Die Neueindeckung des Kirchturms dürfte diejenige Baumaßnahme sein, die am ehesten ins Auge stach. Selbst für diejenigen, die nur ab und zu an der evangelischen Auferstehungskirche in Zapfendorf vorbeifahren. Aber es hat sich viel mehr getan. Nun wurde der Abschluss der Bauarbeiten gefeiert – zusammen mit dem 55-jährigen Kirchenjubiläum.
„Wo ich gerade stehe, war vor einem halben Jahr noch ein riesiges feuchtes Loch.“ Pfarrer Kornelius Holmer ist sichtlich zufrieden mit dem, was sich in den zurückliegenden Jahren, seit 2015 wurde schrittweise gearbeitet, getan hat. Klar, die Neueindeckung des Kirchturms, der danach wieder für einige Zeit in der typischen Kupferfarbe erstrahlte, ist allen Zapfendorfern aufgefallen – die alten Bleche waren korrodiert, der Blitzschutz funktionierte nicht mehr richtig. Und Holmer ließ es sich dabei auch nicht nehmen (gleiches gilt übrigens für Bürgermeister Volker Dittrich), das Gerüst einmal zu besteigen und den sensationellen Ausblick über Zapfendorf zu genießen.
Der Kirchturm war aber bei weitem nicht die einzige Baustelle. Im Fokus stand vor allem die Barrierefreiheit. Denn bisher war es nicht möglich, ohne Stufen in die Kirche und in die Gemeinderäume im Untergeschoss zu kommen. Beides ist nun möglich, durch langgezogene Rampen. Im Gemeindehaus gab es zudem noch ein Feuchtigkeitsproblem, nach außen fehlte eine Abdichtung, das Erdreich stand direkt an die Mauer an. Hier wurde trockengelegt, danach eine neue Küche eingebaut. Und ein Behinderten-WC hat das Gemeindehaus nun auch, ebenso eine neue Heizungsanlage. Denn bislang funktionierte es mehr schlecht als recht, zugleich die Kirche und die weiteren Räume zu heizen.
Der Eingang zur Kirche wurde barrierefrei umgestaltet.
Festumzug führte vom Bahnhof zur Kirche
Im ebenfalls umgestalteten Außenbereich mit neuen Sitzstufen feierte die evangelische Kirchengemeinde am 13. Mai das Ende der Bauarbeiten, in Kombination mit dem 55-jährigen Jubiläum des Gotteshauses. Am Wochenende vom 12. und 13. Mai 2018 stand dabei ein Festzelt vor der Kirche, der Musikverein Zapfendorf spielte, ein Festumzug führte vom Bahnhof zur Kirche und die Musiker von „Häisd ‘n’ däisd“ füllten das Festzelt bis auf den letzten Platz.
Bürgermeister Volker Dittrich hatte zur Wiedereröffnung der Räume einen Auszug aus der Gemeindechronik mitgebracht und erinnerte an das Jahr 1963, als die Kirche eingeweiht wurde. Das Grundstück hatte die Gemeinde zur Verfügung gestellt, zuvor diente die Schule als Raum für evangelische Gottesdienste – nachdem der Anteil der evangelischen Christen immer weiter wuchs. Das direkt neben der Kirche befindliche Pfarrhaus wurde 1965 erbaut.
Panoramaaufnahme: Wiedereröffnung der Räume und des umgestalteten Außenbereichs (zum Vergrößern anklicken).
Gekommen war auch Bürgermeister Bruno Kellner aus Rattelsdorf, der die Ökumene lobte: „Hier im Kleinen praktizieren evangelische und katholische Christen schon lange den ökumenischen Gedanken“, so Kellner. Und Mutter Mechthild von der Abtei Maria Frieden aus Kirchschletten betonte die gute Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche in Zapfendorf. Nach der Wiedereröffnung der Räume gab es noch Kaffee und Kuchen im Festzelt, kurz darauf begann schon der Abbau. Denn am Montagmorgen musste die Straße vor der Kirche schließlich wieder befahrbar sein …
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