Markant ist er, der Rundbau des neuen Gebäudes an der Kindertagesstätte St. Franziskus in Zapfendorf. Und das hat seine Gründe. Nicht nur um Abstandsflächen zu den Nachbarn, sondern auch um städtebauliche Aspekte ging es, wie Architekt Roland Schmitt im Rahmen der Einweihung erklärte.
Auf eine Raumfläche von fast 1.800 Quadratmetern ist die Kindertagesstätte St. Franziskus durch einen Ersatzneubau gewachsen. Für ihn musste das Gebäude mit dem alten Pfarrsaal und einer Wohnung, Richtung Herrngasse gelegen, weichen. Nachdem der Neubau von mehreren Richtungen aus gut sichtbar ist, war hier ein besonderer Bau nötig. Entschieden haben sich die Architekten für einen Rundbau, der zudem mit den Balkonen den zweiten Fluchtweg anbietet. Noch fertig gestellt werden muss der Außenbereich, das soll bis Ende August der Fall sein.
Bei der Einweihung wurde viel über die Notwendigkeit des Neubaus erklärt, insbesondere durch Josef Martin als Vertreter der katholischen Kirchenstiftung, die Träger der Kita ist. Denn der Weg zum Ersatzneubau war lang. Bereits im Jahre 2016 zeigte sich, dass die beiden Kindertagesstätten am Ort mit ihren elf Gruppenbereichen (sieben Kindergarten, vier Krippen) nicht mehr ausreichen werden. Eine Bedarfsermittlung ergab, dass zwei Kindergarten- und zwei Krippengruppen fehlen. Nachdem beide Kitas in Zapfendorf unter Trägerschaft der katholischen Kirchenstiftung stehen, galt es, mit der Erzdiözese zu klären, was möglich ist. Von der Erzdiözese aus hieß es: Neubauten werden keine mehr unterstützt, Umbauten wären möglich.
Der Neubau. Im Außenbereich wird noch gearbeitet.
Zum Vergleich: So sah das alte Gebäude mit dem Pfarrsaal im Keller aus.
Das führte dazu, dass der Markt Zapfendorf die Bauträgerschaft für ein neues zweigruppiges Krippengebäude an der Kita St. Christophorus übernahm – es wurde im vergangenen Jahr in Betriebsträgerschaft der katholischen Kirchenstiftung eröffnet – und die Kirchenstiftung dafür die Umbauten an der Kita St. Franziskus verantworten wird. Pläne wurden erstellt, der Umbau des vorhandenen Gebäudeteils Richtung Herrngasse diskutiert – aber bald erwies sich durch eine Wirtschaftlichkeitsprüfung, dass ein Ersatzneubau an der Kita St. Franziskus wirtschaftlicher wäre. Die Regierung von Oberfranken schrieb damals dazu unter anderem: „Insbesondere die erkannten Mängel im Brandschutz sowie das, für Gebäude dieses Baualters typische, außerordentliche Schadstoffrisiko lassen eine Sanierung nicht wirtschaftlich erscheinen. Es ist davon auszugehen, dass die Sanierungskosten die Neubaukosten sogar überschreiten würden.“
3,5 Millionen Euro Gesamtkosten
Somit wurde durch das Architekturbüro Schmitt-Vogels ein neuer Gebäudeteil geplant. Nach einer Übergangslösung mit größeren Krippengruppen (15 Kinder anstelle von zwölf) und der Einrichtung einer Notgruppe im Turnsaal des Kita-Bestandsgebäudes ist es nun soweit: Seit 4. Juli haben bereits die Kinder der Krippe ihre Räumlichkeiten im Untergeschoss bezogen – mit Gruppen- und Schlafbereichen sowie einem Spielflur. Zum 1. September startet dann auch der Kindergartenbetrieb – im ersten Obergeschoss stehen dafür, neben den Räumen im bestehenden Kindergartengebäude, zwei weitere Gruppenbereiche zur Verfügung – mit Nebenräumen und Spielflur.
Ein weiteres Highlight findet sich im zweiten Obergeschoss: Hier ist ein Kinderbistro mit Küche untergebracht, neben einem neuen Personalraum und Toiletten. Ganz besonders ist die Aussicht von hier in Richtung Herrngasse. Die beiden Gebäudeteile sind über einen Durchgang miteinander verbunden. Im Bestandsgebäude werden zudem Räume umfunktioniert. Aus dem bisherigen Speisesaal wird ein Wartebereich für die Eltern, aus dem Personalraum ein Therapie- und Elternsprechraum. Mehr als 30 Gewerke waren insgesamt an der Baustelle beteiligt, die Ende Juli vergangenen Jahres ihr Richtfest gefeiert hatte.
Die Küche des Kinderbistros im Obergeschoss.
Die Kita St. Franziskus wächst somit auf fünf Kindergarten- und zwei Krippengruppenbereiche. Maximal 150 Kinder können ab 1. September betreut werden. Die veranschlagten Gesamtkosten von rund 3,55 Millionen Euro zeigen die Größe des Projekts – der Markt Zapfendorf übernimmt 2,35 Millionen Euro, wozu er 1,54 Millionen Euro Fördergelder erhält, die Erzdiözese Bamberg 910.000 Euro und die Katholische Kirchenstiftung St. Peter und Paul 282.000 Euro.
Die Einweihung selbst wurde von Pfarrvikar Philipp Janek durchgeführt, von den Kindergartenkindern gab es mehrere Gesangs- und Tanzeinlagen. Ab Mittag konnte dann die gesamte Kita im Rahmen eines Tages der offenen Tür besichtigt werden.
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