Zwischen Lauter und Appendorf, nördlich des Aussiedlerhofes, soll ein Zimmereibetrieb entstehen. Der entsprechende vorhabenbezogene Bebauungsplan wurde vom Gemeinderat nun einstimmig genehmigt. Die Kinder in Leppelsdorf dürfen sich über einen neuen Spielturm freuen. Und: Auch das Thema Klärschlammverwertung, das zurzeit viele Kommunen beschäftigt, war Thema in Lauter.
„Wir befinden uns noch ganz am Anfang der Planung.“ Stadtplanerin Dr. Cäcilie Neubauer präsentierte dem Gemeinderat Lauter in seiner Sitzung vom 18. Juni 2020 die Pläne für die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes „Zimmerei Hemmer“. Errichtet werden sollen ein Zimmereibetrieb sowie ein Einfamilienwohnhaus. Die betroffene Fläche befindet sich zwischen Lauter und Appendorf entlang der Staatsstraße. „Ein Teil liegt in der Baubeschränkungs- und Bauverbotszone, daher müssen wir uns noch mit dem Staatlichen Bauamt abstimmen“, so Neubauer. Zuerst solle aber die Unterstützung des Gemeinderats abgeholt werden.
Johannes Hemmer wurde ebenfalls das Wort erteilt. Er informierte die Gremiumsmitglieder genauer über das Vorhaben und ging auch auf das an sich schwierige Grundstück ein. „Wir haben keine ebene Fläche“, so Hemmer. Daher verliere er hinter dem Gebäude Lagerbereiche, die dafür Richtung Staatsstraße entstehen könnten – mit einem vorspringenden Dach. Dafür sei aber auch die Zustimmung des Straßenbauamts nötig. Den Gemeinderäten gefiel die Planung – und sie gaben dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan einstimmig grünes Licht.
Auf dieser Fläche soll der Zimmereibetrieb entstehen.
Lauter fördert bauliche Investitionen
Der für so manchen Einwohner von Lauter wichtigste Tagesordnungspunkt war schnell abhakt, ging es doch nur noch um die endgültige Zustimmung: Verabschiedet wurde das kommunale Förderprogramm mit vorhergehender Bauberatung im Rahmen der Baunach-Allianz ebenfalls einstimmig. Die wichtigsten Inhalte: Liegt ein Grundstück im definierten Gebiet, kann eine Bauberatung beauftragt werden. Anschließend fördert die Gemeinde Umbau, Ausbau, Erweiterung oder Sanierung leerstehender Gebäude, ebenso den möglicherweise erforderlichen Abbruch alter Gebäudesubstanz mit einem Zuschuss von zehn Prozent (Maximalförderung: 10.000 Euro), wobei eine Mindestinvestitionssumme von 20.000 Euro zu erreichen ist. Pro Kind erhöht sich der Fördersatz für bauliche Investitionen um ein Prozent. Informationen für Interessierte gibt es bei der Gemeinde. Für das aktuelle Jahr stellt Lauter für das Förderprogramm 36.000 Euro im Haushalt bereit.
Im November 2019 beschloss der Gemeinderat, die Ersatzbeschaffung eines Tragkraftspritzenfahrzeugs (TSF) für die Feuerwehr Deusdorf. Dazu wurden Angebote eingeholt – die Räte gaben dem jeweils günstigsten Angebot statt. Das Fahrgestell kostet rund 31.000 Euro, der Aufbau 46.000 Euro und die Beladung 23.000 Euro. Somit summieren sich die Gesamtkosten für das TSF auf knapp 100.000 Euro. Bürgermeister Ronny Beck, der als Feuerwehrkommandant für das so genannte Leistungsverzeichnis mit verantwortlich war, ließ sich vom Gemeinderat weitere 3.000 Euro für sinnvolle weitere Ausstattungen gleich mitgenehmigen.
Neuer Spielturm für Spielplatz in Leppelsdorf
Die Verwertung von Klärschlamm, die immer schwieriger landwirtschaftlich möglich ist, bereit den Kommunen zurzeit Kopfzerbrechen. Ein Großteil der Landkreisgemeinden ist schon vor einigen Jahren den Regionalwerken des Landkreises beigetreten – und die möchten nun eine Trocknungsanlage für Klärschlamm in Strullendorf errichten. Daher erhalten die Mitgliedskommunen die Frage: Wollt ihr mitmachen? Eine definitive Zusage konnte der Gemeinderat allerdings noch nicht treffen. „Aktuell wissen wir nicht, wie es mit der Kläranlage in Appendorf weitergeht – ob und wie sie saniert wird“, so Beck. Daher gab der Gemeinderat nur eine Absichtserklärung zur Teilnahme an die Regionalwerke ab.
Für knapp 5.000 Euro bekommt der Spielplatz in Leppelsdorf einen neuen Spielturm. Der bisherige musste im Mai gesperrt werden, da viele Bretter morsch sind und auch einige Schrauben gefährlich herausstanden. Für die Gemeinderäte stellte sich vor allem die Frage, ob es für Leppelsdorf weiterhin ein großes Spielgerät braucht, ob wieder Holz oder besser Plastik zum Einsatz kommen soll und ob auch Eigenleistung möglich ist. Bürgermeister Beck zeigte einige Vorschläge, am Ende fand ein Holzturm mit Rutsche und Schaukel die Zustimmung. Angeregt wurde, in einer der kommenden Sitzungen einmal generell über die gemeindlichen Spielplätze zu sprechen und gegebenenfalls ein Spielplatzkonzept mit einem Sanierungsplan zu erstellen.
Der Spielturm auf dem Spielplatz in Leppelsdorf ist aktuell gesperrt.
In der Sitzung hatten außerdem zu Beginn die Herren Eichner und Schmitt von der Lebenshilfe Bamberg das Projekt „Integra Mensch“ vorgestellt und die Gemeinderäte dazu aufgerufen, sich weiterhin für die Integration einzusetzen. Beschlossen wurde auch, drei Personen einen Führerschein der Klasse C (Kosten jeweils ca. 2.500 Euro) zu ermöglichen, um weiterhin genügend Fahrer für das große Feuerwehrfahrzeug vor Ort zu haben.
Fotos Spielplatz: Ronny Beck