(K)eine Heimat für Wildbienen & Co.?

Anhand vieler Bilder von Wildbienen und Insekten zeigte Klaus Mandery vom Institut für Biodiversitätsinformationen am vergangenen Montag in der Frankenstube zu Ebern in seinem Vortrag die Artenvielfalt und deren Vorkommen in unserer Region am Beispiel des ehemaligen Standortübungsplatzes in Ebern.

Doch diese beindruckenden Bilder dürfen nicht täuschen, denn es gibt seit vielen Jahren, trotz der die Bienen begünstigenden Klimaerwärmung, ein großflächiges Artensterben. Der steigende Flächenverbrauch, die industrielle Landwirtschaft sowie die Belastung durch Verkehr und Industrie sind nur einige Beispiele die diesen Rückgang zu verantworten haben. Selbst in Schutzgebieten ist die Insektenbiomasse in den letzten 20 Jahren um drei Viertel zurückgegangen. Dieser Rückgang ist den immer stärker ausgeräumten Landschaften zuzuschreiben.

Mandery verwies auf Untersuchungen in den Landkreisen Haßberge und Rhön-Grabfeld, die zeigen, dass der Rückgang in strukturreichen Landschaften zumindest abgefedert werden kann. Eine klein strukturierte Landschaft kann in jedem Fall, wie im Volksbegehren gefordert, deutlich unterstrichen werden. Denn diese Strukturen in der Landschaft verbinden die Teilpopulationen einer Art miteinander.


Klaus Manderey

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Neben den fehlenden Lückenschlüssen bei Biotopverbünden macht aber vor allem der großflächige Einsatz von Pestiziden den Bienen und Insekten zu schaffen. Zumindest in den Schutzgebieten sollte in Zukunft ein Pestizidverbot durchgesetzt werden. Die Behauptung des Bauernverbandes, Landwirte würden an den Pranger gestellt, wies Herr Mandery zurück. Vielmehr wolle man mit dem Volksbegehren kleinen Landwirten helfen, eine vielfältig strukturierte Nutzlandschaft zu gestalten, die sowohl Belange des Artenschutzes aber auch der Landwirte berücksichtigt. Natürlich müssten Flächen für Biodiversität und Naturschutz dementsprechend gefördert werden.

Jürgen Hennemann verwies auf die erweiterten Öffnungszeiten der VG Ebern und erläuterte als Vorsitzender der Baunach-Allianz die bisherigen Bemühungen für mehr Artenvielfalt. In allen elf Mitgliedsgemeinden werden zum dritten Jahr in Folge ca. 12.000 Quadratmeter Blühwiesen angelegt. Die Stadt Ebern hat sich stellvertretend für die Baunach-Allianz erfolgreich beim Marktplatz der biologischen Vielfalt beworben. Hier wird ein Biodiversitätskonzept erarbeitet und erste Maßnahmen umgesetzt.

Hennemann ist überzeugt, dass der Erhalt von Artenvielfalt nur gemeinsam möglich ist, wenn alle ihre Flächen entsprechend gestalten – die Bürger ihre privaten Gärten, die Bauern ihre Flur und die Gemeinden ihre öffentlichen Flächen.

Felix Henneberger
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