Landrat Johann Kalb: Flüchtlingsgipfel löst Herausforderungen nicht

Das Ergebnis des Flüchtlingsgipfels vom 10. Mai im Kanzleramt geht leider an der Realität völlig vorbei. Diese Realität heißt im Landkreis Bamberg: Mit 1.200 Menschen aus der Ukraine und derzeit mehr als 1.100 Asylsuchenden bieten wir knapp doppelt so vielen Menschen Schutz wie in der Hochphase der Flüchtlingswelle 2015/2016. Monatlich werden uns derzeit im Schnitt 100 weitere Personen zugewiesen.

Schicksale aus dem Schwarzen Adler

Seit Herbst 2014 wird in Reckendorf der ehemalige Gasthof „Schwarzer Adler“ als Flüchtlingsheim genutzt. Seit diesem Zeitpunkt kümmert sich auf Anregung von Erstem Bürgermeister Manfred Deinlein Flüchtlingshelfer Franz Kuhn um die täglichen Belange der Neubürger. Nach fast fünfjähriger intensiver Beschäftigung mit den Problemen der Asylsuchenden kommt Kuhn zu dem Ergebnis: „Etwa 40 Prozent der BAMF-Bescheide sind falsch“. Um seine Feststellung zu untermauern, berichtete der Flüchtlingshelfer in einer Gemeinderatssitzung von unglaublichen Einzelschicksalen.