In seinem Rückblick auf das Jahr 2024 präsentierte Bürgermeister Rüdiger Gerst die wichtigsten Ereignisse, die in der Gemeinde Kemmern im vergangenen Jahr wichtig waren. Einige Projekte stechen besonders heraus.
Insgesamt fanden im Jahr 2024 16 Gemeinderatssitzungen statt, in denen 205 Tagesordnungspunkte behandelt wurden. Im Gremium gab es auch personelle Veränderungen: Zu Jahresbeginn trat Dr. Oliver Dorsch zurück, Dr. Anne Schmitt rückte im Januar nach. Im März verstarb Gemeinderatsmitglied Günter Schwank – Jochen Kutzelmann übernahm daraufhin dessen Sitz.
Ein Einschnitt im Gemeindeleben war der Tod von Schwester Karin, der das Ende des Dillinger Franziskanerinnen-Konvents markierte, welcher über 134 Jahre in Kemmern wirkte. Auch Pfarrer Markus Schürrer legte nach sechsjähriger Amtszeit im Oktober sein Amt nieder, neuer leitender Pfarrer im Seelsorgebereich wurde der bisherige Pfarrvikar Philipp Janek.
In Sachen Infrastruktur konnte Kemmern bedeutende Fortschritte erzielen. Am 21. September wurde das Seniorenwohnen mit Tagespflege als Teil eines Mehrgenerationenprojekts fertiggestellt und feierlich eingeweiht. Parallel dazu wurde die energetische Sanierung der Schulturnhalle mit einer Investition von etwa 1,2 Millionen Euro abgeschlossen. Ebenso wurden die neue Schulsportanlage, der Pausenhof und das „Grüne Klassenzimmer“ fertiggestellt, ebenfalls mit Kosten von rund 1,2 Millionen Euro. Zudem leitete die Gemeinde die Flachdachsanierung über dem Umkleidebereich der Schulturnhalle ein, die voraussichtlich 200.000 Euro kosten wird. Eine Bestandsaufnahme des Brandschutzes im Schulgebäude zeigte, dass hier in den kommenden Jahren erhebliche Investitionen notwendig sein werden.
Technische Anlagen kommen in 2025
Auch beim Hochwasserschutz ging es weiter: Die baulichen Anlagen wurden fertiggestellt, während die technischen Einrichtungen 2025 folgen. Gleichzeitig begann die Planung des siebten Bauabschnitts der Ortskernsanierung („Am Bächlein“), deren Umsetzung im Jahr 2025 starten soll.
Weitere nennenswerte Projekte waren die Asphaltierung der Überfahrt über den Hochwasserdamm in der Bühlstraße (Kosten: 38.000 Euro) sowie die Wiederfreigabe und Verbesserung des Mainradwegs. Ein neues Notstromaggregat für das Feuerwehrhaus wurde geliefert und soll bei einem Blackout als „Leuchtturm“ dienen. Hier investierte die Gemeinde rund 46.000 Euro. Auch die Neugestaltung des Spielplatzes an der Brückenstraße gelang.
Richtung Jahresende setzte die Gemeinde die Grundsteuerreform um, was für die Verwaltung einen hohen Aufwand bedeutete. Dank einer Senkung der Hebesätze konnte die Reform aufkommensneutral gestaltet werden, wobei weitere Anpassungen im nächsten Jahr wahrscheinlich sind.
Als Fazit nannte Gerst das Jahr aus Sicht der Gemeindepolitik „ausgesprochen erfolgreich“ – insbesondere mit Blick auf Projekte wie das Seniorenwohnen mit Tagespflege, die Aufwertungen am Schulgebäude und den Hochwasserschutz, der sich auf der Zielgerade befindet.
Aufwertung des Pausenhofes
Bereits in der Gemeinderatssitzung am 27. November 2024 wurde das Farbkonzept für die Neugestaltung des Pausenhofs der Grundschule Kemmern vorgestellt. Architekt Karl-Heinz Rösch und Schulleiterin Anja Kluge präsentierten ein Konzept, das sich an dem pädagogischen Ansatz der „Giraffensprache“ orientiert. Dieses Konzept zielt darauf ab, eine gewaltfreie Kommunikation und einen respektvollen Umgang miteinander zu fördern – Werte, die sowohl im Schulalltag als auch im späteren Leben von großer Bedeutung sind.
Zur visuellen Unterstützung des Ansatzes soll ein Giraffenkopf an einer Wand Richtung Pausenhof angebracht werden, ergänzt durch ein Giraffenfellmuster. Nach der Beratung entschied der Gemeinderat einstimmig, dem vorgeschlagenen Farbkonzept zuzustimmen und die Malerfirma mit der Umsetzung zu beauftragen. Hier ist mit Mehrkosten von 4.000 Euro zu rechnen. Darüber hinaus wird die Schulleitung weitere Gestaltungsmöglichkeiten, eventuell mit Einbindung der Schulkinder, prüfen und die Ergebnisse dem Gemeinderat vorlegen.