Jürgen Scheuring geht für die SPD ins Rennen

Im Titelbild: Bürgermeister-Kandidat Jürgen Scheuring (Mitte) mit seinen Unterstützern (v. l.): Erste Vorsitzende des SPD-Ortsvereins und MGRin Christine Jäger, Altbürgermeister Gerhard Jäger, Nadja Scheuring sowie MdB und Kreisvorsitzender Andreas Schwarz

„Das macht Demokratie aus, dass wir verschiedene Meinungen haben“, so leitete die erste Vorsitzende der SPD Rattelsdorf, Marktgemeinderätin Christine Jäger, in die Nominierungsveranstaltung zur Bürgermeisterwahl 2023 ein. Einstimmig wurde Jürgen Scheuring nominiert.

Nach der Begrüßung von MdB „Andi“ Schwarz, der sich bereit erklärt hat, bei der Veranstaltung zu helfen, ihrem „Papa“, Altbürgermeister Gerhard Jäger, und Kollegen des Marktgemeinderats von der RatZ (Rattelsdorfer Zukunft), erinnerte Jäger daran, dass es vor sechs Jahren nur einen Kandidaten gegeben hätte. Auch freute es die Parteivorsitzende, dass neben den zur Kandidaten-Wahl zugelassenen Mitgliedern auch viele Interessierte in das Sportheim der SpVgg Rattelsdorf gekommen seien, so dass fast kein Platz mehr leer war. In einer Demokratie sei es ganz wichtig, dass sich mehrere Persönlichkeiten für dieses Amt zur Verfügung stellen, und so lautete Jägers Ankündigung: „Diesmal wollen wir vom SPD-Ortsverein einen starken Kandidaten zur Wahl stellen!“.

Doch zunächst mussten die zehn anwesenden, wahlberechtigten SPD-Mitglieder per Akklamation MdB Andreas Schwarz als Versammlungsleiter bestimmen. Jener sei diesmal in seiner Funktion als Kreisvorsitzender da, und als solchem gefiel es ihm, dass Flagge gezeigt, ein Vorschlag gemacht und das Angebot der Demokratie angenommen werde. Gerade in der aktuellen Lage müsse man Verantwortung übernehmen. Ganz normal sei Demokratie in diesem Land nicht, wie die jüngsten Ereignisse zeigen. Es sei jedoch wichtig, für den Frieden in der Welt zu kämpfen. „Denn Demokratie ist die DNA der Gesellschaft, und daher braucht es Menschen, die sich dafür einsetzen“, so lautete schließlich die Überleitung von MdB Schwarz zum aktuellen Anlass.

Demokratie bestehe aus Menschen, die sich in einer Partei engagieren, in kirchlichen Organisationen oder Verbänden, und bereit sind mitzumachen. „Die Demokratie lebt vom Mitmachen, und hier ist jemand, der bereit ist mitzumachen!“ Aus seinem eigenen Erfahrungsschatz erinnerte sich der Abgeordnete daran, dass Gerd Jäger für ihn früher als Ankerpunkt wirkte, der ihm selbst als junger Bürgermeister mit Rat zur Seite stand, „ja wie ein ‚Ziehvater‘ war, wenn die Gewitterwolken am politischen Kommunalhimmel aufgezogen sind“, und sicherte so dem zukünftigen Kandidaten im Wahlkampf seine volle Unterstützung zu.

„Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag, an dem du bereit bist, Verantwortung zu übernehmen“.

Augenblicklich mussten aber erst einmal die Formalitäten abgefragt werden. Nachdem die Ladung frist- und ordnungsgemäß an die Mitglieder ergangen war, bestand auch gegen die Tagesordnung kein Einspruch, und es wurde darauf aufmerksam gemacht, dass nur diejenigen abstimmungsberechtigt seien, die hier leben und Mitglieder der Partei sind. Entschieden sollte auch werden, unter welcher „Marke“ man gemeinsam in der Bürgermeisterwahl firmieren wolle, sodass beschlossen wurde, unter dem Kennwort ‚SPD – Sozialdemokratische Partei Deutschlands‘ in das kommende Rennen zu gehen.

Erst jetzt konnte die eigentliche Nominierung stattfinden, und SPD-Vorsitzende Jäger schlug Marktgemeinderat-Kollegen Jürgen Scheuring vor. Zu Beginn der Vorstellung zitierte jener seinen Wahlspruch nach Dante Alighieri: „Der Weg zum Ziel beginnt an dem Tag, an dem du bereit bist, Verantwortung zu übernehmen“.

Jürgen Scheuring bei seiner Vorstellungsrede als SPD-Bürgermeister-Kandidat

Beruflich ist der heute 57-jährige bei der Firma B/S/H, einer Fusion aus den Firmen Bosch und Siemens Shops, als Verkaufsleiter tätig. Sein erstes Ehrenamt übernahm er mit 17 Jahren, als er sich dazu entschloss, eine Jugendmannschaft zu trainieren. Als er in der Vorstandschaft eines Sportvereins an der Spitze stand, organisierte und leitete er die Bautätigkeit am Sportheim. Dass er sich zu diesem Zeitpunkt nicht politisch engagierte, sieht Jürgen Scheuring als Vorteil, da er während dieser Zeit als Trainer sein Talent bezüglich Menschenführung und Menschenkenntnisse ausbauen konnte – was ihm auch beruflich sehr hilfreich war.

Nachdem er den Vorsitz des Ortskulturrings übernommen hatte, gelang es Scheuring, alle Vereine in Rattelsdorf zu vereinen und auch die Kerwa wieder neu zu aktivieren, bei der mehr als 140 Helfer aus allen Vereinen und verschiedenen Ortsteilen zu koordinieren waren. In seiner Position als Marktgemeinderat habe er gelernt, noch mehr Verantwortung zu übernehmen. Und als er von Bürgerinnen und Bürgern aus verschiedenen Gemeindeteilen angesprochen wurde, ob er denn nicht als Bürgermeisterkandidat antreten wolle, habe er sich dafür entschieden, um bei der Entwicklung der Marktgemeinde noch aktiver mitwirken zu können.

Diejenigen, die einen Konflikt darin sähen, dass seine Ehefrau in der Verwaltung, unter anderem im Bürgermeisteramt tätig sei, beschwichtigte Scheuring, indem im Vorfeld mit der Geschäftsführung im Fall des Wahlerfolgs anderweitige Möglichkeiten ihrer Betätigung abgesprochen seien. Und dabei betonte der Marktgemeinderat, dass man es in der Familie schon immer derart handhabe, dass im privaten Umfeld die jeweiligen kommunalen Tätigkeiten bisher strikt getrennt werden.

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Nachhaltigkeit und Lebensqualität

Der potenzielle Kandidat versprach: „Ich bin 100-prozentig für die Marktgemeinde da, und ich werde sie mit meiner Persönlichkeit und meinem vollen Engagement respektvoll nach außen repräsentieren“. Entscheidend sei aber nicht, was in die Öffentlichkeit getragen werde, sondern wie die Resultate ausfallen.

Als Ziel hat sich Scheuring gesetzt, dass sich die Gemeinde zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern noch fortschrittlicher entwickle, die Nachhaltigkeit im Fokus stehe und die Lebensqualität für  alle  Generationen optimiert werde. Für die bevorstehende Wahl möchte er noch drei seiner Eigenschaften hervorheben: Authentizität – Bürgernähe – Transparenz. Scheuring setze seine Hoffnung darauf, als Bürgermeister die Themen und Informationen in Zukunft öffentlich und plausibel vorzustellen, und somit die Teilnahme der Bevölkerung an der Entwicklung der Gemeinde steigern zu können.

Gerade die Tatsache, dass ein Mann aus der freien Wirtschaft sein Engagement zur Verfügung stelle, freute MdB Schwarz nach erfolgter Vorstellung besonders, und er sah auch einige Parallelen zu seiner eigenen Vita: „Menschen, die eine schöne Welt erklären, gebe es viele. Menschen, die bereit sind, eine schöne Welt zu machen, sind selten, – und ‚Quatscher‘ hat dieses Land genug“. Er sehe im Kandidaten ein großes Potential, doch wolle er der Wahl nicht vorgreifen.

Nach anschließender schriftlicher, geheimer Wahl stand das einstimmige Ergebnis fest. Und daher antwortete Jürgen Scheuring auf die Frage von MdB Schwarz: „Ziehst Du in den Wahlkampf?“ mit einem freudigen „Ja, sehr gerne“.

Gratulation zur erfolgreichen Kandidatur (v. l.): SPD-Bürgermeisterkandidat und MGR Jürgen Scheuring mit MdB Andreas Schwarz und Ortsverein-Vorsitzende Christine Jäger

Wahl der Beauftragten für den Wahlvorschlag im gut besuchten Sportheim

Um den Formalitäten Genüge zu tun, wurden als Beauftragte Dieter Reitz und Thomas Huber (Stellvertreter) gewählt, damit sie sich um die Weiterleitung des Wahlvorschlags kümmern. Nachdem keine weiteren Wünsche und Anträge vorlagen, übergab der Versammlungs- und Wahlleiter das Wort mit dem Wunsch zurück an den Ortsverein, dass der SPD-Kandidat den Weg ins Rathaus finde!

Erste Vorsitzende Jäger bedankte sich bei den Anwesenden für das tolle Zeichen, einmal dass der Saal fast voll war, und zum zweiten bei Jürgen Scheuring, dass er die Herausforderung annehme. Sie selbst wisse von den Wahlkämpfen ihres „Papas“, was eine solche Entscheidung für die Familie bedeutet, und wünschte Jürgen Scheuring gute Nerven für das Kommende und ein „bomben“ Wahlergebnis.

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