Klimaauswirkungen bei der Entscheidungsfindung des Gemeinderats zu berücksichtigen, insbesondere den CO2-Ausstoß. Zudem sollten Entscheidungsoptionen, die den Klimawandel abschwächen, prioritär behandelt werden. Bürgermeister Rüdiger Gerst erklärte, der Gemeinderat habe die Auswirkungen von Entscheidungen auf Umwelt und Ökologie stets im Blick. „Man sollte so etwas nicht weiter formalisieren“, so Gerst. Er könne nicht empfehlen, zuzustimmen, da der Gemeinderat dann an den Beschluss auch gebunden wäre. Werner Weinkauf (CSU) sah auch mögliche Auswirkungen auf Bauanträge von Bürgerinnen und Bürgern.
Jochen Gottwald (ZfK), der für den nicht anwesenden Dr. Oliver Dorsch das Wort ergriff, erkannte im Antrag keine Quantifizierung oder Mehrarbeit für die Verwaltung. „Ziel ist lediglich, dass Auswirkungen aufs Klima beachtet werden.“ Helmut Wild meinte, der Gemeinderat könne durch einen solchen Beschluss zeigen, dass man hinter dem Thema Klimaschutz stehe. Bürgermeister Gerst erwiderte: „Wir zeigen dies durch unsere Entscheidungen und nicht durch Beschlüsse mit Empfehlungs- oder Vorzeigecharakter.“ Der von ihm vorgetragene Beschlussvorschlag, der auf dem Antrag von Dorsch basierte, fand dann mit vier zu neun Stimmen auch keine Mehrheit.
Bericht des Bürgermeisters und Anfragen
Die Sperrung des Wirtschaftsweges zwischen Kemmern und Breitengüßbach, der gerne auch als Radweg benutzt wird, ist nach den Sanierungsarbeiten nun aufgehoben. Bisher, so Gerst, bewähre sich der neue Belag sehr gut. Während der Bauarbeiten hatte es immer wieder Schwierigkeiten gegeben – unter anderem wurde der Weg trotz Sperrung von Radfahrern und auch von Traktoren benutzt und dabei beschädigt. Auch wurden ein Radlader und eine Walze der Baufirma mutwillig beschädigt.
Helmut Wild fragte zum Schluss der Sitzung nach, ob es im Nachgang zu einer Anfrage bereits vor längerer Zeit einen neuen Sachstand gebe. Architekt Karl-Heinz Rösch sollte demnach Vorschläge machen, wie die Engstelle zwischen Kirche und Pfarrhaus entschärft werden könnte. Hier sind die Verkehrsbereiche durch eine erhöhte Bordsteinkante voneinander abgetrennt, was laut Wild immer wieder zu Unfällen beziehungsweise Stürzen von Radfahrern, gerade bei Dunkelheit, führe. Gerst erklärte, dieser Bereich sei so nach vielen Gesprächen mit der Regierung von Oberfranken entstanden, eine andere Lösung wie das Anbringen einer Kette kam damals nicht in Frage. „Hier wurde keine Gefahrenstelle geschaffen“, so Gerst. Er werde aber noch einmal auf Rösch zugehen. Denkbar wäre etwa, Reflektionsstreifen am Boden anzubringen.
In der Engstelle ist eine Bordsteinkante verbaut, um die Verkehrsbereiche zu trennen. Archivfoto: Johannes Michel