Eine Jahrhundertbaustelle im Ort, ein dreiviertel Jahr lang Schienenersatzverkehr – die Bahnbaustelle war 2016 das größte Thema für den Markt Zapfendorf. Aufgrund großer Investitionen, geschuldet ebenfalls dem ICE-Ausbau, hat sich die Verschuldung der Gemeinde deutlich erhöht, wie Bürgermeister Volker Dittrich in der Abschlusssitzung bekanntgab.
In der Jahresabschluss-Sitzung blickte Zapfendorfs Bürgermeister Volker Dittrich auf die wichtigsten Projekte in 2016 zurück: Das gemeindliche Mitteilungsblatt wurde ausgelagert und an den Linus Wittich Verlag vergeben. Für die Sanierung der Schulturnhalle wurden Fördermittel über das Kommunalinvestitionsprogramm des Bundes beantragt. Und immer wieder standen Gespräche und Verhandlungen mit der Bahn auf der Agenda. „Besonders durch das ICE-Bauvorhaben, den DSL-Ausbau, die Dorferneuerung, die Turnhallensanierung, das Gesundheitszentrum und auch andere Projekte, die gerade durchgeführt werden oder noch in der Ausarbeitung sind – um nur einige zu nennen – war es erneut ein arbeitsreiches und hartes Jahr mit vielen Problemen und Schwierigkeiten, aber auch großen Fortschritten und Erfolgen für unseren Markt“, sagte Dittrich.
Durch eine Kooperation mit der katholischen Kirchenstiftung wurde in diesem Jahr die Jugendarbeit wieder ausgebaut – mit regelmäßigen Gruppenstunden und dem Jugendtreff. Organisiert wird die Jugendarbeit im Rahmen einer Stelle für ein Freiwilliges Soziales Jahr. Nach dem Ausfall in 2016 wird es 2017 außerdem wieder einen Faschingsumzug geben, organisiert wird er von der TSG Mädchengarde.
So sieht’s heute am Haltepunkt in Zapfendorf aus.
Etwa ein Jahr zuvor: Kein barrierefreier Zugang, kein Lärmschutz.
Schuldenstand: Über 600 Euro pro Einwohner
Das sich die Gemeinde finanziell am Bahnausbau beteiligen muss – hier gibt es rechtliche Vorgaben beim Bau von Brücken und/oder Unterführungen, musste Zapfendorf im Jahr 2016 eine Million Euro neue Schulden aufnehmen. Getilgt werden konnten 200.000 Euro. Somit wächst die Verschuldung von 2,24 auf 3,04 Millionen Euro – pro Einwohner sind das 601 Euro (2015: 440 Euro). Der bayerische Landesdurchschnitt liegt aktuell bei 670 Euro pro Einwohner. Beeindruckend ist der Blick auf den Haushalt: Er umfasste 2016 ein Gesamtvolumen von fast 16 Millionen Euro, davon alleine 6,4 Millionen Euro im Vermögenshaushalt, der die Investitionen widerspiegelt. Bei der Einwohnerzahl bleibt der Markt Zapfendorf nach wie vor über der 5.000er-Marke. Im Dezember 2015 waren 5.102 Einwohner mit Erstwohnsitz gemeldet, 2016 sind es nun 5.064.
Dittrich bedankte sich bei seinen beiden Stellvertretern, der Verwaltung, aber auch bei den Bürgern für die Unterstützung im zu Ende gehenden Jahr. „Gleichzeitig bitte ich alle, auch im nächsten Jahr tatkräftig und einsatzfreudig mitzuwirken und mitzugestalten, damit es auch künftig mit der Gemeinde auf- und vorwärtsgeht, wir zukunftssicher und nachhaltig gestalten und die bevorstehenden Herausforderungen gemeistert werden können.“