Dorferneuerung beschäftigte die Ebinger über 20 Jahre lang

MIT BILDERGALERIE!

„Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben wir uns zusammengerauft und ein Gemeinschaftsgefühl entwickelt“, sagte Thomas Huber, der örtliche Beauftragte der Dorferneuerung Ebing bei der Abschlussfeier. Pfarrer Reinhold Braun sprach im Gottesdienst im Feuerwehrhaus von einer Zeit des vertieften Miteinanders. Er erinnerte an den verstorbenen Geo Schneiderbanger, der den Ebinger Marktplatz als einmalig bezeichnete. Mit der Dorferneuerung sei etwas sehr Schönes geschaffen worden, wichtig sei aber der Geist der hinter dieser Erneuerung stehe.

Nach dem Gottesdienst wurde das zum Abschluss der Dorferneuerung am Kaspar Röckelein-Platz aufgestellte Denkmal geweiht. Für das Dorferneuerungsdenkmal wählte der Vorstand eine künstlerisch gestaltet Stele, auf der die wesentlichen, charakteristischen Merkmale dargestellt sein sollten. Geschaffen wurde sie vom Bildhauer Reinhard Klesse, der die Vorgaben zu „Ebing am Main“, zur Dorferneuerung, „Entstehung um 800“  und „Ebing am Handelsweg“ unverkennbar darstellte. „Mit der Weihe dieses Denkmals beenden wir etwas, was uns über 20 Jahre beschäftigt hat“, sagte Thomas Huber bei seiner Begrüßung der Festgäste. Als sichtbare Zeichen dieses Engagements bezeichnete Huber die gelungen Gestaltung von  Marktplatz, Kirchplatz und Kaspar Röckelein-Platz. Sein besonderer Dank galt den Anliegern am Marktplatz. Hätten sie sich nicht bereit erklärt, sich an den Dorferneuerungsmaßnahmen finanziell zu beteiligen, wäre wahrscheinlich die Dorferneuerung Ebing schon in den „Kinderschuhen“ gescheitert.

Gudrun Kraus vom Amt für Ländliche Entwicklung, die Vorsitzende der Teilnehmergemeinschaft Rattelsdorf-Ebing bedankte sich ebenfalls bei den engagierten Vorstandsmitgliedern, Firmen und Planern sowie bei der Marktgemeinde mit den Bürgermeistern Bruno Kellner und Altbürgermeister Gerhard Jäger. Sie erinnerte an den Ablauf der Dorferneuerung.  Im Januar 1986 beantragte der Markt Rattelsdorf die Einleitung des Verfahrens. Am 11.11.1991 wurde die Dorferneuerung eingeleitet. Im Juni 1992 fand die erste Vorstandswahl statt. Die erste vom Vorstand für Ebing erarbeitete Gleichung lautete: „Mehr Wohnflächen und damit Einwohnerzuwachs“ = „Mehr Chancen für eine Selbständigkeit und Unabhängigkeit“.

 

Abschluss Dorferneuerung Ebing, Mai 2013
Bei der von Reinhard Klesse geschaffenen Stele: von links Anton Hepple, Gudrun Kraus, Thomas Huber, Bürgermeister Bruno Kellner, Altbürgermeister Gerhard Jäger.

Umdenken: Neuausweisung von Bauland muss kein Segen sein

Irgendwann fand ein Umdenken statt, die Ebinger Gleichung wurde aufgegeben. Der Vorstand sah die Neuausweisung von Bauland, im Vertrauen auf ein quantitatives Wachstum als Allheilmittel gegen Strukturprobleme, kritisch. Eine Vielzahl von Baumaßnahmen wurde in Angriff genommen. Fest- und Parkplatz am Ebinger Campingplatz wurden gebaut. Marktplatz und Kirchenvorplatz bekamen eine neue schönere Gestaltung, ebenso der Platz vor der alten Gefrieranlage, der Kapelle und dem alten Feuerwehrhaus. Saniert wurden unter anderem die alte Schule, Gefrieranlage, das alte Feuerwehrhaus und das Gemeindehaus.

Im Laufe des Verfahrens entstand außerdem eine Ortschronik.  Gudrun Kraus bezifferte die Dorferneuerungs-Gesamtausgaben auf 731.600 Euro. Die Kostenbeteiligung der Gemeinde belief sich auf 364.900 Euro. Lobend erwähnte sie die Privatmaßnahmen. Insgesamt seien 62 Förderanträge gestellt worden. Die Investitionen privater Bauherren betrugen 2,1 Millionen Euro, mit einer Förderung des Freistaats in Höhe von 304.000 Euro. Sie bemerkte, dass die Begrünung leider noch nicht ausgeführt sei und sie wünsche sich noch die Sanierung der Keller. Abschließend bedankte sie sich bei Bauhofvorabeiter Andreas Schnapp, der immer da war, wenn man ihn brauchte, den Frauen der Vorstandschaft die die Bewirtung mit Kaffee und Kuchen übernahmen und bei der Freiwilligen Feuerwehr für den Ausschank.

Leitender Baudirektor Anton Hepple vom Amt für ländliche Entwicklung  bewunderte die Risikobereitschaft der Marktgemeinde, in eine Dorferneuerung zu investieren, deren Ziel ein selbständiges Ebing gewesen sei. Er sprach anerkennend davon, dass in Ebing viel Positives für ein vitales Dorf geschehen sei. Sein Dank galt der Politik für die Bereitstellung der Fördermittel. „Wir haben für Oberfranken von der europäischen Union , der Bundesrepublik und dem Freistaat Bayern in den letzten Jahren Zuschüsse in einer Höhe erhalten, dass die von den Teilnehmergemeinschaften und Gemeinden geplanten Maßnahmen im Wesentlichen durchgeführt werden konnten“, hob Hepple hervor.

Auch die Europäische Union hat sich beteiligt

Knapp ein Drittel dieser Zuschüsse kam aus Brüssel. Der Baudirektor hoffte, dass auch in der nächsten Programmperiode die EU die Notwendigkeit der Förderung von Maßnahmen der Ländlichen Entwicklung sehe und sein Amt weiterhin Zuschüsse der EU erhalte. Hepple zeichnete die Vorstandsmitglieder mit Dankesurkunden aus. Für Gudrun Kraus gab es eine besondere Überraschung. Der Baudirektor überreichte ihr die Urkunde mit der Ernennung zur technischen Amtsrätin. Bürgermeister Bruno Kellner gratulierte dem Gemeindeteil Ebing zur erfolgreich abgeschlossenen Dorferneuerung. Anerkennend sprach er davon, dass dieser Erfolg viele Väter und Mütter habe. Mit den Maßnahmen der Dorferneuerung sei es in der ganzen Gemeinde gelungen, dass Orte sehr attraktiv werden und bleiben. Ziel sei es, die Identität der Gemeindeteile zu erhalten und das Gemeinschaftswohl zu fördern. Auf diese Weise habe der Markt trotz des demografischen Wandels seine Einwohnerzahlen gehalten und noch leicht ausgebaut.

Trotz des Dauerregens verstanden es die Ebinger den Anlass entsprechend zu feiern, mit schwungvoller Musik von der Ebinger Blaskapelle unter ihrem Dirigenten Richard Gunzelmann.

Renate Neubecker

 

Weitere Fotos von der Abschlussveranstaltung der Ebinger Dorferneuerung finden Sie in der Bildergalerie (zum Öffnen der Galerie einfach auf ein beliebiges Foto klicken, zum Beenden der Anzeige genügt ein Klick auf das geöffnete Bild) …

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