Zapfendorf ist Vorreiter. Ja, selbst von Bamberg aus ist ein Wahrzeichen des Marktes Zapfendorf zu sehen – das Windrad. Nur: Es dreht sich nicht mehr. Dem nahm sich der „Stammtisch Sprich Leise“ beim diesjährigen Zapfendorfer Faschingsumzug an. Und auch die beiden Bürgermeisterkandidaten waren selbstverständlich mit von der Partie …
In unserem Video haben wir die Highlights des Zapfendorfer Umzugs 2020 für Sie zusammengestellt … (Tipp: Wollen Sie das Video in HD-Qualität sehen? Dann klicken Sie im unteren Bereich des Videos einfach auf das Einstellungsrädchen und wählen 720p HD oder 1080p HD aus…).
Der Wind wehte ordentlich, aber Zapfendorf ließ sich davon nicht einschüchtern. Auch wenn die beiden Moderatoren des Faschingsumzugs, Thomas Köhlerschmidt und Kirstin Hoh, durchaus bekannten, es sei knapp an der Grenze – dem Spaß tat das aber keinen Abbruch. Und so zogen fast 30 Gruppen am Faschingssonntag durch die Straßen von Zapfendorf, vom Schwimmbad Aquarena bis in die Herrngasse. Angeführt wurde der 62. Zapfendorfer Faschingsumzug von den Bannerträgern aus Unterleiterbach, dahinter präsentierte sich der Veranstalter, die TSG Mädchengarde.
Klar, dass sich auch wieder Themen aus der Lokalpolitik auf den Faschingswägen wiederfanden. Erneut hatte sich der Stammtisch Sprich Leise ordentlich Mühe gemacht, im vergangenen Jahr waren es die in Zapfendorf illegal gefällten Bäume, diesmal gab das Windrad das Material für den Faschingswagen her. Denn das Windrad bei Sassendorf, markant von Weitem zu sehen, dreht sich schon seit längerer Zeit nicht mehr. Woran liegts? Scheinbar an einem Defekt, dessen Behebung zu teuer sein könnte. „Wird das Windrad abgebaut, ist das Klimaziel versaut“, war am Wagen zu lesen. Wird es wirklich so weit kommen? Mit den Widrigkeiten für Häuslebauer in Zapfendorf beschäftigte sich „Fuchs 80“ mit einer Checkliste. Finanzierung: ja, Leberkäs: ja, Schwarzarbeiter: ja – Bauplatz: nein, Handwerker: nein.
Das Windrad dreht sich nicht mehr: Der „Stammtisch Sprich Leise“ thematisierte, wie es weitergehen könnte.
Keine Bauplätze?!? „Fuchs 80“ sieht da ein Problem aufkommen …
Klimakrise inspiriert Teilnehmer
Auch der Markt Zapfendorf hatte unter der Regie von Bürgermeister Volker Dittrich wieder einen Faschingswagen gebaut. Thema diesmal: „Nach vier Jahr, wird’s wahr!“ – und zwar das Kunstrasenspielfeld, das gerade im Norden von Zapfendorf gebaut wird. Auch Dittrichs Gegenkandidat bei der Kommunalwahl am 15. März, Michael Senger, war mit der Wählergemeinschaft Sassendorf beim Umzug dabei, sein Wagen zeigte ein Schiff mit dem Slogan: „Gemeinsam mit Ihnen bringe ich das Schiff wieder auf Kurs!“ Und noch zwei weitere lokale Themen gab es zu sehen: Die Freiwillige Feuerwehr Zapfendorf skandierte: „Ist es denn so schwer, a neues Feuerwehrhaus muss her!“ und die Kindertagesstätte St. Franziskus wies auf die aktuelle Platznot hin, der Erweiterungsbau befindet sich aber bereits in Vorbereitung.
Erneut spielte der Klimawandel eine Rolle bei den Teilnehmern. Gleich mehrere Wagen thematisierten zum Beispiel die Waldbrände in Australien (die den Fernsehsender RTL nicht abhielten, das Dschungelcamp auszustrahlen), die durch die vielen verschiedenen Spielorte ansteigende Reisetätigkeit im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft, den Plastikmüll oder die Kassenbonpflicht, die zur weiteren Vermüllung beiträgt.
Die Moderatoren Kirstin Hoh und Thomas Köhlerschmidt sowie Johannes Michel von Nachrichten am Ort.
Als Gäste konnten die Zapfendorfer Teilnehmer aus Ebing, Reckendorf, Unteroberndorf, Ebensfeld, Wolfsdorf/Grundfeld, Medlitz und Hattersdorf begrüßen. Der Tieflader der Hattersdorfer Jugend machte wieder den Abschluss, bevor der Müllwagen noch durch die Straßen rollte, um wenigstens einen Teil des Abfalls einzusammeln, der vom Wind ordentlich durch die Gegend getrieben wurde.
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