Zur diesjährigen Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr in der Brauerei Wagner begrüßte der zweite Vorstand Volker Pflaum die beiden Bürgermeister Rüdiger Gerst und Hans-Dieter Ruß, die anwesenden Gemeinderäte und das Ehrenmitglied Georg Wagner. Im Totengedenken wurde der beiden, im letzten Jahr verstorbenen Mitglieder Richard Brand und dem ehemaligen Pfarrer Hannjürg Neundorfer gedacht. Schriftführer Hans-Dieter Ruß verlas das Protokoll der letzten Jahreshauptversammlung. Erster Vorstand Max Eichhorn gab in seinem Rechenschaftsbericht einen Rückblick auf die drei Verwaltungsratsitzungen und die Vereinsveranstaltungen, wie Brandschutztag und Kameradschaftsabend.
Einen großen Stellenwert nahm das 1000-jährige Jubiläum der Gemeinde ein. So beteiligte man sich neben dem Festwochenende mit dem Schirmherrn Markus Söder und dem großen Festzug auch am Apfelmarkt, dem Lichterfest mit dem Motiv eines Feuerwehrautos auf zwei mal zwei Metern und dem zweitägigen Weihnachtsmarkt. Genau wie 2017 wird auch die Feuerwehr auch 2018 an den üblichen kirchlichen und gemeindlichen Veranstaltungen teilnehmen. Sein besonderer Blick lenkte er auf den Brandschutztag am 9. September 2018, an dem das neue Feuerwehrhaus eingeweiht werden soll. Durch den Verein werden auch Investitionen im Feuerwehrhaus vorgenommen. So sind es die Küche, die Audiotechnik und die Bestuhlung der beiden Unterrichtsräume für die Aktiven und die Jugend, die vom Verein finanziert werden.
Bernhard Gries gab den Bericht des ersten Kommandanten vom 01.01. bis 31.12.2017. 47 Kameraden, davon drei Frauen, sowie fünf Mitglieder der Jugendgruppe gehören zur Wehr. Erfreulich sei der Übertritt von Eileen Schwank zu den Aktiven und der Neueintritt von Peter Wittmann, Sebastian Ott und Stefan Thiem. Ihm gegenüber steht ein Übertritt zur Feuerwehr Hallstadt und die Freistellung von Kamerad Hans-Dieter Ruß nach über 42 Jahren. 2017 waren 50 Einsätze zu verzeichnen, davon 27 THL- und fünf Brandeinsätze, zwei Sicherheitswachen und 16 sonstige Tätigkeiten. 710 Feuerwehrleute waren dabei im Einsatz um, wie zum Beispiel zwei Tote zu bergen oder 23 Keller von Wasser zu befreien. Bernhard Gries schilderte, wie dramatisch oft die Einsätze sind und wie sie im Gedächtnis eines Jeden hängenbleiben. Eine Marathonaufgabe war auch die Verkehrsreglung am Kemmerner Apfelmarkt, zu dem gleichzeitig noch zwei Einsätze kamen. Auf dem Dienstplan der Aktiven standen außerdem noch 23 Übungen, wie THL, Gerätekunde, Türöffnung, Wasserförderung, Motorsägenführer-Lehrgang oder Atemschutzübung im Brandschutzcontainer. Dazu kam noch eine Alarmübung: Waldbrand beim Tempel am Kreuzberg bei Hallstadt. Mathias Panzer absolvierte erfolgreich den Gerätewart und Christian Keller den Zugführer-Lehrgang. 2017 erhielt die Wehr auch eine Löschlanze, einen neuen Türöffnungssatz und ein digitales Mobilfunktelefon mit Internetfähigkeit um stets auf dem neusten Stand zu sein. Der Kommandant gab mittels Bildern einen Einblick auf den Baufortschritt des neuen FW-Hauses. Fenster, Türen und Tore sind eingebaut, die Heizung ist fertig, Elektrik und Putzerarbeiten laufen in vollem Gang und Lüftungsanlage und Schlauchpflege sind auf den Weg gebracht.
1. Bürgermeister und 1. Vorstand mit dem 70-jährigen Mitglied Willi Molitor
Erster Bürgermeister Rüdiger Gerst, 2. Vorstand Volker Pflaum, Hauck Robert (50 Jahre), 2. Kommandant Wolfgang Eichhorn, Willi Molitor (70 Jahre), Adam Schütz (50 Jahre) 1. Kommandant Bernhard Gries, 1. Vorstand Max Eichhorn
Ein Thema, das zurzeit den Feuerwehrleuten überall zu schaffen macht, ist der fehlende Respekt, dass Kameraden bei den Einsätzen ignoriert, angepöbelt und behindert werden. Sie werden auch hier auf dem Land beschimpft und beleidigt, obwohl sie nur helfen. Hierzu verlas er einen anonymen Brief eines Berufsfeuerwehrmannes in einer Fachzeitschrift, der unter die Haut ging. In ihm wird geschildert, mit welchen Erlebnissen und grausamen Bildern ein Feuerwehrmann leben muss, wie er seine Gesundheit und sein Leben für andere aufs Spiel setzt.
Die Errichtung einer Kindergruppe ab sechs Jahren bei der Feuerwehr, um auch in Zukunft einsatzfähig zu bleiben, ist ein weiteres Thema der nächsten Jahre. Er dankte allen Aktiven, dem Verein und der Gemeinde für die stetige Unterstützung.
Für die Jugendfeuerwehr gab Christian Derra seinen Bericht. Die drei Neuzugänge Elias May, Simon Henkel und Nick Schwinn ergänzen die Gruppe. 24 Übungen, die Übergabe eines selbstgebauten Sandkastens an den Asylbewerber und das 1000-jährige Jubiläum der Gemeinde gehörten zum Programm. Beteiligt war man auch am Ferienprogramm mit einem Erste-Hilfe-Kurs und dem Besuch der Ständigen Wache Bamberg. Als kleines Dankeschön unternahm man einem Ausflug zum Klettergarten und Schwimmbad nach Pottenstein. Die Werbung neuer Jugendlicher und der Aufbau einer Kindergruppe sind die Ziele in den nächsten Jahren.
Kassenwart Helmut Ortlauf berichtete über 170 Mitglieder zum Jahreswechsel und stellte die Einnahmen und Ausgaben gegenüber. Er konnte über eine erfreuliche Entwicklung der Kasse berichten, die vom Revisor Bernhard Dorsch mit einer ordnungsgemäßen Kassenführung bestätigt wurde.
Ein Höhepunkt der Versammlung war die Ehrung langjähriger Mitglieder. So erhielten Robert Hauck, ehemaliger Fahnenträger, und Adam Schütz, langjähriger „Kaffee-Organisator“ bei Festen, für 50 Jahre die goldene Ehrennadel mit Urkunde und einen Bierkrug durch Vorstand Max Eichhorn und Bürgermeister Rüdiger Gerst. Willi Molitor, ein ehemaliger Maschinist und Oberfeuerwehrmann, wurde für 70 Jahre Treue zum Verein geehrt.
Für die Gemeinde überbrachte Bürgermeister Rüdiger Gerst die Grußworte. Bei den vielen Aufgaben sind die Technischen Hilfeleistungen in der Überzahl und die Katastropheneinsätze steigen. Die Großveranstaltungen der 1000-Jahrfeier im letzten Jahr wären ohne den Einsatz der Feuerwehr nicht möglich gewesen. Eine sorgfältige Planung machten einen reibungslosen Ablauf möglich. Der Festzug wurde durch die Teilnahme mit den Feuerwehrleuten in alten Uniformen, dem alten Spritzenanhänger und den Paten- und Nachbarvereinen aufgewertet. Die ständige Ergänzung der Ausrüstung und die Anschaffung der neuesten Geräte sei der richtige Weg, um die Feuerwehr schlagkräftig zu erhalten. Die Feuerwehrleute setzen bei den Einsätzen immer Gesundheit und Leben aufs Spiel, die psychischen Belastungen können sehr hoch sein und dafür haben sie auch den Anspruch auf einen guten Schutz im Einsatz. Die Blaulichtalamierung bietet die erste Information für die Einsätze. Rüdiger Gerst zeigte großen Respekt vor den Leistungen der Feuerwehr. Der Bau des neuen Feuerwehrhauses macht große Fortschritte. So wurden bereits 1,2 Millionen Euro ausgegeben, der Bau liegt im Zeitplan und der Einweihung am Brandschutztag steht aus heutiger Sicht nichts im Wege. Auch hier haben sich die Verantwortlichen der Feuerwehr, sei es bei den Planungen oder der Teilnahme am Shurfix immer beteiligt. Er dankte dem Verein für seine finanzielle Beteiligung am Feuerwehrhaus, den Führungskräften für die Ausbildung, den Aktiven und allen Helfern in der Feuerwehr.