MIT GROSSER BILDERGALERIE!
Zunächst einmal legte er sein Redemanuskript beiseite. „Ein Besuch in Bamberg endet meistens in einer Kneipe“, meinte er. Und er bezog sich zunächst auf den Ort seiner Rede. Die Arbeiterwohlfahrt sei ein Kind der Sozialdemokratie. Und dann war das Thema Nachhaltigkeit an der Reihe. Dem SPD-Bundesvorsitzenden Sigmar Gabriel ging es dabei vor allem um gute Ausbildung, intakte Infrastruktur und gesicherte Energieversorgung.
Lange hatte kein SPD-Bundesvorsitzender mehr Bamberg besucht. Die Einladung war zwar schon eine zeitlang alt, wie Gundelsheims Bürgermeister Jonas Merzbacher verriet, nun hatte es geklappt. Im Garten der AWO an der Hauptsmoorstraße versammelten sich Vertreter der Wirtschaft aus Stadt und Landkreis, zahlreiche Bürgermeister, die Landtags- und Bundestagskandidaten der SPD und auch viele interessierte Bürgerinnen und Bürger, um Gabriels Grundsatzrede zum Thema „Nachhaltig wirtschaften“ zu hören.
Anarchie bei der Energiepolitik
Wie erwähnt: Nach der Einführung durch Unternehmensberater Gerd Schneider gab Sigmar Gabriel sein Manuskript zu den Akten und redete frei. Die deutsche Wirtschaftstruktur müsse geschützt werden, die Kleinteiligkeit und die Stärke des Mittelstandes gebe es so in keinem anderen Land. „Deutschland hat sich nicht, wie etwa Großbritannien, auf die Ideen der Jahrtausendwende eingelassen und dabei auf die New Economy und auf die Finanzmärkte gesetzt. Heute zeigt sich, dass das richtig war.“ Die Stärke der hiesigen Wirtschaft basiere außerdem auf dem System der dualen Ausbildung und auf einer gesicherten Energieversorgung. Diese sah Gabriel aber in Gefahr. „Zurzeit herrscht Anarchie. In Regionen, die keinen zusätzlichen Strom mehr benötigen, werden Windräder gebaut, aufgrund fehlender Leitungen ist aber ein Abtransport der Energie nicht möglich. Und Bayern will vermehrt Gas- statt Atomstrom nutzen, bauen will die Kraftwerke aber keiner.“
AWO-Geschäftsführer Werner Dippold, der verriet, dass Sigmar Gabriel schon länger Mitglied der AWO als Mitglied der SPD ist, hatte für den Gast einen Geschenkkorb mit regionalen Produkten, unter anderem aus der Gartenstadt, mitgebracht. Nach seiner Rede nahm Gabriel an einer Podiumsdiskussion mit Vertretern aus der Wirtschaft und Unternehmern teil.
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Johannes Michel