Im Titelbild: Aktuell ist die Überfahrt mit einer wassergebundenen Decke befestigt.
Die Bauarbeiten für den verbesserten Hochwasserschutz in Kemmern sind weit fortgeschritten, auch die Aussichtsplattform lässt sich bereits bestaunen. Bei einem Ortstermin beschäftigte sich der Gemeinderat aber noch mit einer Überfahrt …
Zwischen Main und Hochwasserdamm, direkt unterhalb der neuen Aussichtsplattform, befindet sich in Kemmern der Festplatz. Mehrmals im Jahr wird er gebraucht – für die Kirchweih, das Kuckucksfest oder größere Vereinsfestivitäten. Im vergangenen Jahr zeigte sich aber: Die neue Zufahrt funktioniert für große Fahrzeuge eher schlecht. „Ich war dabei, als ein LKW mit dem Festzelt in Schräglage kam. Besonders das Befahren der Seitenbereiche des Wegs ist problematisch, sie rutschen weg“, erklärte Gemeinderat Tobias Wagner (CSU) in der Gemeinderatssitzung vom 21. März 2024.
Der Gemeinderat beim Ortstermin an der Überfahrt …
… und der neuen Aussichtsplattform.
Zuvor hatten sich die Gremiumsmitglieder vor Ort an der Überfahrt in der Bühlstraße ein genaues Bild der Lage gemacht. Drei Probleme zeigen sich: Durch die Erhöhung des Hochwasserdammes ist die Überfahrt steiler geworden, der Kurvenradius auf der Richtung Main gelegenen Seite reichte zunächst nicht aus (und wurde bereits mit Kies vergrößert) und die bisher aufgebrachte wassergebundene Decke nimmt durch die schweren Fahrzeuge leicht Schäden, da die Räder durchdrehen und die Fahrzeuge damit ins Rutschen kommen können. Bürgermeister Rüdiger Gerst schlug vor, die Überfahrt asphaltieren zu lassen. Ein Angebot über rund 33.000 Euro liegt der Gemeinde bereits vor. „Die Anregung kam auch vonseiten der Landwirtschaft, die ebenfalls die Überfahrt nutzt“, erklärte Gerst. Bei einer Versammlung der Jagdgenossen habe er das Thema daher angesprochen, es habe sich aber kein einheitliches Bild für eine Asphaltierung erbeben. Dennoch: Die Gemeinde nehme sehr viel Geld für die Neugestaltung des Festplatzes in die Hand, da sollte die Zufahrt auch passen. Gerst sprach zudem die Sicherheitsaspekte an.
Abschied von Günter Schwank – Jochen Kutzelmann neu im Gemeinderat
Gemeinderätin Rosemaria Schmitt (CSU) wies auf die hohen Instandhaltungskosten hin, falls die aktuelle wassergebundene Decke oft saniert werden müsse und sprach sich klar für die Asphaltierung aus. Dr. Anne Schmitt (Grüne) sah das anders. Der Weg werde nicht allzu oft im Jahr genutzt. Zudem werde sich der Bereich mit einer Asphaltdecke im Sommer stark aufheizen. Bei einer Gegenstimme wurde beschlossen, die Asphaltierung in Auftrag zu geben.
Mit einem emotionalen Vortrag nahm Bürgermeister Rüdiger Gerst Abschied von Gemeinderat Günter Schwank (UBB, links im Bild). Er war Anfang März nach schwerer Krankheit im Alter von 76 Jahren verstorben. Schwank gehörte dem Gemeinderat von 1978 bis 1990 für die CSU und von 1996 bis heute für den UBB an. Damit kam Schwank auf 40 Jahre im Gemeinderat, auch bayernweit eine Seltenheit, wie Gerst betonte.
Für Schwank rückt Listennachfolger Jochen Kutzelmann in den Gemeinderat nach, er wurde von Gerst vereidigt.
Bürgermeister Rüdiger Gerst heißt Jochen Kutzelmann im Gemeinderat willkommen.
Busverbindung geht in zweite Testphase
Beraten wurde in der Sitzung auch über den Weiterbetrieb der Busverbindung von Kemmern zum Gewerbepark Breitengüßbach. Sie war im Dezember für eine Probephase von zunächst drei Monaten gestartet. Die Idee: Insbesondere Seniorinnen und Senioren die Möglichkeit zu bieten, die dortigen Geschäfte zu besuchen, da es in Kemmern keine Nahversorgung mehr gibt.
Genutzt wurde dafür der Schulbus, der einen „Schwenk“ machte. Allerdings habe sich, so Gerst, der Montag nicht als ideal herausgestellt, dementsprechend seien die Fahrgastzahlen eher gering gewesen. Einstimmig wurde beschlossen, die Testphase um drei Monate zu verlängern, den Gewerbepark nun allerdings freitags anzufahren. Der Einstieg ist an allen Bushaltestellen in Kemmern möglich, die Fahrt kostet einen Euro. Nach den Osterferien sollen die Fahrten wieder aufgenommen werden.
Neues Servicefahrzeug
Einstimmig beschlossen wurde die Mitfinanzierung der Ersatzbeschaffung eines Saug- und Spülfahrzeugs durch den Zweckverband Kommunale Selbsthilfe im Landkreis Bamberg. Kemmern ist hier Mitglied, genauso wie die Kommunen Breitengüßbach, Ebrach, Memmelsdorf, Oberhaid und Scheßlitz. Das Fahrzeug kostet rund 512.000 Euro, der Anteil der Gemeinde Kemmern (errechnet nach Einwohnern) liegt bei 26.500 Euro. Das aktuelle Saug- und Spülfahrzeug ist 22 Jahre alt und soll im kommenden Jahr ersetzt werden. Somit werden die Finanzmittel auch erst für den Haushalt 2025 relevant.