Für den Gemeinderat ein Ausnahmejahr

Im Titelbild: Das Kinderhaus „Kuckucksnest“ am Tag der offiziellen Einweihung.

In Kemmern ging ein spannendes Jahr zu Ende – mit großen Projekten, aber auch einem Umbruch im Gemeinderat.

In der letzten Gemeinderatssitzung eines Jahres erfolgt in Kemmern traditionell der Jahresrückblick des Bürgermeisters. Rüdiger Gerst hatte dafür die wichtigsten Entscheidungen und Projekte zusammengestellt und ließ das Jahr somit Revue passieren. Bei den öffentlichen Terminen stach die offizielle Einweihung der neuen Kindertagesstätte Kuckucksnest hervor. Die Einrichtung beherbergt zwei Kinderkrippen- und zwei Kindergartengruppen und ergänzt das Betreuungsangebot in Kemmern. Seit September 2022 ist die Kita in Betrieb. Gleich nebenan erfolgten 2023 sowohl der Spatenstich als auch das Richtfest für das Service-Wohnen – hier entstehen 19 seniorengerechte Wohnungen und eine Tagespflege mit 20 Plätzen.

Seit Februar 2023 läuft die energetische Sanierung der Schulturnhalle. Ein neuer Sportboden wurde eingebaut, das Dach mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Noch gearbeitet wird am im Außenbereich – der Pausenhof mit Boulderwand, ein Spielgerätebereich, der neue Hartplatz, die Laufbahn und ein grünes Klassenzimmer steigern die Attraktivität des Schulgeländes. Apropos Schule: Seit August hat die Schule in Kemmern mit Anja Kluge eine neue Rektorin – ihre Vorgängerin Gisela Koschwitz trat in den Ruhestand ein.

Das Gebäude für Service-Wohnen und Tagespflege ist schnell in die Höhe gewachsen.

Abwassergebühren stiegen

Aber auch viele andere Projekte standen an. So wurde der Spielplatz Holunderweg durch den gemeindlichen Bauhof neu angelegt – als nächstes folgt der Spielplatz Brückenstraße. Die Baumaßnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes wurden fortgeführt. Insbesondere wurden die Überfahrten über den Deich hergestellt und die Erdarbeiten für die Aussichtsplattform beendet. Im November bekam die Gemeinde eine neue Internetseite. Neu gestaltet wurde die Abwassergebührensatzung – nach der Aufgabe der eigenen Kläranlage und dem Anschluss an die Kläranlage Bamberg mussten hier die Gebühren deutlich angehoben werden. Dafür ist die Abwasserentsorgung auf lange Zeit gesichert und die Kemmerner Bürgerinnen und Bürger erhielten keine einmaligen hohen Gebührenbescheide.

Im Friedhof wurde ein teilanonymes Gräberfeld angelegt, die Friedhofssatzung inklusive der Gebührensatzung wurde überarbeitet. Nahezu vollständig auf LED umgestellt wurde die Straßenbeleuchtung. Und: Nach den Sprengungen der Geldautomaten der VR Bank und der Sparkasse war eine Bargeldversorgung vor Ort nicht mehr gegeben. Zum Januar 2023 konnte ein gemeinsamer Geldautomat der beiden Geldinstitute mit höheren Sicherheitsstandards in Betrieb genommen werden.

Hängepartie im Gemeinderat

Ein Thema sorgte im Gemeinderat für lange Diskussionen. Denn geprüft wurde, ob die Kirchweih vom Festplatz auf den Kirchplatz verlagert werden könnte. Insbesondere aufgrund von Sicherheitsbedenken bezüglich der Rettungswege entschied sich das Gremium aber dagegen.

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Noch lange in Erinnerung bleiben wird in Kemmern eine lange Hängepartie im Gemeinderat. Denn im Januar traten die Gemeinderäte Jochen Förtsch, Helmut Wild und Julia Schatkowski-Amtmann von „Zukunft für Kemmern“ (ZfK) zurück, die gemeinsame Fraktion mit den Grünen wurde aufgelöst. Einen Monat zuvor hatte sich der mittlerweile verstorbene Gemeinderat Jochen Gottwald, ebenfalls ZfK, aus dem Gemeinderat zurückgezogen. Die vier vakanten Sitze hätten an sich problemlos besetzt werden können, denn auf der Liste der ZfK, die zur Kommunalwahl 2020 aufgestellt worden war, fanden sich ausreichend Kandidatinnen und Kandidaten. Niemand allerdings war bereit, die Wahl anzunehmen. Nach Rücksprache der Gemeindeverwaltung mit dem Landratsamt Bamberg bleiben die vier Sitze daher bis zur nächsten Wahl 2026 unbesetzt, der Gemeinderat Kemmern besteht somit noch aus zehn Mitgliedern plus Erstem Bürgermeister.

Im Januar 2024 wird sich der Gemeinderat erneut ein wenig verändern. Denn Gemeinderat Dr. Oliver Dorsch (Grüne) kündigte in der Jahresabschlusssitzung seinen Rückzug aus dem Gremium an – aus beruflichen Gründen. Seit 2014 gehört er dem Gremium an. Eine Nachfolge ist in diesem Fall unproblematisch – laut der Internetseite der Grünen Kemmern wird Dr. Anne Schmitt als Listennachfolgerin nachrücken. Mehr ist dann in der nächsten Sitzung am 18. Januar 2024 zu erfahren.

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